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  • Wärmewende

Kommune betreibt solares Nahwärmenetz

Dekarbonisierte Wärmeversorgung im „Zukunftsdorf Pfronstetten“

  • Die Gemeinde Pfronstetten plant den Bau eines Nahwärmenetzes für kommunale Liegenschaften und private Haushalte.
  • Im Sommer soll eine Solarthermieanlage den gesamten Wärmebedarf decken, im Winter wird zusätzlich ein mit Holzhackschnitzeln betriebenes BHKW genutzt.
  • Eingebettet ist das Wärmenetz in das Projekt „Zukunftsdorf Pfronstetten“, das neben einer schnellen Internetverbindung auch die Nahversorgung im Dorf sichern soll.

 

 

Was die Versorgung mit Strom angeht, ist Pfronstetten mit seinen rund 1.500 Einwohnern rechnerisch längst energieautark. Nun soll auch die Wärmeversorgung möglichst CO2-neutral gestaltet werden. Dazu möchte die Gemeinde selbst ein Nahwärmenetz betreiben.

Bereits seit Längerem suchte die Gemeinde Pfronstetten im Landkreis Reutlingen nach einer Möglichkeit, die Ölheizungen in Schule, Kindergarten und Gemeindesaal durch ein klimaschonenderes System zu ersetzen. Der Wärmebedarf dieser Gebäude allein reichte jedoch nicht aus, um ein Nahwärmenetz wirtschaftlich zu betreiben. Jetzt startet die Gemeinde mit dem Projekt „Zukunftsdorf Pfronstetten“ einen neuen Anlauf.

Alter Gasthof wird neuer Dorfmittelpunkt

Ein wichtiger Schritt dazu war der Kauf des ehemaligen Gasthofs Rose, der als Dorfzentrum und Treffpunkt ausgebaut werden soll. Neben einer Bäckerei mit Café könnten hier ein Co-Working Space oder Mietwohnungen entstehen. Mit dem Gasthof ist zudem der Wärmebedarf groß genug, um das Wärmenetz umzusetzen.

Jeder dritte Haushalt interessiert am Anschluss

Neben den gemeindeeigenen Gebäuden können auch private Haushalte an das Netz angeschlossen werden. Bürgerinnen und Bürger haben sich bei mehreren Informationsabenden und einer Exkursion in das Bioenergiedorf Leibertingen einen Eindruck von dem Projekt verschafft. Die Klimaschutzagentur Reutlingen hat zudem eine kostenlose Energieberatung angeboten. Die Resonanz unter den Bürgerinnen und Bürgern ist groß: Rund ein Drittel der Haushalte bekundete Interesse an einem Anschluss.

Holz aus der Region erhöht die Wertschöpfung vor Ort

Für die Solarthermieanlage könnte eine gemeindeeigene Fläche im Osten des Ortes genutzt werden. In Kombination mit einem Pufferspeicher reicht diese aus, um das Netz im Sommer komplett zu versorgen. Der Hackschnitzelkessel wird mit Holz aus der Region betrieben werden. Zur Heizperiode 2022/23 soll mit der Wärmebereitstellung begonnen werden.  

 

Technische Daten 

TechnologieSolarthermie, Holzhackschnitzel
Förderung        Förderprogramm „Energetische Stadtsanierung“ für den Planungsprozess (64.000 €)
KonzeptionGemeinde Pfronstetten, Clean Energy GmbH (Projektentwicklung), Zelsius GmbH (Planende Ingenieure)
BetriebGemeinde Pfronstetten, evtl. als Gemeinde-GmbH, Dienstleister für Betrieb des Holzheizkraftwerks, Abrechnung evtl. in Kooperation mit anderen Gemeinden

Für mehr Informationen:

Holger Hebisch
Bereich Wärmewende
Telefon: 0721 98471-13
Mobil: 0162 2382585
holger.hebisch@kea-bw.de