Best Practice: Kommunen mit Vorbildcharakter

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Rhein-Neckar-Kreis

Gemeinsam mit den Kreiskommunen den Klimaschutz voranbringen

Bereits seit 2010 steht der Klimaschutz im Rhein-Neckar-Kreis ganz oben auf der politischen Agenda. Fest verankert als strategisches Ziel zählt Klimaschutz zur gemeinsamen Daueraufgabe im Landkreis. Durch die gemeinschaftliche Initiative und den dadurch entstehenden Austausch unterstützen sich die Kommunen gegenseitig und können wichtige Ressourcen sparen.

 

Landkreis mit Vernetzerrolle für den Klimaschutz

Um die Aktivitäten in Sachen Klimaschutz besser zu bündeln, schlossen sich der Rhein-Neckar-Kreis und seine Kommunen zu einer gemeinschaftlichen Initiative zusammen. So unterzeichneten 53 von 54 Kommunen eine Kooperationsvereinbarung mit dem Landkreis, um sichtbare Ergebnisse im Klimaschutz als Beitrag zur Energiewende zu leisten. Seit 2013 gibt ein Klimaschutzkonzept einen konkreten Handlungsrahmen mit 39 Maßnahmen für den Kreis und seine Eigengesellschaften vor, die von der Geschäftsstelle Klimaschutz des Rhein-Neckar-Kreises kontinuierlich umgesetzt wurden. Der Kreis ist zudem Gesellschafter bei der Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur Heidelberg – Rhein-Neckar-Kreis gGmbH (KLiBA), die für die Umsetzung energie- und klimapolitischer Ziele in den Kommunen sowie für Bürgernähe und kompetente Antwort in Fragen der Energieeffizienz steht.

 

Wirksame Maßnahmen und Fortschreibung des Klimaschutzkonzepts

Die Maßnahmen zeigen Wirkung und das Klimaschutzkonzept wird mit weiteren, neuen und ehrgeizigen Zielen fortgeschrieben. Für die Fortschreibung waren alle Bürgerinnen und Bürger des Landkreises aufgerufen, für einzelne Maßnahmen aus dem Klimaschutzkonzept abzustimmen sowie eigene Anregungen und Meinungen miteinzubringen. Mit der energetischen Sanierung der kreiseigenen Liegenschaften, der Beleuchtungssanierung, der Umstellung auf eine klimafreundliche Wärmeversorgung, dem Aufbau eines Energiemanagements und dem Ausbau erneuerbarer Energien nimmt der Kreis seine Vorbildfunktion auch weiterhin wahr. Zudem sind die Kreiskommunen gemeinsam dem Klimaschutzpakt von Baden-Württemberg beigetreten.

"Im Klimaschutz nehmen der Rhein-Neckar-Kreis und seine Kommunen eine motivierende Funktion beziehungsweise eine Vorreiterrolle ein, um wichtige lokale Akteure sowie Privatpersonen und Unternehmen zu einem klimaschutzsensiblen Handeln zu bewegen."

Julia Eustachi, Klimaschutzmanagerin des Rhein-Neckar-Kreises

Foto zeigt eine große Gruppe Menschen bei der Unterzeichnung des Vertrags zur Förderung der klimaschutzrelevanten Aufgaben der KLiBA 2017.
Unterzeichnung des Vertrags zur Förderung der klimaschutzrelevanten Aufgaben der KLiBA 2017. (Sitzend v.l.n.r.): Geschäftsführer der KLiBA, Dr. Klaus Keßler; Landrat Stefan Dallinger, Umweltminister Franz Untersteller, MdL; Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg, Dr. Eckart Würzner, Sparkassendirektor Bernd Wochele.
Jürgen Obländer hält die Kom.EMS Auszeichnung in seinen Händen.
Jürgen Obländer (links), Leiter des Eigenbetriebs Bau, Vermögen und Informationstechnik des Rhein-Neckar-Kreises, nahm die Kom.EMS-Auszeichnung von Gudrun Heute-Bluhm, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Städtetags Baden-Württemberg entgegen. Quelle: Rhein-Neckar-Kreis
Fünf Menschen halten die Auszeichnung "europäische Klimaschutz- und Energiekommune Rhein-Neckar-Kreis 2017" in den Händen.
Auszeichnung europäische Klimaschutz- und Energiekommune Rhein-Neckar-Kreis 2017 Quelle: Rhein-Neckar-Kreis

Für vorbildliches Energiemanagement ausgezeichnet

2021 erhielt der Landkreis für sein herausragendes Energiemanagement die Kom.EMS-Auszeichnung. Er betreibt seit 2001 zur Identifizierung von energetischen Schwachstellen ein umfangreiches kommunales Energiemanagement. Dadurch stieg die Energieeffizienz der kommunalen Liegenschaften unter Verwendung von innovativen technischen und organisatorischen Maßnahmen kontinuierlich an.

"Kommunales Energiemanagement ist ein bedeutender Baustein für einen erfolgreichen kommunalen Klimaschutz."

Jürgen Obländer, Leiter des Eigenbetriebs Bau, Vermögen und Informationstechnik Rhein-Neckar-Kreises



Bioabfall richtig nutzen

Ein weiterer wichtiger Beitrag zur regionalen Energiewende ist die seit Juli 2019 in Betrieb genommene, kreiseigene Bioabfallvergärungsanlage. Die moderne Anlage verarbeitet bis zu 60.000 Tonnen Bioabfall aus dem Landkreis zu gütegesichertem Frischkompost und ca. 40 Millionen Kilowattstunden Biogas pro Jahr. Damit kann die gleiche energetische Menge fossilen Erdgases eingespart werden.

Das kreiseigene Biomasseheizkraftwerk ergänzt das Angebot und ermöglicht mit seiner klimafreundlichen Nahwärmeversorgung eine Einsparung von 6.500 Tonnen CO2 jährlich.

 

Passivhäuser als Standard

Auch im Bereich Neubau wurden neue Maßstäbe gesetzt. So hat sich der Rhein-Neckar-Kreis zu einem deutlich höheren Standard verpflichtet und plant deshalb Neubauten grundsätzlich als Passivhäuser. Nach dem Bau der Louise-Otto-Peters-Schule, welche als erste Bildungseinrichtung in Deutschland im Effizienzhaus Plus Standard errichtet wurde, begibt sich der Rhein-Neckar-Kreis wiederum auf neues Terrain. Noch in diesem Jahr wird die sonderpädagogische Steinsbergschule mit angeschlossenem integrativem Kindergarten im Passivhausstandard gepaart mit Massivholzbauweise gebaut.

Foto der Louise-Otto-Peters Schule.
Louise-Otto-Peters Schule im Effizienzhaus Plus Standard. Quelle: Rhein-Neckar-Kreis
Sandra Frorath-Koster, Ulrich Bäuerlein, Sirikit Klevenz und Dominic Egger halten das Zertifikat "Fahrradfreundlicher Arbeitgeben Rhein-Neckar-Kreis" in den Händen.
Übergabe des Zertifikats "Fahrradfreundlicher Arbeitgeber Rhein-Neckar-Kreis", v.l.n.r. Sandra Frorath-Koster, Ulrich Bäuerlein, Sirikit Klevenz und Dominic Egger Quelle: Rhein-Neckar-Kreis

Vernetzende Funktion bei kreisweiter Mobilität

Die nachhaltige Mobilität hat einen hohen Stellenwert im Kreis, für die 2018 eine Stabsstelle „Mobilität und Luftreinhaltung“ eingerichtet wurde. Sie übernimmt eine vernetzende Funktion im Bereich der kreisweiten Mobilität. Der Fokus der Aufgaben liegt dabei auf der Gewährleistung einer zukunftsfähigen Mobilität, der Erhaltung und Verbesserung der verschiedenen Mobilitätsangebote, der Implementierung des Klimaschutzes und der kreisweiten Koordinierung und Interessensvertretung in Bezug auf Mobilitätsmaßnahmen. Neben kreisweiten Mobilitätsthemen, wie beispielsweise dem Nahverkehr oder das Mobilitätskonzept Radverkehr, steht auch die interne Mobilität im Fokus der Klimaschutzarbeit.

 

Interner Klimaschutz

Feste Bestandteile des Aufgabengebiets der Geschäftsstelle Klimaschutz sind die Sensibilisierung der Mitarbeitenden für klimafreundliches Handelnund das Thema nachhaltige Beschaffung. Beispielsweise wurden Azubi-Schulungen, Sprit-Spar-Trainings oder die Mitarbeiterkampagne „Mit dem Rad zur Arbeit“  angeboten. Mit Diensträdern, Dienst-E-Rädern, E-Scootern, Car-Sharing, Jobticket, VRNnextbike-Stationen, neuen Radabstellanlagen sowie Duschmöglichkeiten und vielen weiteren Maßnahmen stehen ihnen eine Fülle von Optionen zum Klimaschutz im Bereich Mobilität zur Verfügung. 2018 zertifizierte sich das Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis als „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“.

 

Frühe Sensibilisierung und klimafreundlicher Alltag

Neben den Großen sollen sich auch die Kleinen früh mit dem Thema Klimaschutz beschäftigen und dafür sensibilisiert werden. Das seit 2010 laufende und erfolgreiche Projekt „Energie und Klimaschutz an Schulen“ der KLiBA ist weiterhin von großer Bedeutung und steht erneut in den Startlöchern. Das Land Baden-Württemberg und der Rhein-Neckar-Kreis fördern zu 100 Prozent das beliebte Projekt. In Unterrichtseinheiten oder Projekttagen werden abwechslungsreich und alltagsnah Zusammenhänge zwischen dem Klimaschutz und dem täglichen Energieverbrauch nähergebracht. Gemeinsam erarbeiten die Teilnehmenden Ideen, wie sie den eigenen Alltag klimafreundlicher gestalten können.

 

  • Kontakt

    Julia Eustachi
    Rhein-Neckar-Kreis
    Klimaschutzmanagerin
    Tel.: 06221 522-7564

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