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Radolfzell am Bodensee - Gutes Beispiel für Nachhaltige Mobilität

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Radolfzell am Bodensee

Mehr als ein nachhaltiges Urlaubsziel

Ein gemeinsames kommunales Klimaschutzprojekt mit Slowenien und Portugal, zukunftsfähige Mobilität und die Vergünstigung des städtischen ÖPNV sind Schwerpunkte in der Großen Kreisstadt am „Schwäbischen Meer“. Mit ihrem Mobilitätskonzept aus dem Jahr 2017 schuf die Stadt viele Anreize, um das Verkehrsverhalten im Stadtgebiet von Radolfzell positiv zu beeinflussen. Einerseits soll die Nutzung von umweltfreundlicheren Verkehrsmitteln gefördert werden, andererseits sollen die vorhandenen Pkw-Stellplätze auch den verschiedenen Nutzergruppen in angemessener Anzahl zur Verfügung stehen.

Radolfzell ist ein gutes Beispiel für:

  • eine intelligente Parkraumbewirtschaftung,
  • E-Mobilität mit vielfältigen Angeboten und Alternativen,
  • ein nachhaltiges Urlaubs- und Ausflugsziel.


Mobilitätswandel durch integrierte Verkehrsplanung

Der Gemeinderat und die Stadtverwaltung entschieden sich für eine zukunftsfähige Mobilität und einen nachhaltigen Verkehr durch intelligente Parkraumbewirtschaftung. Auf Wunsch der Bürgerinnen und Bürger hat die Kommune dies zuvor auch in ihren Stadtentwicklungsplan 2030 integriert. Vorhandene Mobilitätsangebote werden verknüpft und schrittweise einander angepasst. Aus diesem Grund glich die Stadt die Preise für das innerstädtische Parken mit denen für die Nutzung des ÖPNV an: So kostet 1 Stunde Parken genauso viel wie eine reguläre Busfahrt. Zudem wird Fahrradfahrenden und Fußgängern mehr Raum gegeben. Die Stadt ist in unterschiedliche Parkzonen eingeteilt, in denen es eine jeweilige Höchstparkdauer gibt. Zusätzlich versucht die Kommune, das Anwohnerdauerparken weitestgehend von der Straße weg zu verlegen und zu bündeln: in Tiefgaragen, Parkhäusern und auf Parkflächen.

Kurzzeitparken Schild
Beschilderung für Kurzzeitparken in Radolfzell. Quelle: Stadtverwaltung Radolfzell
Zei E-Autos laden an einer Ladesäule auf dem Messeplatz Radolfzell.
Ladesäule mit zwei E-Fahrzeugen auf dem Messeplatz in Radolfzell. Quelle: Stadtverwaltung Radolfzell
Bild einer Akku-Ladestation der Stadtwerke Radolfzell.
Akku-Ladestation der Stadtwerke Radolfzell. Quelle: Stadtverwaltung Radolfzell
Foto eines Bewohnerparken Schildes.
Parkzone für Bewohnerparken in Radolfzell. Quelle: Stadtverwaltung Radolfzell
Foto eines Parkscheinautomats.
Parkscheinautomat in Radolfzell. Quelle: Stadtverwaltung Radolfzell

Vielfältige und gestärkte (E-)Mobilität

Neben der intelligenten Parkraumbewirtschaftung liegt der Fokus auf der zukunftsfähigen Mobilität. In Radolfzell am Bodensee gibt es ein vielfältiges Angebot an Alternativen zum Verbrenner-Auto. Bereits 1992 errichtete die Kommune die erste E-Tankstelle in der Nähe des Bahnhofes. Stadt und Stadtwerke bauen seitdem das Netz für E-Fahrzeuge kontinuierlich und gemeinsam aus.  In Radolfzell und der näheren Umgebung betreiben die Stadtwerke Radolfzell 17 öffentliche Ladesäulen, die jeweils zwei Ladepunkte zur Verfügung stellen. Auf einer Übersichtskarte sind weitere Ladestationen für E-Bikes und Pedelecs eingetragen. Zudem stehen Anwohnern und Besuchern an vier Standorten in Radolfzell E-Fahrzeuge von den Stadtwerken Radolfzell zum Teilen zur Verfügung. Die modernen E-Fahrzeuge und Schnellladesäulen ermöglichen klimaneutrales Fahren, dank 100 Prozent Ökostrom. Einen weiteren Baustein des Klimaschutzkonzeptes setzte die Verwaltung nach und nach um: 2012 erwarb sie das erste E-Fahrzeug. Gegenwärtig hat die Stadtverwaltung acht E-Fahrzeuge, ein Hybrid-Fahrzeug sowie mehrere Dienst-Pedelecs im Einsatz.

Der Stadtbus verkehrt mit seinen acht Buslinien durch die gesamte Kernstadt, drei davon queren auch die weiteren Ortsteile. Die Busse erfüllen die derzeit strengste Abgasnorm Euro 6. Die Verbesserungen beim Stadtbus wurden besonders hinsichtlich der Tarife, Linienführung und Taktung angestellt. Eine zentrale Maßnahme war die Anpassung der Fahrpreise im Stadtbus zugunsten der Fahrgäste.  

Darüber hinaus wurden schrittweise Verbesserungen der Radinfrastruktur erarbeitet, die schrittweise realisiert werden. Dies beinhaltet den Ausbau von Radschutzstreifen bzw. Verkehrswegen für Radfahrer sowie weitere Maßnahmen zur Steigerung der Verkehrssicherheit wie die Absenkung von Bordsteinen an notwendigen Punkten. Gerade in den Sommermonaten sind neben den aktiven Radolfzeller Bürgerinnen und Bürgern auch viele Touristen im Stadtgebiet unterwegs. Der Ausbau der Fahrradwege macht sich deshalb besonders in dieser Jahreszeit positiv bemerkbar. Um dies anhaltend zu gewährleisten, wird das Radwegenetz in Radolfzell regelmäßig überprüft und verbessert. Zusammen mit der Ortsgruppe Radolfzell des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) sichtet die Stadtverwaltung seit mehreren Jahren, wo Gefahrenstellen minimiert, Markierungen erneuert oder geändert und die Beschilderung verbessert werden müssen.

„Unser Mobilitätskonzept ist äußerst wirkungsvoll und damit ein großer Erfolg. Das bedeutet einen Zuwachs an Lebensqualität für unsere Bürger und Gäste. Damit bleiben wir der grundlegenden Ausrichtung unserer Stadt treu. Radolfzell ist wirtschaftlich und touristisch attraktiv sowie bewusst umweltfreundlich“,
so Oberbürgermeister Martin Staab.

 

Prämierung zum nachhaltigen Urlaubsziel

Die Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg (TMBW) und die Mobilitätsmarke „bwegt“ prämierten Radolfzell am Bodensee als eines von fünf nachhaltigen Urlaubs- und Ausflugszielen. Diese sind bestens mit der Bahn erreichbar und bieten ein breites Angebot nachhaltiger Mobilitätslösungen vor Ort. 

„Die fünf ausgewählten Pilotdestinationen haben besonders viel zu bieten, wenn es um eine klimafreundliche Anreise und die Mobilität am Zielort geht“,
sagt TMBW-Geschäftsführer Andreas Braun.


In Radolfzell erhalten Reisende mit der Bodenseecard West umfangreiche Rabatte beim E-Auto- oder Fahrradverleih sowie Vergünstigungen für das Helio-Solarschiff.

Weiterführende Informationen:


(Stand: Oktober 2021)

  • Kontakt

    Erika Katopodi
    Klima- und Umweltschutz, Strategische Steuerungsunterstützung

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