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  • Wärmewende

Regenerative Wärmeversorgung aus Solarthermie und Bioenergie

Der Kurort Schluchsee setzt auf Wärme durch die Sonne

  • 190 Gebäude werden über ein Nahwärmenetz zu 98 Prozent mit erneuerbaren Energien versorgt.
  • Im Sommer wird das Netz über eine Solarthermieanlage betrieben.
  • Auch fast alle Großverbraucher und Hotels sind angeschlossen.

 

Der heilklimatische Kurort Schluchsee zählt 2.500 Einwohnerinnen und Einwohner. Jährlich übernachten zudem rund 500.000 Gäste in der beliebten Tourismusgemeinde. Vor allem im Winter, wenn der Schwarzwald tief eingeschneit ist, benötigen die zahlreichen Hotels und die Haushalte viel Heizenergie.

Umdenken: weg vom Öl, hin zu lokalen Energieressourcen
Bis vor Kurzem wurde in Schluchsee hauptsächlich mit Öl geheizt. Doch die Verbrennung fossiler Energieträger wirkt sich nicht nur negativ auf die Luftqualität aus. Die Gemeinde war dadurch auch abhängig von Rohstoffimporten. Und das obwohl der Schwarzwald selbst voller Energie steckt. Es wurde klar: 1,3 Millionen Liter Heizöläquivalent können jährlich eingespart werden.

Sonnenenergie ist unbegrenzt vorhanden
Deshalb beschloss der Gemeinderat 2016 den Bau eines regenerativen Nahwärmenetzes. Im Winter wird es mit regional produzierten Holzhackschnitzeln betrieben. Im Sommer liefert eine 3.000 Quadratmeter große Solarthermieanlage genügend Energie, um den Wärmebedarf komplett zu decken. Denn selbst wenn sich in Zukunft immer mehr Kommunen für eine regenerative Wärmeversorgung entscheiden, ist Sonnenenergie unbegrenzt vorhanden. 

Umgesetzt wurde das Nahwärmenetz durch das Bürgerunternehmen solarcomplex AG, das bereits 19 solcher Netze betreibt. „Eine Versorgung aus heimischen erneuerbaren Energien passt hervorragend zu einer Tourismusgemeinde wie Schluchsee. Sie vereint Klimaschutz und regionale Wertschöpfung“, sagt Bene Müller, Vorstandssprecher der solarcomplex AG.

Breitband konnte direkt mitverlegt werden
Der Bau des Wärmenetzes brachte auch Herausforderungen mit sich, schließlich mussten in Schluchsee während der Tourismussaison im Sommer mehrere Straßen aufgerissen werden. Die Gemeinde nutzte das jedoch als Chance und verlegte mit dem Wärmenetz auch gleich Leitungen für das Breitbandnetz. So können sich die Gäste nun nicht nur über eine nachhaltige Wärmeversorgung und die gute Luftqualität, sondern auch über eine schnelle Internetverbindung freuen.

Technische Daten 

TechnologieSolarthermie, Holzhackschnitzel
Erzeugte Wärmemenge9,5 Mio. kWh/a
Anteil erneuerbarer Energien98 %
Anzahl der Anschlüsse190
CO2-Minderung2.400 t/a
FörderungProgramm „Energieeffiziente Wärmenetze“ des Landes (250.000 €)
Konzeption und Betriebsolarcomplex AG

Steckbrief der LUBW

Für mehr Informationen:

Holger Hebisch
Bereich Wärmewende
Telefon: 0721 98471-13
Mobil: 0162 2382585
holger.hebisch@kea-bw.de