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  • Wärmewende

Einsatz von grünem Wasserstoff

Neue Weststadt Esslingen: Klimaneutrales Quartier

  • Auf einem zehn Hektar großen Gelände entstehen in Esslingen fünf Wohn- und Geschäftsblocks sowie ein Neubau der Hochschule.
  • Vor Ort wird überschüssiger Strom aus den lokalen Photovoltaikanlagen und überregionaler Erzeugung mittels Elektrolyse in grünen Wasserstoff umgewandelt.
  • Die Abwärme aus der Elektrolyse heizt über ein Nahwärmenetz das Quartier.

 

Wie können wir unsere Stadtquartiere in der Zukunft klimaneutral gestalten? Dieser Frage gehen die Macher des Modellprojekts Neue Weststadt Esslingen nach. Auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofes entstehen 500 Wohnungen, Büro- und Gewerbeflächen und ein Neubau der Hochschule Esslingen. Pro Person und Jahr soll hier weniger als eine Tonne CO2 ausgestoßen werden. In einem ganzheitlichen Konzept verknüpfen die Planer dafür die Sektoren Strom, Wärme und Mobilität.

Mit Power-to-Gas-Technologie wird grüner Wasserstoff erzeugt

Schon von außen lassen die Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Gebäudeblocks erkennen, dass die Neue Weststadt Esslingen auf erneuerbare Energien setzt. Der wichtigste Baustein der Energieversorgung ist jedoch auf den ersten Blick unsichtbar: ein Elektrolyseur wandelt in der unterirdischen Energiezentrale überschüssigen erneuerbaren Strom in grünen Wasserstoff um.

In Zukunft soll der Wasserstoff in Esslingen auch getankt werden

Erzeugen die Photovoltaikanlagen nicht genügend Strom, wird der Wasserstoff über ein Blockheizkraftwerk rückverstromt. Außerdem kann er bei Bedarf in das örtliche Gasnetz eingespeist werden. Ein Großteil soll jedoch abgefüllt und an Kunden aus ÖPNV und Industrie geliefert werden. In einer späteren Ausbauphase soll zudem eine Wasserstofftankstelle entstehen, an der Privatpersonen und Unternehmen ihre Fahrzeuge aufladen können.

Abwärmenutzung erhöht den Wirkungsgrad der Elektrolyse um 40 Prozent

Die Bewohnerinnen und Bewohner erhalten ihre Wärme über ein Nahwärmenetz. Das Positive daran: So wird auch die bei der Elektrolyse entstehende Abwärme nutzbar gemacht. Der Nutzungsgrad des Elektrolyseurs, der normalerweise 55 bis 60 Prozent beträgt, wird damit auf 85 bis 90 Prozent erhöht. Auch Niedertemperaturabwärme der umliegenden Geräte, wie dem Wechselrichter oder der Photovoltaikanlagen, wird in das Netz eingespeist. Dazu hebt eine Wärmepumpe diese zunächst auf das notwendige Temperaturniveau. Zusätzlich trägt ein Biomethan-Blockheizkraftwerk (BHKW) zur erneuerbaren Wärmeversorgung bei.

Die Abwärme aus der Elektrolyse heizt über ein Nahwärmenetz das Quartier. Vor Ort wird überschüssiger Strom aus den lokalen Photovoltaikanlagen und überregionaler Erzeugung mittels Elektrolyse in grünen Wasserstoff umgewandelt.

 

Technische Daten 

Technologie

Power-to-Gas-to-Power (Elektrolyseur und Wasserstoff-BHKW), Photovoltaik, Wärmepumpe, Biomethan-BHKW
FörderungFörderinitiative Solares Bauen/Energieeffiziente Stadt: Bundesministerium für Bildung und Forschung (2,4 Mio. €), Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (11 Mio. €)
KonzeptionEnergieversorgungskonzept: Steinbeis-Innovationszentrum EGS Stuttgart, Elektrolyseur: Green Hydrogen Esslingen GmbH
BetriebGreen Hydrogen Esslingen GmbH, Polarstern

Für mehr Informationen:

Holger Hebisch
Bereich Wärmewende
Telefon: 0721 98471-13
Mobil: 0162 2382585
holger.hebisch@kea-bw.de