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  • Wärmewende

Regenerative Wärme aus Biogas-Abwärme und Holzhackschnitzeln

Mauenheim zeigt: Eine regionale Wärmeversorgung ist möglich!

  • Das erste Bioenergiedorf Baden-Württembergs nutzt die Abwärme mehrerer Biogas-Blockheizkraftwerke, um einen Großteil seines Wärmebedarfs zu decken.
  • Die Mittel- und Spitzenlast erzeugt ein Hackschnitzelkessel, der mit Holz aus der Region beschickt wird.
  • Jährlich spart die Gemeinde 1.000 Tonnen CO2 ein.

 

Mauenheim mit seinen knapp 500 Anwohnerinnen und Anwohnern liegt im Landkreis Tuttlingen. Als erste Kommune in Baden-Württemberg deckt das Dorf den eigenen Energie- und Wärmebedarf komplett aus erneuerbaren Quellen. Herzstück des Versorgungskonzepts ist eine Biogasanlage, die neben Strom auch rund fünf Millionen Kilowattstunden Wärme erzeugt.


Zuvor verbrauchte Mauenheim jedes Jahr 300.000 Liter Heizöl. Heute erzeugt eine Biogasanlage Gas aus Energiepflanzen und Mist. Dieser stammt von einem benachbarten Rinderstall und die Pflanzen werden rund um Mauenheim auf einer Fläche von etwa 180 Hektar angebaut. Ein Blockheizkraftwerk nutzt das Gas für die Erzeugung von Strom und Wärme. Über ein Wärmenetz, das die Firma Solarcomplex aufgebaut hat und betreibt, wird diese an rund 80 Mauenheimer Gebäude verteilt. 

Holz aus kommunalen Wäldern
Ein Holzkessel unterstützt die Wärmeversorgung, vor allem während der Wintermonate. Die dafür verwendeten Holzhackschnitzel stammen aus dem kommunalen Wald. Sollte der Bedarf ausnahmsweise die eigenen Kapazitäten der Gemeinde übersteigen, kann eine mobile Heizzentrale problemlos hinzugeschaltet werden.

Ein Nahwärmenetz für mehr regionale Wertschöpfung
Durch das Nahwärmenetz werden, im Vergleich zu einer Versorgung mit Heizöl, jedes Jahr 1.000 Tonnen CO2 weniger in die Atmosphäre emittiert. Außerdem ergeben sich aus einer Versorgung mit regionalen Rohstoffen noch andere Vorteile: Anstatt abhängig von Heizöl- oder Gasimporten aus dem Ausland zu sein, versorgt sich Mauenheim nun einfach selbst. Das Geld für die Wärmeversorgung bleibt so in der Region.

Mauenheim spart also nicht nur, sondern gewinnt auch hinzu: mehr Unabhängigkeit und regionale Wertschöpfung. Das erkennen auch andere Kommunen: Seit dessen Inbetriebnahme 2006 griffen zahlreiche Dörfer in Baden-Württemberg das Mauenheimer Modell auf.

 

Technische Daten 

TechnologieBiogas-BHKW, Hackschnitzelkessel, mobile Heizzentrale
Erzeugte Wärmemenge2 Mio. kWh/a
Anteil erneuerbarer Energien90
Anzahl der Anschlüsse80
CO2-Minderung1.000 t/a
FörderungLandesförderprogramm „Energieholz“ (136.000 €)
Konzeption und BetriebSolarcomplex

Für mehr Informationen:

Holger Hebisch
Bereich Wärmewende
Telefon: 0721 98471-13
Mobil: 0162 2382585
holger.hebisch@kea-bw.de

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