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Solare Nahwärme mit Langzeitspeicher im Sanierungsprojekt

Eggenstein heizt mit Sonnenenergie – sogar im Winter

  • In Eggenstein versorgt ein Nahwärmenetz ein Schul- und Sportzentrum mit Hallenbad und Feuerwehrhaus.
  • 1.600 Quadratmeter Solarthermiekollektoren erzeugen klimafreundliche Wärme.
  • Ein saisonaler Kies-Wasser-Speicher ermöglicht einen solaren Deckungsgrad von 35 Prozent über das gesamte Jahr.

 

Als in den 90er-Jahren immer mehr Reparaturen im Eggensteiner Schul- und Sportzentrum aus den 60er-Jahren anfielen und die Gebäude immer aufwändiger zu beheizen waren, beauftragte der Gemeinderat die Ingenieurgesellschaft Pfeil & Koch mit der Entwicklung eines innovativen Energiekonzepts. Daraufhin begann die Gemeinde im Landkreis Karlsruhe 2002 mit der Erneuerung des bis dahin mit Erdgas betriebenen Nahwärmenetzes.


Beim Neubau der Sporthalle wurden auf dem Dach 600 Quadratmeter Solarkollektoren installiert. Nach der Generalsanierung waren die Sporthalle, das Hallenbad sowie die Schule mit neuer Technik und Dämmung zur Verringerung von Wärmeverlusten ausgestattet. Weitere 1.000 Quadratmeter Solarkollektoren auf den Dächern des Gebäudekomplexes senkten den externen Wärmebedarf weiter. Durch die Sanierung wurde der Wärmebedarf der Gebäude um insgesamt 45 Prozent gesenkt.

Sonnenwärme im Winter nutzen – dank Speicher
Im Sommer liefern die Solarkollektoren mehr Wärme, als in den angeschlossenen Gebäuden verbraucht wird. Um diese Wärme trotzdem sinnvoll zu nutzen, entwickelte die Ingenieurgesellschaft Pfeil & Koch zusammen mit der Universität Stuttgart einen Kies-Wasser-Langzeitspeicher. Mit einem Volumen von 4.500 Kubikmetern ist dieser deutlich günstiger als ein vergleichbarer Speicher in Betonbauweise. Weiterer Vorteil: Er ist begrünt und fügt sich harmonisch in die Umgebung ein.

Eine Wärmepumpe ermöglicht Entladung bis auf 10 °C
Bei hoher Sonneneinstrahlung wird der Speicher mit überschüssiger Wärme auf 80 °C aufgeheizt. Mit Beginn der Heizperiode wird die Wärme direkt entnommen, bis der Speicher auf eine Temperatur von 35 °C abgekühlt ist. Für eine weitere Entladung auf 10 °C wird danach eine Wärmepumpe aktiviert. Sollten die Kollektoren einmal nicht genug Wärme liefern oder der Speicher entladen sein, kann ein Gaskessel hinzugeschaltet werden.

 

Technische Daten 

TechnologieSolarthermiekollektoren, Kies-Wasser-Langzeitwärmespeicher, Wärmepumpe
Erzeugte Wärmemenge1.400 MWh/a
Anteil erneuerbarer Energien35 %
FörderungSolarthermieanlage: Solarthermie2000plus
Langzeitspeicher: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
BetriebGemeinde Eggenstein-Leopoldshafen 
KonzeptionIngenieurgesellschaft Pfeil & Koch

 

Für mehr Informationen:

Holger Hebisch
Bereich Wärmewende
Telefon: 0721 98471-13
Mobil: 0162 2382585
holger.hebisch@kea-bw.de

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