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  • Wärmewende

Nahwärmeversorgung mit Prozesswärme aus mittelständischen Unternehmen

Abwärme aus der Schinkenproduktion heizt Bonndorfer Wohnungen

  • Ein Nahwärmenetz versorgt in Bonndorf 270 Gebäude, darunter alle kommunalen Liegenschaften.
  • Zwei lokale Unternehmen decken mit der Abwärme aus ihren Produktionsprozessen einen Großteil des Energiebedarfs.

 

Noch bis 2014 wurde in den meisten Bonndorfer Haushalten mit Öl geheizt. Denn wie in vielen Gemeinden im Schwarzwald gibt es hier kein Gasnetz. Durch das Nahwärmenetz sind die Bewohner nicht nur unabhängiger von Rohstoffimporten. Der Ort spart nun auch jedes Jahr 4.500 Tonnen CO2 ein.

 

Schinkenproduzent Adler produziert so viel Abwärme wie in 500.000 Liter Heizöl stecken
Die Idee für das Wärmenetz gab es in Bonndorf schon seit 2001. Allerdings erschwerten die niedrigen Ölpreise zunächst die Umsetzung. 2013 startete die Firma Solarcomplex einen neuen Versuch, diesmal erfolgreich. Nach einigen Untersuchungen war klar: In mehreren Bonndorfer Unternehmen entsteht bei Produktionsprozessen jede Menge ungenutzte Abwärme. So reicht zum Beispiel die Abwärme aus den Kühlhäusern des Schinkenherstellers Adler aus, um den Abschnitt „Mitte“ des insgesamt 16 Kilometer langen Netzes komplett zu versorgen.

Unternehmen profitieren- auch durch eine bessere CO2-Bilanz
Den Erlös aus dem Wärmeverkauf investiert Adler in die eigene Energiewende. Mit einer Photovoltaikanlage deckt das Unternehmen mittlerweile einen Teil seines Strombedarfs selbst. Auch der Motorenhersteller Dunker speist überschüssige Wärme in das Netz ein. Genug, um den Abschnitt „West“ im Sommer komplett zu versorgen. Im Winter ergänzt ein Hackschnitzelkessel den fehlenden Anteil. Im Gegenzug profitiert das Unternehmen von niedrigen Wärmepreisen. Durch die Nutzung dieser regenerativen Energie ersetzt Dunker nun jährlich rund 25.000 Liter Heizöl.

Kann jede Kommune mit Abwärme heizen?
„Grundsätzlich gibt es ein ganz erhebliches Potential für gewerbliche oder industrielle Abwärme“, erklärt Solarcomplex-Vorstand Bene Müller. Leider bleibt diese viel zu häufig ungenutzt.

Jede Kommune, die sich auf dies Suche nach schlummernden Wärmepotentialen machen will, kann uns gerne kontaktieren. Wir beraten neutral und unverbindlich!

 

Technische Daten 

TechnologieIndustrieabwärme, Hackschnitzelkessel
Erzeugte Wärmemenge14,5 Mio. kWh/a
Anteil Industrieabwärme

Bonndorf Mitte: 100% (Adler)

Bonndorf West: 5% (Dunker)
Anzahl der Anschlüsse270
CO2-Minderung4.500 t/a
Förderung250.000€ Sonderförderung vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, zu 50% aus dem Europäische Fonds für Regionale Entwicklung
Konzeption und BetriebSolarcomplex

Steckbrief der LUBW

Für weitere Informationen:

Holger Hebisch
Bereich Wärmewende
Telefon: 0721 98471-13
Mobil: 0162 2382585
holger.hebisch@kea-bw.de