• Seit über 30 Jahren wird in der Altensteiger Kernstadt ein Nahwärmenetz betrieben
• Neben der Versorgung mit hocheffizienten KWK-Anlagen, speist seit 2016 ein Solarabsorber mit Wärmepumpe Energie in das Netz ein
• Trotz baulicher Herausforderungen werden fast alle Gebäude der historischen Altstadt erfolgreich mit Nahwärme versorgt

Nahwärme und eine historische Altstadt – Passt das zusammen?

Die hügelig gelegene Stadt besticht durch Fachwerk, Kopfsteinpflaster und dickes Gemäuer. Nicht die einfachsten Bedingungen für den Bau eines Wärmenetzes. Doch Altensteig stellt unter Beweis: Eine historische Altstadt aus dem 13. Jahrhundert und eine zukunftsfähige Wärmeversorgung lassen sich sehr wohl miteinander kombinieren. Auch die Bevölkerung zieht mit: Mit 160 Wohn- und Gewerbeeinheiten sind beinahe alle Verbraucher in der Altstadt Teil des Netzes. Anders sah das beim zuvor bestehenden Gasnetz aus, an das nur zwei Gebäude angeschlossen waren.

Das Kopfsteinpflaster soll erhalten bleiben

Zwar wurden die Bauherren durch die besonderen Gegebenheiten immer wieder auf die Probe gestellt. Letztendlich wurde aber für jede Herausforderung eine Lösung gefunden. Der denkmalgeschützte Straßenbelag beispielsweise wurde abfotografiert und später wieder im Originalzustand eingebaut, erzählt Günther Garbe, technischer Werksleiter der Stadtwerke Altensteig.

Acht Kilometer Stahlrohr für den richtigen Druck

Auch der große Höhenunterschied zwischen Altstadt und Heizzentrale habe technische Besonderheiten erfordert. Um das Wasser mit dem benötigten Druck zu den Verbrauchern pumpen zu können, bestehen die Rohrleitungen des Netzes aus Stahl, anstatt wie häufig aus Kunststoff.

200.000 € Förderung für virtuellen Stromspeicher

Mit dem steigenden Anteil erneuerbarer Energien werden die Strompreise an der Börse unbeständiger. Deshalb laufen die drei Blockheizkraftwerke in Altensteig seit 2017 strompreisgeführt. Sind die Strompreise hoch, wird Strom in den Blockheizkraftwerken erzeugt. Bei niedrigen Strompreisen geht eine Wärmepumpe in Betrieb. Diese hebt das durch eine 400m² große Solarabsorberanlage vorerwärmte Wasser auf die richtige Temperatur für die Nahwärmeversorgung. Die intelligente Vernetzung sorgt für einem erhöhten Anteil erneuerbarer Energien im Wärmenetz und entlastet zudem das Stromnetz.

Technische Daten 

Für weitere Informationen:

Holger Hebisch
Bereich Wärmewende
Telefon: 0721 98471-13
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