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  • Wärmewende

Lörrach nutzt Schweizer Erdwärme

Nachbarschaftliches Wärmenetz seit bald 25 Jahren

  • Das ehemalige Neubaugebiet Stetten Süd in Lörrach wird seit 1997 über ein Wärmenetz versorgt.
  • Seit 2000 wird auch Wärme aus dem Geothermiekraftwerk Riehen in der Schweiz in das Netz eingespeist.

 

Nahwärmenetze sind schon lange Teil der Lörracher Wärmeversorgung. In der Stadt im Dreiländereck gibt es gleich mehrere davon; insgesamt werden rund fünf Prozent aller Haushalte darüber versorgt. Eines der ältesten Netze ist das im Stadtteil Stetten Süd. Hier werden durch die Nutzung von Geothermie, Holzhackschnitzeln und eines Blockheizkraftwerks jährlich 624 Tonnen CO2 eingespart.

Wärmelieferung hat schon Tradition

Bei der Planung des Wärmenetzes Stetten Süd in den 90er-Jahren wollten die Betreiber ursprünglich Blockheizkraftwerke zur Versorgung einsetzen. Doch dann kam die Idee auf, Wärme aus dem in der benachbarten Schweiz liegenden Geothermiekraftwerk Riehen zu beziehen. 1995 wurden Verhandlungen mit der Regiotherm GmbH aufgenommen, die das Kraftwerk betreibt. Eine 600 Meter lange Verbindungsleitung transportiert die Wärme seit dem Jahr 2000 nach Lörrach.

Die Zusammenarbeit lohnt sich auf beiden Seiten

Obwohl die Heizzentrale in Riehen mittlerweile 8.500 Haushalte versorgt und damit im Winter an ihre Leistungsgrenze stößt, wird die Wärme im Sommer nicht vollständig verbraucht. Steigt die Außentemperatur über 5° C, können deshalb auch Lörracher Haushalte damit versorgt werden. Die erhöhte jährliche Betriebsdauer wiederum lässt die Anlagen in Riehen deutlich wirtschaftlicher laufen. Bei kälteren Temperaturen setzt man in Lörrach zusätzlich Holzhackschnitzel und ein Blockheizkraftwerk ein.

Neue Wärmepotentiale durch interkommunale Wärmeplanung

In Riehen wurde mittlerweile ein zweites Geothermiekraftwerk genehmigt, das den Anteil erneuerbarer Energien im Fernwärmenetz weiter steigern soll. Und auch in Lörrach werden im Rahmen der Wärmeplanung weitere Potenziale für Wärmenetze untersucht. Das vom Land geförderte Modellprojekt „Unternehmensunabhängige interkommunale Wärmeplanung für den Landkreis Lörrach“ erleichtert die Erstellung der Wärmepläne durch eine Zusammenarbeit mit anderen Landkreiskommunen.

 

Technische Daten 

TechnologieGeothermie, Holzhackschnitzel, BHKW
Erzeugte Wärmemenge4,8 Mio. kWh/a
Anteil Geothermie0,7 Mio. kWh/a
CO2-Minderung624 t/a
KonzeptionRegiotherm Gesellschaft für Wärmeversorgung mbH
BetriebARGE Fernwärme Lörrach

Für weitere Informationen:

Holger Hebisch
Bereich Wärmewende
Telefon: 0721 98471-13
Mobil: 0162 2382585
holger.hebisch@kea-bw.de