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  • Wärmewende

Kalte Nahwärme für Neubaugebiet

Murg heizt klimaneutral mit Geothermie

  • Die zukünftigen Bewohner des Neubaugebiets „Auf Leim“ können ihre Häuser über ein kaltes Nahwärmenetz heizen und kühlen.
  • Die Wärme auf einem Temperaturniveau von 13° C bringen Wärmepumpen in den Gebäuden auf die gewünschte Temperatur.
  • Als Contractor baut und betreibt die Energiedienst AG die Anlagen im Auftrag der Gemeinde.

 

Im Neubaugebiet „Auf Leim“ in Murg heizen die Anwohnenden zukünftig mit kalter Nahwärme. 32 Erdsonden sammeln dazu in bis zu 160 Meter Tiefe Wärme aus dem Untergrund. Über ein 1.500 Meter langes Verteilnetz wird diese an die Gebäude geliefert. Dort heben strombetriebene Wärmepumpen die Temperatur auf das benötigte Niveau. Wird dafür erneuerbarer Strom verwendet, ist die Wärmeversorgung sogar klimaneutral.

Wärme und Kälte aus einer Quelle

Vor allem für Neubaugebiete ist kalte Nahwärme sinnvoll. Bei geringen Energieverbräuche lohnen sich klassische Nahwärmenetz aufgrund der Wärmeverluste häufig nicht. Weil die Temperaturen bei kalter Nahwärme nahe der Umgebungstemperatur liegen, sind die Verluste geringer und die Rohrleitungen kommen sogar ohne Wärmedämmung aus. Im Sommer können die Gebäude über das Netz auch gekühlt werden.

Contracting entlastet den Gemeindehaushalt

Als Contractor tätigt die Energiedienst AG die Investitionen für Bau, Betrieb und Wartung der Anlagen. Für die Gemeinde Murg ist damit eine nachhaltige Wärmeversorgung des Neubaugebiets ohne eine Belastung des Haushalts möglich. Unterstützung bei der Ausschreibung des Projekts hat Murg von der KEA-BW erhalten. Nach 20 Jahren kann die Gemeinde den Vertrag verlängern oder die Anlagen von der Energiedienst AG kaufen.

Kalte Nahwärme kommt an

45 Einfamilien- und sieben Mehrfamilienhäuser nehmen bald die kalte Nahwärme ab. Die Bauherren können wählen, ob sie sich selbst um die Anlagen kümmern oder die Energiedienst AG mit der Wärmebereitstellung beauftragen. Erneuerbarer Strom zum Betrieb der Wärmepumpe wird entweder mitgeliefert oder kann beispielsweise über eine eigene Photovoltaikanlage selbst erzeugt werden. Die Grundstücke waren trotz Anschlusspflicht an das Netz schnell vergeben.

 

Technische Daten 

TechnologieKalte Nahwärme, Oberflächennahe Geothermie, Wärmepumpen
Anteil erneuerbarer EnergienBis zu 100 Prozent
Anzahl der Anschlüsse45 Einfamilienhäuser, 7 Mehrfamilienhäuser
FörderungLandesförderprogramm „Energieeffiziente Wärmenetze“ (110.000 Euro)
Konzeption und BetriebEnergiedienst AG

Für mehr Informationen:

Holger Hebisch
Bereich Wärmewende
Telefon: 0721 98471-13
Mobil: 0162 2382585
holger.hebisch@kea-bw.de