- Wärmewende
Genossenschaftliches Wärmenetz
Pfalzgrafenweiler: Wärmeversorgung selbst in die Hand nehmen
- In Pfalzgrafenweiler hat Bioenergie Tradition. Die dort ansässige Genossenschaft WeilerWärme eG betreibt ein Wärmenetz mit 800 Anschlüssen.
- Die rund 1100 Mitglieder entscheiden über die Entwicklung und den Ausbau des Netzes.
- Zusätzliche Angebote der Genossenschaft: Eigenes Stromnetz, Carsharing und Ladepunkte für E-Mobilität.
Alles begann 2008, als Bürgerinnen und Bürger in Pfalzgrafenweiler darüber nachdachten, wie sie ihre Kirche klimaschützend mit Wärme versorgen könnten. Zudem sollte die Versorgung möglichst günstig und unabhängig von überregionalen Konzernen und Rohstoffpreisen sein. Als Ergebnis gründeten sie die erste Nahwärmegenossenschaft Baden-Württembergs.
Rohstoffe aus der Region steigern die Wertschöpfung
Mittlerweile ist in Pfalzgrafenweiler ein Wärmenetz entstanden, an das über 800 Gebäude angeschlossen sind. Einen Großteil der Wärme erzeugt die Genossenschaft aus erneuerbaren Quellen oder in effizienten KWK-Anlagen. Die Biomasse zum Betrieb der Biogasanlage und des Holzhackschnitzelkessels stammt vollständig aus dem Landkreis Freudenstadt und Umgebung. Bis 2022 wurden durch den Betrieb des Wärmenetzes mehr als zehn Millionen Euro wirtschaftlichen Mehrwerts in der Region gehalten.
Mehr als 1100 Mitglieder beteiligen sich an der Wärmeversorgung
Bei den Versammlungen der Genossenschaft bestimmen die Mitglieder darüber, wie sich das Wärme-, das Stromnetz und das Carsharingprojekt entwickeln soll. Dadurch genießt die WeilerWärme eG ein großes Vertrauen bei den Bürgerinnen und Bürgern. Der Wille zum Anschluss ist hoch und da die Genossenschaft nicht auf Gewinnmaximierung ausgelegt ist, profitieren Kundinnen und Kunden von günstigen Wärmepreisen. Auch für die Gemeinde, deren Einrichtungen inzwischen alle an das Nahwärmenetz angeschlossen sind, lohnt sich die Zusammenarbeit: Schwimmbad und Aussegnungshalle beispielsweise werden kostenlos mit Wärme versorgt.
Grün unterwegs dank Elektro-Car-Sharing
In Zukunft strebt die Genossenschaft den Endausbau ihres Wärmenetzes und die Versorgung umliegender Ortsteile mit der Nahwärme an. Außerdem hat sich das Angebot der WeilerWärme eG erweitert: Seit 2015 baut sie ein eigenes Stromnetz auf und produziert 60 Prozent der Energie im Ort selbst. Und auch die E-Mobilität wird mit einem eigenen Ladesäulennetz sowie einem Car- und Bikesharingangebot gestärkt.
Technische Daten
Technologie | Holzhackschnitzel, Biogas, BHKWs |
Erzeugte Wärmemenge | 21.794,11 MWh/a |
Anteil erneuerbarer Energien | 85 % |
Anzahl der Anschlüsse | 800 Gebäude |
CO2-Minderung | 7.560 t/a |
Förderung | Förderprogramm „Bioenergiedörfer“ (100.000 Euro) |
Konzeption und Betrieb | WeilerWärme eG |
Für mehr Informationen:
Holger Hebisch
Bereich Wärmewende
Telefon: 0721 98471-13
Mobil: 0162 2382585
holger.hebisch@kea-bw.de