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90 Achtklässler im Südwesten lassen sich zu Umweltmentoren ausbilden / Besichtigungen vor Ort

Gruppen von Schülern auf dem Weg zur solarthermischer Freiflächenanlage

Im April und Mai fand Teil zwei der diesjährigen Ausbildung für die Umweltmentorinnen und -mentoren statt. In Karlsruhe besichtigten sie den Energieberg – eine ehemalige Mülldeponie, die jetzt erneuerbare Energie aus Photovoltaik, Windkraft und Deponiegas liefert. Foto: KEA-BW

Landesenergieagentur KEA-BW vermittelt Wissen zu Energiesparen und erneuerbaren Energien

Damit die Energiewende und die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen gelingen, müssen schon junge Menschen die Zusammenhänge von Energiekrise und Klimawandel verstehen können und handeln. Rund 90 Schülerinnen und Schüler der achten Klassen aus dem Südwesten nahmen im April und Mai an der zweiten Ausbildungsrunde zum Umweltmentor bzw. zur Umweltmentorin teil. Im September erhalten sie ihre Urkunden aus ministerieller Hand. Ziel der Ausbildung ist es, konkrete Projekte zum Energiesparen an Schulen zu initiieren, die Einrichtungen nachhaltig auf den Umweltschutzpfad zu bringen und nicht zuletzt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Wissen für die Zukunft mitzugeben. Finanziert wird das seit 20 Jahren laufende Projekt vom Kultusministerium und Umweltministerium, Projektträger ist die Jugendstiftung des Landes. Den fachlichen Input bei zwei jeweils zweitägigen Fortbildungen geben Dr. Martin Sawillion und Armin Bangert von der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW).

Die Schülerinnen und Schüler stammen aus verschiedenen Schulen und Schularten. Während die zwei Tage der ersten Ausbildungsrunde im Herbst 2021 noch digital stattfinden mussten, trafen sich die künftigen Umweltmentoren für den zweiten Termin auch vor Ort. In der ersten Ausbildungsrunde haben die Jugendlichen sich mit den Themen Treibhauseffekt, Klimawandel, Nachhaltigkeit und Energiesparen beschäftigt. Jetzt im Frühjahr erlebten die jungen Klimaschützerinnen und -schützer bei Exkursionen zu Anlagen in Kirchzarten, Ludwigsburg, Karlsruhe und Tübingen, wie umweltfreundliche Energieerzeugung live und „in echt“ funktioniert und auf welche Randbedingungen die unterschiedlichen erneuerbaren Energien dabei treffen. In gestellten Streitgesprächen haben sie sich auch mit den Argumenten von Gegnern erneuerbarer Energien auseinandergesetzt.

„Idee des Projektes ist es, jungen Menschen früh beizubringen, dass wir höchst verantwortungsbewusst mit Energie umgehen müssen. Das bezieht sich sowohl auf die Schule als auch das private Umfeld und damit die Familie. Und gerade bei den aktuell stark steigenden Energiepreisen lässt sich viel Geld sparen, wenn wir weniger Energie verbrauchen“, sagt Martin Sawillion, Leiter des Bereichs Grundsatzfragen und Förderprogramme bei der Landesenergieagentur KEA-BW. „Im besten Fall ergeben sich durch das Wirken der Jungen und Mädchen dauerhafte Projekte an der Schule, und das Thema Energiesparen verankert sich auch in der Leitungsebene“, so Sawillion. Über diesen Weg seien bereits viele Schulen im Südwesten zu Klimaschutzschulen geworden. Durch die langjährige Betreuung des Projekts wird auch erkennbar, in welche Richtung sich die Kenntnisse und Fähigkeiten der Jugendlichen über die Jahre hin entwickelt haben. „Auch für uns gibt die Betreuung wertvolle Rückkopplungen, wo Jugendliche heute in Bezug auf diese Themen stehen.“

Besonders gut komme es an, wenn das Thema erlebbar wird, etwa in einem Spiel, das zeigt, welche Kräfte an Rotorblättern eines Windkraftrads wirken, sagt Sawillion. Es freue ihn daher sehr, dass sein Kollege Armin Bangert und er ihr Wissen wieder live vor Ort weitergeben dürfen. Das freut auch die künftigen Umweltmentorinnen Fiona Wagner und Lilly Stammer von der Realschule Neureut in Karlsruhe: „Der Besuch auf dem Karlsruher Energieberg mit den Windrädern und der Photovoltaik war das Highlight“, sind sich die 14 Jahre jungen Schülerinnen einig. „Wir achten zu Hause und in der Schule überall darauf, Energie zu sparen“, sagen sie. Nachdem sie Ende Mai Teil zwei der Ausbildung absolviert haben, planen sie nun eine Energierallye für die künftigen Fünftklässler.

Ende September sollen die Jugendlichen zum Abschluss ihrer Ausbildung von ministerieller Hand offiziell zu Umweltmentoren und Umweltmentorinnen ernannt werden.

Alle Informationen zum Programm finden sich auf der Seite www.forscherland-bw.de/umweltmentoren. Hier können Schulen sich bis Ende Juni 2022 auch für die nächste Ausbildungsrunde 2022/2023 anmelden.

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