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Baden-Württemberg bundesweit auf Platz eins mit 19 solaren Wärmenetzen

Solarthermische Großanlage mit Wiese

Solarthermische Großanlage mit 1.068 Quadratmetern Kollektorfläche in Radolfzell-Liggeringen. Foto: Solites

KEA-BW-Serie

Zahl der Woche: 19

Baden-Württemberg auf Platz eins mit 19 solaren Wärmenetzen

33 Prozent der solarthermischen Großanlagen stehen im Südwesten

  • 19 von 58 solaren Wärmenetzen in Deutschland stehen in Baden-Württemberg, das sind 33 Prozent
  • Ihre Leistung könnte sich bis Ende 2025 nochmal verdoppeln
  • Grund für den Erfolg: Pilotprojekte und die frühe Einführung der kommunalen Wärmeplanung

Baden-Württemberg ist bei solarthermisch unterstützten Wärmenetzen bundesweit Spitzenreiter. 19 von insgesamt 58 Wärmenetze mit solarthermischen Anlagen stehen im Südwesten. Das ist ein Drittel aller in ganz Deutschland installierten Systeme. Auf die aktuellen Zahlen des Forschungsinstitutes Solites weist die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) hin. Die Kollektorfläche im südwestlichen Bundesland ist insgesamt über 60.000 Quadratmeter groß und hat eine maximale Leistung von insgesamt 42 Megawatt. Die Anlagen speisen die Wärme der Sonnenstrahlen in Wärmenetze ein – etwa in Stuttgart, Ulm oder Friedrichshafen. Mit den in Bau und Planung befindlichen Anlagen könnte sich die installierte Leistung in Baden-Württemberg bis Ende 2025 verdoppeln. Ein wichtiger Grund für den hiesigen Erfolg: Erste solare Wärmenetze wurden bereits Anfang der 2000er-Jahre errichtet. Den jüngsten Schub brachte die kommunale Wärmeplanung, die im Südwesten bereits seit 2020 für große Kommunen Pflicht ist.

Solar unterstützte Wärmenetze versorgen Wohngebiete mit Wärme für die Heizung oder liefern Prozesswärme für die Industrie. Der solare Anteil beträgt oft 50 Prozent und mehr. Die größte solarthermische Anlage im Land steht in Ludwigsburg. Sie wurde 2020 in Betrieb genommen und ist mit knapp 15.000 Quadratmetern Fläche die drittgrößte ihrer Art in Deutschland. Vielfach werden solare Wärmenetze mit Biogasanlagen oder Holzheizwerken sowie großen Warmwasserspeichern kombiniert. Scheint die Sonne nicht oder nur wenig, gleichen die anderen Erzeuger und der Speicher die geringeren solaren Erträge aus.

Bald unterstützen über 70 große solarthermische Anlagen Wärmenetze

Stand Mai 2024 sind bundesweit 58 große Solarthermieanlagen mit gut 163.000 Quadratmetern Kollektorfläche an Wärmenetze angeschlossen. Die installierte Leistung beträgt 114 Megawatt. Bis Ende des nächsten Jahres sollen noch einmal 13 weitere Großanlagen mit einer Leistung von insgesamt 107 Megawatt hinzukommen. Davon werden sieben mit insgesamt rund 43 Megawatt Leistung im Südwesten stehen, das ist rund die Hälfte: Sie werden die installierte Leistung in Baden-Württemberg verdoppeln.

Der Grund für den Erfolg im Südwesten: Seit den frühen 2000er-Jahren haben Forschungsinstitute wie Solites, Hersteller und innovative Wärmenetzbetreiber die Nutzung der Technologie vorangetrieben. Die jeweiligen Landesregierungen haben die Projekte massiv gefördert. Eine weitere Triebfeder ist die kommunale Wärmeplanung im Südwesten, die bereits seit 2020 für die 104 größten Kommunen Pflicht ist. Die kommunale Wärmeplanung wird dazu führen, dass der Wärmenetzanteil wachsen wird – das beflügelt auch die Solarthermie.

Mehr Infos zu erneuerbar gespeisten Wärmenetzen und Solarthermie:

Über die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW)

Die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH ist die Energieagentur des Landes. Aufgabe der KEA-BW ist die aktive Mitwirkung an der Klimaschutzpolitik in Baden-Württemberg: Sie berät Ministerien, Kommunen, kleine und mittelständische Unternehmen sowie kirchliche Einrichtungen bei der Energieeinsparung, der rationellen Energieverwendung sowie der Nutzung erneuerbarer Energien. Auch die nachhaltige Mobilität ist ein Schwerpunkt der KEA-BW. Zudem ist sie die zentrale Anlaufstelle für alle Beteiligten beim Ausbau der erneuerbaren Energien in Baden-Württemberg. Der Sitz der KEA-BW ist in Karlsruhe, eine Außenstelle befindet sich in Stuttgart.

Über die Themenfelder der KEA-BW

Die fünf Kompetenzzentren „Kommunaler Klimaschutz“, „Energiemanagement“, „Contracting“, „Wärmewende“ und „Zukunft Altbau“ der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) erstellen Informationsmaterialien, verbreiten sie, bieten kostenfreie Impulsberatungen an, organisieren Veranstaltungen, entwickeln und pflegen einschlägige Netzwerke und beobachten den Markt. Zusammen mit dem Bereich „Nachhaltige Mobilität“ sollen sie den Klimaschutz in Kommunen und Einrichtungen sowie bei Privatleuten in Baden-Württemberg weiter voranbringen. Ergänzt werden die Aktivitäten der KEA-BW durch den Bereich „Erneuerbare BW“. Er ist Ansprechpartner für Kommunen und Projektierer mit dem Ziel, die erneuerbaren Energien im Land schneller auszubauen. Angesiedelt bei „Erneuerbare BW“ ist auch das im Verbund mit regionalen Einrichtungen wirkende „Photovoltaik-Netzwerk Baden-Württemberg“. Die Kompetenzzentren und der Bereich Erneuerbare BW werden vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes finanziert, der Bereich Nachhaltige Mobilität vom Ministerium für Verkehr BW.
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