Baden-Württemberg belegt im Bundesländerindex Mobilität und Umwelt 2020/21 erneut den ersten Platz. Bereits im letzten Bundesländerindex 2018/19 konnte Baden-Württemberg dieses Ergebnis erzielen. Doch der bundesweite Vergleich in den Kategorien Verkehrssicherheit, Lärmminderung, Flächenverbrauch, Klimaschutz und Luftqualität macht auch deutlich: Es bleibt viel zu tun.
Zuerst die gute Nachricht:
Im Gesamtvergleich aller Bundesländer schneidet Baden-Württemberg am allerbesten ab. In zweien der herangezogenen Kategorien – Verkehrssicherheit und Lärmminderung – ist Baden-Württemberg auch in der Einzelwertung Spitzenreiter, in der Kategorie Flächenverbrauch landet Baden-Württemberg auf einem guten zweiten Platz hinter Rheinland-Pfalz.
Die schlechte Nachricht:
In den Kategorien Luftqualität und Klimaschutz steht Baden-Württemberg nur im Mittelfeld (Platz 8 und Platz 9). Hier wurden nur 8,6 (Luftqualität) und 7,2 (Klimaschutz) von 20 möglichen Punkten erzielt, während die Spitzenreiter dieser Kategorien 16,2 (Luftqualität: Thüringen) und 12,8 (Klimaschutz: Hamburg) Punkte erreichen konnten.
Baden-Württemberg hat sich seit dem ersten Bundesländerindex Mobilität und Umwelt im Jahr 2014/15 vom dritten Platz an die Spitze vorarbeiten können. Damit das so bleibt, muss auch weiterhin viel geleistet werden - besonders auf den Gebieten Lärmschutz und Klimaschutz.
Diese Einschätzung teilte auch der Verkehrsminister Baden Württembergs, Winfried Hermann, in Reaktion auf die Veröffentlichung auf seinem Twitteraccount am letzten Donnerstag (29. Oktober): „#BaWü schneidet in der Studie der @schienenallianz am besten ab. Eine Anerkennung für beharrliche Arbeit. Sorgenkind ist der #Klimaschutz im #Verkehr, hier sind mit #Klimabonus und dem @KompetenznetzM zwar Anfänge gemacht. Aber Politik und Gesellschaft müssen deutlich mehr tun.“
Angesprochen hat er damit als wichtigen Motor der Verkehrswende das Kompetenznetz Klima Mobil, an der auch die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH beteiligt ist. Das von der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) ins Leben gerufene Kompetenznetz unterstützt Kommunen bei der Umsetzung hocheffektiver Maßnahmen und vernetzt Kommunen, die gemeinsam den Klimaschutz im Verkehr vorantreiben möchten
Hier finden Sie ausführliche Informationen zum Bundesländerindex und hier die Druckfassung als pdf.
Hier geht es zum Kompetenznetz Klima Mobil.
Hintergrund:
Der Bundesländerindex wird seit 2014/15 jährlich von der Allianz Pro Schiene in Zusammenarbeit mit dem BUND, dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) und dem Marktforschungsinstitut Ouotas GmbH erstellt und veröffentlicht. Der Index, der sich aus den fünf jeweils gleich gewichteten Themenbereichen Verkehrssicherheit, Lärmminderung, Flächenverbrauch, Klimaschutz und Luftqualität zusammen gesetzt, wurde entwickelt, um festzustellen, ob die Bundesländer sich beim Thema Mobilität und Umwelt gut entwickeln. Im Index wird nicht nur gewertet, wie ein Land statistisch abschneidet, sondern auch, welche Ziele sich die Landespolitik gesetzt hat, um die Situation zu verbessern. Der Index prüft, wie ambitioniert die Ziele der Länder sind und ob sie auf dem Weg sind, ihren Anteil am übergeordneten Ziel der Bundesregierung zu erreichen. Die Daten stammen vom Statistischen Bundesamt, vom Umweltbundesamt, der Länderinitiative Kernindikatoren und dem Länderarbeitskreis Energiebilanzen. Die verkehrspolitischen Weichenstellungen hat das Qualitätsforschungsinstitut Quotas mit einer detaillierten Befragung der Landesverkehrsministerien erhoben.
Auch auf dem Siegertreppchen 2020/21 gelandet sind übrigens Thüringen (Platz 2) und Rheinland-Pfalz (Platz 3). Besonders viel zu tun bleibt in Schleswig-Holstein (Platz 15) und Bayern (Platz 16).