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Gemeinsam nach vorne schauen: 200 Klimaschutzmanagerinnen und -manager trafen sich in Pforzheim

In einem großen Saal winken rund 200 Personen in die Kamera

200 Klimaschutzmanagerinnen und -manager aus dem Land trafen sich am 9. Oktober in Pforzheim. Foto: KEA-BW

Rund 200 Klimaschutzmanagerinnen und -manager aus ganz Baden-Württemberg trafen sich am 9. Oktober auf Einladung der KEA-BW in Pforzheim. Auf dem Programm standen zukunftsweisender Input aus Wissenschaft und Politik sowie zahlreiche Anleitungen und Anstösse für die Arbeitspraxis. Auch beim 12. Treffen dieser Art blieb viel Zeit für den persönlichen Austausch.

Moderatorin Nadine Derber ermittelte per Handzeichen, dass die deutliche Mehrheit der Anwesenden bereits mehr als fünf Jahre Erfahrung vorweisen "Sie sind damit unsere Felsen in der Brandung“, sagte die Bereichsleiterin Kommunaler Klimaschutz der KEA-BW.

Dr. Svea Wiehe vom Umweltministerium BW schrieb der Vernetzungsarbeit der Klimaschutzfachleute „eine sehr wichtige Aufgabe“ zu. Gerade in Zeiten knapper Kassen sei nachhaltige Wirtschaftlichkeit unerlässlich. Sie gab einen Ausblick auf kommende Förderprogramme.

Das brandneue Themenpapier zu Wasserstoff zur Wärmeversorgung stellte Initiator Dr. Volker Kienzlen, Geschäftsführer der KEA-BW vor. Er und fünf namhaften Fachleuten aus Baden-Württemberg legen darin dar, warum Wasserstoff zur Niedertemperaturwärmeversorgung allenfalls eine untergeordnete Rolle spielen wird. „Ich habe mich geärgert über die Aussage, dass Wasserstoff Erdgas vollständig ersetzen wird“, sagte er zum Entstehungsgrund. Zum Fachpapier Wasserstoff zur Wärmeversorgung – Chancen und Limitierungen

Wie sich die Zukunft gemeinsam wirksam anpacken lässt, stellte Professor Henning Austmann von der Hochschule Hannover eindrücklich dar. Wir stehen vor dem selbst verursachten Kollaps und „hier sehe ich lauter Menschen, die die Einflussmöglichkeit haben, gegenzusteuern“, sagte er. Die Reduzierung des Überflusskonsums sei unerlässlich, um weiterhin mit einer Erde auskommen zu können und nicht drei zu brauchen. Seine Erfahrung zeige, dass Menschen, die etwas starten und handeln, andere animieren mitzumachen. 

Praktische Tipps gab es auch von Philipp Wachter vom ifeu - Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg. Er befasste sich mit den Möglichkeiten für Kommunen, bis 2035 oder 2045 treibhausneutral zu werden und zeigte ihre verschiedenen Einflussbereiche auf.

Diplom-Psychologin Stefanie Pausch lenkte abschließend den Blick auf die Klimakrise in Bezug auf mentale Gesundheit. Sie ging darauf ein, in welcher Form man Klimagefühle wahrnehmen kann und sollte und wie sich Resilienzfaktoren stärken lassen. Sie ist Mitglied der Psychologists For Future, die ihr psychologisches und therapeutisches Fachwissen in den Umgang mit der Klimakrise und zur Förderung einer nachhaltigen Zukunft einbringen.

Zu Auswahl standen außerdem acht Workshops, zwei konnten die Teilnehmenden wählen. Das Spektrum reichte von der “Methodik für das Arbeiten in Gruppen: Der Zauber gelingender Partizipation” über “Digitale Werkzeuge für den kommunalen Klimaschutz” bis hin zu “Klimaschutz durch Maß und Mitte - Suffizienz als Strategie”.

Informationen zum Netzwerk der Klimaschutzmanagerinnen und Klimaschutzmanager in Baden-Württemberg:
https://www.kea-bw.de/kommunaler-klimaschutz/netzwerk/klimaschutzmanagement