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Gipfelstürmer-Award: Netzwerk regionale Kompetenzstellen Energieeffizienz (KEFF) verleiht Energieeffizienzpreis vier vorbildlichen Unternehmen aus Baden-Württemberg

Vier Bergsteiger erreichen den Gipfel

Foto: AdobeStock_Chartphoto

Pressemitteilung des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg vom 18.01.2023:

Verleihung des Energieeffizienzpreises des Netzwerks regiona­ler Kompetenzstellen Energieeffizienz

Vorbildliche Unternehmen aus Baden-Württemberg mit Gipfel­stürmer-Award ausgezeichnet

Umwelt- und Energiestaatssekretär Andre Baumann hat heute (18.01.) in Stutt­gart zum fünften Mal den Gipfelstürmer-Award des Netzwerks regionale Kompe­tenzstellen Energieeffizienz (KEFF) an Unternehmen aus Baden-Württemberg verliehen. Mit dem Preis zeichnet das Land Unternehmerinnen und Unterneh­mer aus, die betriebliche Energieeffizienzmaßnahmen vorbildlich umgesetzt ha­ben. In diesem Jahr geht der Gipfelstürmer-Award zum ersten Mal an vier Unter­nehmen – der dritte Platz wurde zweimal vergeben.

Energieeffizienz: Beitrag zum Klimaschutz und Wettbewerbsvorteil

In seiner Laudatio würdigte Energiestaatssekretär Andre Baumann das Engage­ment der Unternehmen im Land: „Viele von Ihnen haben die Effizienzpotenziale in Ihren Betrieben bereits aufgespürt und gehoben. Denn jede Kilowattstunde Energie, die nicht verbraucht wird, muss weder erzeugt noch bezahlt werden. Energiebewusste Unternehmen leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und verschaffen sich gleichzeitig einen veritablen Wettbewerbsvor­teil.“ Staatssekretär Baumann betonte, dass oftmals ein kostenloser KEFF-Check den Anstoß für ein umfassendes und durchdachtes Energieeffizienz­konzept gegeben habe. „Vier Unternehmen, die ihre Maßnahmen besonders vorbildlich umgesetzt haben, ehren wir heute mit dem Gipfelstürmer-Award“, so Baumann weiter.

Beeindruckt zeigte sich der Staatssekretär von der Tatkraft und dem Ideenreich­tum der Unternehmerinnen und Unternehmer sowie der Belegschaft. Wie beim diesjährigen Gewinner, der Autohaus-Gruppe Weeber, die nun ein Preisgeld von 10.000 Euro erhält. Das mittelständische Unternehmen gründete sogar ein eigenes Energie-Team, das an allen Standorten die Umsetzung der umfang­reichen Energiemaßnahmen koordiniert.

Von KEFF zu KEFF+ für mehr Ressourceneffizienz in Unternehmen

„In den vergangenen fünf Jahren haben wir unterschiedlichste Unternehmen aus Industrie, produzierendem Gewerbe und dem Dienstleistungssektor für ihre Kon­zepte und Maßnahmen für mehr Energieeffizienz im Betrieb ausgezeichnet. Der Gipfelstürmer-Award wird dieses Jahr in dieser Form das letzte Mal vergeben. Es ist aber geplant, auch weiterhin Unternehmen für ihre Bemühungen im Be­reich Ressourceneffizienz im neuen Netzwerk KEFF+ auszuzeichnen und so zu­künftig neben dem Energie- den gesamten Materialeinsatz von Unternehmen in den Blick zu nehmen“, ergänzte Staatssekretär Baumann.

Für einen Gipfelstürmer-Award haben sich alle Unternehmen bewerben können, die im Rahmen eines KEFF-Checks eine kostenlose Erstanalyse ihrer Effizienzpotenziale durch regionale KEFF-Effizienzmoderatorinnen und Effizienzmoderatoren wahrgenommen haben. Aus allen eingegangenen Bewerbungen hat eine Jury aus Fachexpertinnen und -experten zehn Finalisten und dann in diesem Jahr die vier besten Bewerbungen ausgewählt. Diese erhal­ten ein Preisgeld von insgesamt 21.000 Euro; die Leistung der restlichen Finalis­ten wird durch eine Urkunde gewürdigt.

Weitere Informationen zum Gipfelstürmer-Award, zu den prämierten Unterneh­men sowie zum KEFF-Netzwerk sind auf der Internetseite der regionalen Kom­petenzstellen Energieeffizienz verfügbar: www.keff-bw.de. Das neue Netzwerk KEFF+ bietet Unternehmen durch den kostenfreien, unabhängigen und unver­bindlichen KEFF+Check Unterstützung bei der gezielten Suche nach Potenzialen bei Material- und Energieeffizienz: www.keffplus-bw.de.

Die ausgezeichneten Unternehmen:

1. Platz „Gipfelstürmer des Jahres 2023“ (10.000 Euro Preisgeld):

Autohaus Weeber GmbH, Weil der Stadt (Landkreis Böblingen)

Seit ihrer Gründung in den 1950er Jahren ist das Thema Nachhaltigkeit fester Bestandteil der Firmenphilosophie der Autohaus Weeber Gruppe. Das mittel­ständische Unternehmen, das aus einer Reparaturwerkstatt entstand, wird mittlerweile in der dritten Generation geführt und beschäftigt an elf Standorten 600 Mitarbeitende.

Für die Zukunft hat sich das Unternehmen das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2035 einen CO2-neutralen Geschäftsbetrieb zu erreichen. Damit entwickelt die Auto­haus-Gruppe ihr Effizienzbestreben konsequent weiter. Denn schon in den An­fängen legte das Unternehmen großen Wert darauf, sparsam mit Wasser, Strom, Heizung und Papier umzugehen. Um weitere Effizienzpotenziale an allen Standorten aufzuspüren, nutzte die Autohaus-Gruppe einen kostenlosen KEFF-Check. Dieser hatte viele unterschiedliche Optimierungsmaßnahmen zur Folge: eine effiziente und verlustarme Druckluftversorgung, LED-Beleuchtungen sowie energiesparsame Bestand- und Neubauten. Zusätzlich setzt die Autohaus-Gruppe auch auf das Engagement ihrer Mitarbeitenden zum Beispiel beim Lüften und der Mülltrennung. Und so ist es auch selbstverständlich, dass bereits in der Ausbildung für diese Themen sensibilisiert wird.

Diese umfassende Nachhaltigkeitsstrategie in Verbindung mit vielfältigen bereits umgesetzten Maßnahmen macht die Autohaus-Gruppe Weeber zum diesjährigen Gipfelstürmer.

2. Platz Gipfelstürmer 2023 (5.000 Euro Preisgeld):

IMOS Gubela GmbH, Renchen (Ortenaukreis)

Die IMOS Gubela GmbH ist ein mittelständisches Unternehmen der kunst­stoffverarbeitenden Industrie, das sich mit seinen insgesamt 80 Mitarbeitenden auf die Fertigung von hochpräzisen optischen Teilen spezialisiert hat. Seine Pro­dukte stellt das Unternehmen hauptsächlich mittels Kunststoffspritzguss und auf hochgenauen Maschinen in klimatisierten Räumen her. Dabei deckt die IMOS Gubela GmbH den gesamten Prozess ab.

Nach einem KEFF-Check im Jahr 2020 hat es sich das Unternehmen zur Auf­gabe gemacht, seine Anlagen, Produktion und technische Gebäudeausrüstung zu optimieren. Und das ist erfolgreich gelungen. So wurde ein hocheffizienter Drucklufterzeuger mit Wärmerückgewinnung angeschafft. Die hier gewonnene Abwärme wird in die zentrale Heizanlage eingespeist. Zudem wird das neue Be­triebsgebäude mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe über den Fußboden beheizt. Die Beleuchtung in den Neu- und Bestandgebäuden erfolgt über LED-Leuchtmittel; Bewegungsmelder in den sanitären Räumlichkeiten ermöglichen es, weiteren Strom einzusparen. Um den bisherigen Gasverbrauch zu verringern, stellte das Unternehmen von einer kompletten Gasheizung auf eine Hybridheizung um. Zudem führte das Unternehmen ein Spitzenlastmanagement ein, um so den eigenen Stromverbrauch besser zu regulieren und Stromspitzen zu vermeiden. Mit diesen sowie weiteren umfassenden Maßnahmen konnte die IMOS Gubela GmbH etwa 46 Prozent ihres gesamten Energiebedarfs einsparen.

3. Platz Gipfelstürmer 2023 (3.000 Euro Preisgeld):

Frank Bürsten GmbH, Schönau im Schwarzwald (Landkreis Lörrach)

Die Frank Bürsten GmbH wurde 1942 gegründet und hat sich und ihr Sortiment auf Schuhpflege spezialisiert. Zusätzlich stellt das Unternehmen Bürsten als Werbeartikel, Massage- und Wellnessbürsten sowie technische Bürsten her. Dabei fertigt das Unternehmen vom Bürstenkörper bis zur Bestückung der Bürstenkörper das komplette Produkt und kann so nach Kundenwunsch produzieren.

Da das Unternehmen bereits seit Jahren seine eigene Wärme aus anfallenden Holzabfällen erzeugt, stand bei einem KEFF-Check im Jahr 2019 vor allem im Fokus, wie die überschüssige Wärme weiter genutzt werden kann. Das Ergebnis: die Frank Bürsten GmbH versorgt nun das lokale Nahwärmenetz der Energiewerke Schönau (EWS) und damit kommunale Gebäude wie das örtliche Freibad, Rathaus und Schulen sowie private Kunden mit Wärme. Insgesamt speist das Unternehmen so rund 600 Megawattstunden jährlich in das Nah­wärmenetz ein. Nach erfolgreichem Abschluss dieses Projekts machte sich das Unternehmen daran, seinen Wärmeeinsatz selbst zu reduzieren. So wurde durch Verhaltensänderungen und Heizungseinstellungen der Wärmeverbrauch um über 30 Prozent gesenkt. Zudem stellte das Unternehmen seine Beleuch­tung auf LED um und installierte zur Stromgewinnung eine zusätzliche Photovol­taik-Anlage.

Dieses innovative Engagement und die enge Zusammenarbeit mit dem Wärme­netzbetreiber sowie der Kommune zeichnet die Frank Bürsten GmbH als vorbild­lichen Energieeffizienz-Unternehmen aus.

3. Platz Gipfelstürmer 2023 (3.000 Euro Preisgeld):

Betten Scheel Inhaber Daniel Renz e.K., Geislingen an der Steige (Landkreis Göppingen)

Seit bereits 116 Jahren gibt es das Bettenfachhandelsunternehmen Betten-Scheel in Geislingen an der Steige. In einem modernen Bettenhaus bietet ein Team mit neun Mitarbeitenden unter einem Dach alles an, was für einen erhol­samen Schlaf benötigt wird – von Kissen, Bettdecken, Bettwäsche, Matratzen und Lattenrosten bis hin zu Bettgestellen.

Nach einem KEFF-Check im Jahr 2020 erstellte das Bettenhaus ein Nachhaltig­keitskonzept, das möglichst viele Unternehmensbereiche umfasst und vor allem das gesamte Team auf den Weg zu mehr Nachhaltigkeit mitnimmt. Als Ergebnis wurde auf dem Dach eine Photovoltaikanlage installiert und eine neue Klimaan­lage angeschafft. Weiterer Klimatisierungsbausteine sind eine begrünte Dach­fläche, die Umstellung auf eine LED-Beleuchtung sowie die Ausstattung der Heizkörper mit digitalen Thermostaten oder der Untertischboiler mit Zeitschalt­uhren. Zudem profitieren Kundinnen und Kunden von einer E-Ladestation. Mit den unterschiedlichsten Maßnahmen wurde der Nachhaltigkeitsgedanke fest in den Unternehmenswerten verankert und das gesamte Team geschult.

Insgesamt löste der KEFF-Check im Unternehmen mehr aus als nur die Umset­zung von Einzelmaßnahmen. Es entstand ein ganzes Konzept, das die Mitarbei­tenden einbindet und neben dem Thema Energieeffizienz auch Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung adressiert. Das Bettenhaus Scheel zeigt so vorbild­lich, dass auch der Einzelhandel mit innovativen Ansätzen einen wichtigen Bei­trag zum Klimaschutz leisten kann.

Die weiteren Finalisten 2023:

  • siggset print und media AG, Albbruck (Landkreis Waldshut)
  • Alb-Elektrizitätswerk Geislingen-Steige eG, Geislingen (Landkreis Göppingen)
  • Druckhaus Waiblingen Remstal-Bote GmbH, Waiblingen (Rems-Murr-Kreis)
  • BTE BiegeTechnik Engineering GmbH, Ilshofen (Landkreis Schwäbisch Hall)
  • Arnulf Betzold GmbH, Ellwangen (Ostalbkreis)
  • MEGU Metallguss Obermeier GmbH, Schopfheim (Landkreis Lörrach)