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Gleichberechtigte Mobilität: Eine gemeinsame Aufgabe für mehr Teilhabe und Sicherheit

Gleichberechtigte Mobilität: Eine gemeinsame Aufgabe für mehr Teilhabe und Sicherheit

Gemeinsam für mehr Gleichberechtigung in der Mobilität

Foto: AdobeStock

Wie können alle Menschen in unserer Gesellschaft gleichberechtigt mobil sein? Die aktuelle Studie „Gleichstellung in der Mobilität“, beauftragt vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg, zeigt: Frauen sehen sich im Alltag nach wie vor größeren Herausforderungen und Belastungen bei der Mobilität gegenüber als Männer. Im Zentrum der Untersuchung der FamilienForschung im Statistischen Landesamt Baden-Württemberg (FaFo) steht die Frage, wie sich Mobilität zwischen den Geschlechtern unterscheidet und warum Frauen dabei häufiger eingeschränkt sind. Die Ergebnisse machen deutlich, dass Gleichberechtigung in der Mobilität noch nicht flächendeckend verwirklicht ist – und dass dies nur gemeinsam gelingen kann. 

Warum Mobilität nicht für alle gleich ist

Die Studie analysiert geschlechterspezifische Unterschiede in Mobilitätsverhalten und -bedürfnissen. Besonders drei Faktoren schränken Frauen im Alltag ein:

  • Komplexe Wegketten: Frauen kombinieren häufiger mehrere Ziele in einer Tour – etwa Kinderbetreuung, Arbeit und Einkäufe. 10 % aller Wege von Frauen erfolgen begleitend (z. B. mit Kindern), bei Männern sind es nur 6 %.
  • Sicherheitsbedenken: 68 % der Frauen fühlen sich nachts ohne Begleitung im ÖPNV unsicher.
  • Infrastrukturelle Lücken: Fehlende Barrierefreiheit, unzureichende Beleuchtung oder mangelnde Flexibilität im ÖPNV erschweren die Mobilität.

Gemeinsam für mehr Gleichberechtigung

Die Ergebnisse unterstreichen: Sicherheit, Erreichbarkeit und Zuverlässigkeit sind zentrale Bedingungen für eine gleichberechtigte Mobilität. Doch wie lässt sich das erreichen? Die Studie zeigt konkrete Ansatzpunkte auf:

  • Geschlechterperspektive von Anfang an: Stadt- und Verkehrsplanung muss die Bedürfnisse aller Geschlechter aktiv einbeziehen – nicht als Nachgedanken, sondern als integralen Bestandteil.
  • Infrastruktur verbessern: Gute Beleuchtung, barrierefreie Wege und sichere Wartebereiche erhöhen das Sicherheitsgefühl und die Nutzbarkeit für alle.
  • Teilhabe fördern: Mobilitätsangebote müssen so gestaltet sein, dass sie allen Mitgliedern der Gesellschaft zugutekommen – unabhängig von Geschlecht, Alter oder Lebenssituation.

Appell an kommunale Akteure und Akteurinnen

Staatssekretärin Elke Zimmer betont: „Bei Stadt- und Mobilitätsplanungen sollte die Geschlechterperspektive von Anfang an aktiv in den Prozess einbezogen werden.“ Die Studie zeigt, dass Gleichberechtigung in der Mobilität nur gelingen kann, wenn alle Akteure und Akteurinnen – von der Verwaltung über Planungsbüros bis hin zu Bürgern und Bürgerinnen – zusammenarbeiten und Vielfalt von Anfang an mitdenken.

Gleichberechtigte Mobilität ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Nur wenn alle Perspektiven von Anfang an berücksichtigt werden, können wir ein Mobilitätsangebot schaffen, das Sicherheit, Freiheit und Teilhabe für alle ermöglicht.

Weiterführende Informationen 

Die KEA-BW setzt sich für sozial gerechte Mobilität ein. Im Webinar „Sozial gerechte Mobilität – Mehr Mobilität und Teilhabe für Alle“ am 24. Juni 2025 wurden konkrete Ansätze vorgestellt, wie Teilhabe durch Mobilität gefördert werden kann. Unsere Mitarbeiterin Sophie Linse verdeutlichte wie die KEA-BW einen Beitrag dazu leistet, Teilhabe durch Mobilität zu ermöglichen. Weitere Informationen finden Sie hier.

Die komplette Studie „Gleichstellung in der Mobilität – Daten und Handlungsfelder zu Mobilitätsbedürfnissen und Sicherheit der Familienforschungsstelle BW“ können Sie hier herunterladen.