300 Kommunikatorinnen und Kommunikatoren haben sich Ende September in Graz getroffen: Der K3 Kongress für Klimakommunikation ist die Plattform für Menschen, die sich in den drei deutschsprachigen Ländern in Kommunen, Verwaltung, Medien, Wissenschaft und Wirtschaft einsetzen.
Der Kongress stand unter dem Motto „Vom Denken ins Handeln kommen“. In mehreren Keynotes, Diskussionsrunden und 21 praxisnahen Workshops setzten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diesen Auftrag um. Gleich zu Beginn warb Cornelia Betsch dafür, noch stärker die Gesundheitsrisiken in den Fokus zu nehmen: „Wer versteht, dass sie vom Klimawandel stammen, ist eher bereit, etwas zu tun.“ Die Referentin von der Universität Erfurt warb außerdem dafür, konservative oder skeptische Zielgruppen mit besonders einfachen Lösungen anzusprechen. Als Beispiel nannte sie eine sehr erfolgreiches PV-Dach-Kampagne in Thüringen, die von den Empfängerinnen und Empfängern mit nur einem Formular bearbeitet werden konnte. Die Klimapsychologin zeigte außerdem, dass die meisten Menschen keine realistische Risikowahrnehmung in der Klimakrise haben und mit einer vergleichsweise neuen „Klimawährung“ wie CO2-Tonnen wenig anfangen können.
In einer Podiumsdiskussion warben prominente Vertreterinnen und Vertreter der Klimakommunikation für Kooperationen mit Institutionen, die bisher wenig mit Lösungen in der Klimakrise verbunden wurden: staatliche Sicherheitseinheiten, Religionsgemeinschaften und Finanzinstitute wurden genannt.
Humorvoll ging es auch zu: Thomas Brudermann von der Universität Graz zeigte in einer Keynote, was Humor als Werkzeug in der Klimakommunikation bewirken kann. Er sprach von Schnitzelpyramiden in der Rechtfertigung von Fernreisen, wie schnell der Hausverstand zum Depp wird und warb dafür, mit Verbesserungen und Tausch zu argumentieren statt mit Verzicht, Verbot und Verlust.
Der K3-Kongress zur Klimakommunikation wird 2026 in Deutschland stattfinden, das Deutsche Klima-Konsortium übernahm den Staffelstab von den Grazer Organisatoren.
Die KEA-BW bietet, vor allem den Kommunikatorinnen und Kommunikatoren in Kommunen, ein Download mit 10 wissenschaftlich belegte Regeln für die Klimakommunikation an.
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