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Projekt "LoKlim" als Finalist des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Forschung geehrt

Die Preisverleihung des DNP in Düsseldorf, rechts im Bild Prof. Dr. Hartmut Fünfgeld.

Quelle: Projekt "LoKlim"

Das Forschungsprojekt „Lokale Kompetenzentwicklung für Klimawandelanpassung in kleinen und mittleren Kommunen und Landkreisen“, kurz LoKlim, bei dem die KEA-BW im Projektbeirat sitzt, wurde als Finalist des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2022 in der Kategorie Forschung geehrt. Die Preisverleihung fand am 3. Dezember 2021 in Düsseldorf statt. Das Projektteam besteht aus Wissenschaftler*innen des Instituts für Umweltsozialwissenschaften und Geographie der Albert-Ludwigs-Universität. „Das innovative Vorhaben LoKlim setzt bedarfsorientiert dort an, wo kleine und mittlere Kommunen und Landkreise Defizite haben“, begründet die Jury ihre Wahl für LoKlim als Finalist, „durch die Kombination aus Situationsanalysen und Handlungsansätzen werden auch Kommunen und Landkreise mit begrenzten Ressourcen befähigt qualifiziert zu agieren.“

Prof. Dr. Hartmut Fünfgeld, einer der Projektleiter und Inhaber des Lehrstuhls für Geographie des Globalen Wandels an der Universität Freiburg, sagt: „Die Nominierung für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung freut uns sehr, denn sie erkennt die Bedeutung von transdisziplinären Forschungsansätzen an und gibt unseren kommunalen Projektpartnern und unserer anwendungsorientierten Forschung Rückenwind.“
 

„Wissenschaft spielt eine zentrale Rolle für die Klimaanpassung“

Prof. Dr. Daniela Kleinschmit, Prorektorin für Internationalisierung und Nachhaltigkeit betont: „Neben dem Klimaschutz wird auch die Klimaanpassung eine immer drängendere Aufgabe – und auch hierfür spielt die Wissenschaft eine zentrale Rolle. Dass das LoKlim-Team zu den Finalisten des Nachhaltigkeitspreises zählt, freut mich sehr – und stärkt die Universität Freiburg in ihrem Bestreben Nachhaltigkeitsforschung auf vielen Ebenen weiter voranzutreiben.“

In Zusammenarbeit mit drei Kommunen und drei Landkreisen in Baden-Württemberg analysierten die Forschenden von LoKlim deren Klimabetroffenheit, um Leitbilder und Ziele für die kommunale und regionale Ebene zu definieren. Auf dieser Basis arbeiten die Forschenden spezifische Anpassungsmaßnahmen je nach lokalem Kontext heraus, wie beispielsweise die zuverlässige Energieversorgung bei vermehrten Unwettern oder die Sicherstellung der Wasserversorgung bei Hitzeperioden.


Online-Portale geben Überblick zu regionalen Auswirkungen des Klimawandels

Zudem veröffentlichte das Team zwei Webseiten: Das Lokale Klimaportal sowie das dazugehörige Wissensportal. Im Klimaportal können Interessierte für jede Gemeinde Baden-Württembergs einen Klimasteckbrief einsehen, in dem die Auswirkungen des Klimawandels in anschaulicher Weise zusammengetragen und visualisiert werden. Im dazugehörigen Wissensportal finden Leserinnen und Leser Informationen zu potentiellen Handlungsfeldern und Anpassungsmöglichkeiten. Im Ergebnis erhalten verantwortliche Akteure so eine wissenschaftlich fundierte und gleichzeitig praxistaugliche Einschätzung der Betroffenheit durch den Klimawandel für ihre Kommune in Baden-Württemberg.

Das Projekt LoKlim startete 2020 und wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie gefördert. Die Städte Böblingen, Bad Krozingen und Kehl sowie der Landkreis Böblingen, der Bodenseekreis und der Enzkreis beteiligen sich als Praxispartner am Projekt. Darüber hinaus unterstützen sieben weitere Städte das Vorhaben als Netzwerkpartner: Emmendingen, Freiburg, Lahr, Mannheim, Offenburg, Rastatt und Waiblingen.
 

Zum Preis

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis wird von der Bundesregierung und weiteren Partnern an Vorreiter*innen der Nachhaltigkeit in den acht Kategorien Unternehmen, Design, Architektur, Forschung, Kommunen, Verpackung, Start-ups und Globale Unternehmenspartnerschaften verliehen. Mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung 2022 prämiert das  Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zum zehnten Mal herausragende nachhaltigkeitsbezogene Forschungsleistungen. In diesem Jahr widmet sich der Preis dem Schwerpunktthema „Klimaresilienz“. Gewonnen hat das Projekt „HeatResilientCity“, welches vom Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung koordiniert wird. Das Team beschäftigt sich mit der Anpassung von Städten an vermehrte Hitzeperioden und erforscht, wie sich dicht bebaute Stadtquartiere und die dort lebende Bevölkerung nachhaltig vor Sommerhitze schützen können. Die Finalisten des Forschungspreises ermittelte eine Jury. Der Sieger wurde in Kooperation mit der Wissenschaftssendung „nano“ (3sat) über ein Online-Voting ermittelt. Zwischen dem 25. Oktober und dem 15. November 2021 konnten Interessierte ihren Favoriten wählen.

Weitere Informationen zu den Finalisten und dem Sieger des Forschungspreises

Weitere Pressemitteilung zum Projekt LoKlim