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Treibhausgasneutral bis 2035: Umweltministerin Thekla Walker zeichnet vier Vorreiter-Kommunen in Landeswettbewerb aus

Altstadt Freiburg Fußgängerzone blauer Himmel

Freiburg gehört zu den vier Vorreiter-Kommunen des Landeswettbewerbs. Foto: Adobe Stock Katatonia

Vorreiter-Kommunen im Südwesten: Schneller unterwegs zur Klimaneutralität

Treibhausgasneutral bis 2035: Denzlingen, Ludwigsburg, Freiburg und der Landkreis Calw setzen sich in Landeswettbewerb durch

Bis 2040 müssen die Städte, Gemeinden und Landkreise in Baden-Württemberg klimaneutral werden. Das verlangt das Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz des Landes. Manche Kommunen im Südwesten planen sogar, noch früher treibhausgasneutral zu sein. Umweltministerin Thekla Walker hat am 9. Mai 2023 vier von ihnen ausgezeichnet. Denzlingen, Ludwigsburg, Freiburg und der Landkreis Calw wollen bis 2035 klimaneutral werden. Die Gemeinde, die zwei Städte und der Landkreis haben sich mit ihren umfassenden Konzepten im Rahmen des kommunalen Förderwettbewerbs „Auf dem Weg zur Klimaneutralität“ gegenüber acht anderen Kommunen durchgesetzt. Koordiniert wird das Vorhaben von der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW). Die Auswahl der vier Siegerkommunen traf eine Fachjury, besetzt unter anderem mit Vertreterinnen und Vertretern der kommunalen Landesverbände. Die vier Vorreiterkommunen erhalten eine Förderung bis zu fünf Millionen Euro. Das Ministerium und die Landesenergieagentur KEA-BW begleiten die Kommunen bis zum Zieljahr.

Städte, Gemeinden und Landkreise in Baden-Württemberg haben noch 17 Jahre Zeit, klimaneutral zu werden. Viel ist das nicht, bedenkt man die großen Herausforderungen, die damit verbunden sind. Mehrere Kommunen im Land schreckt das nicht ab, sie streben sogar ein höheres Tempo auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität an. Vier von ihnen, die das Zieljahr um fünf Jahre nach vorne verlegen, haben sich jetzt im Landeswettbewerb „Auf dem Weg zur Klimaneutralität“ durchgesetzt. Sie räumen dem Klimaschutz oberste Priorität ein.

„Klimaneutral ist eine Kommune dann, wenn in ihr nicht mehr anthropogene Treibhausgasemissionen entstehen, als im gleichen Zeitraum gebunden werden können“, sagt Dr. Volker Kienzlen, Geschäftsführer der KEA-BW. „Um dieses Ziel zu erreichen, müssen alle Akteure, Privatleute, Unternehmen und die Kommunalverwaltung den Verbrauch fossiler Energieträger sukzessive bis auf Null reduzieren, in erneuerbare Energien investieren sowie Energie einsparen.“

Ambitionierte Maßnahmen auf dem Weg zur klimaneutralen Kommune umsetzen

Die vier Kommunen wollen ambitionierte und deutlich beschleunigend wirkende Maßnahmen umsetzen, um bis 2035 treibhausgasneutral zu sein. Die Einzelschritte sind eingebunden in ein umfassendes, ganzheitliches Klimaschutzkonzept, das alle Sektoren umfasst und einen Stufenplan mit Zwischenzielen vorsieht. Mit ihrem jeweiligen Maßnahmenbündel haben sie sich gegenüber anderen Bewerbern der gleichen Größenklasse inhaltlich durchgesetzt und die Fachjury konzeptionell und fachlich überzeugt.

Um die notwendige Akzeptanz für die Maßnahmen bei der Bevölkerung zu gewährleisten, wurde bei der Auswahl der Siegerkonzepte ein besonderes Augenmerk auf die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Wirtschaft vor Ort gelegt. Welche Maßnahmen die vier Gewinner konkret umsetzen wollen, gibt das Land im Herbst bekannt. Eine eigens für den Wettbewerb eingerichtete Internetseite, die im Laufe des Jahres an den Start gehen soll, wird über die Vorhaben und ihre Umsetzung berichten. 

Damit auch andere Kommunen von den Ergebnissen profitieren können,wurde darauf geachtet, Konzepte von Kommunen verschiedener Größe auszuwählen. So lassen sich die Erfahrungen und Erfolge von Denzlingen, Ludwigsburg, Freiburg und dem Landkreis Calw besser auf andere übertragen.

Drei kommunale Größenklassen und die Kategorie Landkreis

Denzlingen mit seinen rund 14.000 Einwohnerinnen und Einwohnern überzeugte als Beispiel für eine kleine Kommune mit bis zu 20.000 Menschen. Die finanzielle Förderung des Umweltministeriums für die nur wenige Kilometer nördlich von Freiburg gelegene Gemeinde liegt bei bis zu 500.000 Euro. „Dass Denzlingen als Vorreiter-Kommune auserwählt wurde, ist für unsere Gemeinde ein schöner Erfolg und großer Ansporn. Die Auszeichnung ehrt uns und bestärkt unsere ambitionierten Vorstellungen auf dem Weg zur kommunalen Klimaneutralität. Wir sind in der Klimaschutzpflicht, und wir werden liefern“, sagt Bürgermeister Markus Hollemann.

Ludwigsburg lag auf Platz eins bei den Städten mit 20.000 bis 100.000 Einwohnern. Die Stadt nördlich von Stuttgart mit rund 93.000 Einwohnenden erhält bis zu zwei Millionen Euro Fördergeld. „Wir freuen uns sehr, dass wir in Ludwigsburg auf unserem gemeinsamen Weg zur Klimaneutralität 2035 mit der Förderung des Landes richtig Rückenwind bekommen“, erklärt Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht. „Die Umsetzung des Vorhabens ist für die gesamte Gesellschaft eine große Herausforderung. Unser Ziel ist es dabei, die Menschen durch einfache und niedrigschwellige Maßnahmen mitzunehmen.“

In der Größenklasse über 100.000 Einwohnenden konnte sich Freiburg durchsetzen. Der Zuschuss für die Großstadt in Südbaden mit ihren 230.000 Bürgerinnen und Bürgern liegt bei bis zu vier Millionen Euro. „Wir alle wissen, dass die Zeit drängt. Die Ziele sind klar, nun geht es um mehr Geschwindigkeit und vor allem um mehr Investitionen“, verdeutlicht Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn. „Wir brauchen die Veränderung vor Ort. In Städten und Gemeinden wird der Klimaschutz konkret. Dafür benötigen wir mehr finanzielle Unterstützung.“

In der Kategorie Landkreise hatte der Landkreis Calw die Nase vorn. Der Landkreis umfasst 25 Städte und Gemeinden, die Förderung liegt bei bis zu fünf Millionen Euro. „Es ist ein starkes Zeichen, dass wir als Modelllandkreis ausgewählt wurden und Unterstützung für unsere ambitionierte Klimaschutzarbeit erhalten“, freut sich Landrat Helmut Riegger. „Auf dem Weg in Richtung Klimaneutralität wollen wir weiter mutig und als Vorbild vorangehen. Denn wir sind alle in der Pflicht – Treibhausgasemissionen enden nicht an Gemarkungsgrenzen.“

Austausch untereinander und Hilfestellung

Die Förderung gilt für die nächsten drei Jahre. In diesem Zeitraum sollen die Kommunen bereits Aktivitäten und Maßnahmen aus den ambitionierten Klimaschutzkonzepten umsetzen. Die KEA‑BW steht den Preisträgerkommunen als Kontaktstelle zur Verfügung. Die Landesenergieagentur organisiert außerdem einen kontinuierlichen Erfahrungsaustausch zwischen den Siegerkommunen sowie eine Vernetzung mit interessierten Gemeinden, Städten und Landkreisen. Zu diesem Zweck sollen unter anderem Treffen bei den Preisträgerkommunen stattfinden und Einblicke in den Status quo sowie die Aktivitäten vor Ort geben.

Darüber hinaus soll ein Arbeitskreis entstehen, der Vertreterinnen und Vertreter der vier Preisträgerkommunen, des Umweltministeriums, des Verkehrsministeriums, der kommunalen Landesverbände und der KEA-BW an einen Tisch bringt. Die Mitglieder werden die Fortschritte verfolgen und die Preisträger bei Bedarf auf ihrem Weg zur Klimaneutralität bis 2035 unterstützen.

Ansprechpartnerin bei der KEA-BW für den Wettbewerb ist Lisa Schmieder,
lisa.schmieder@kea-bw.de.

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Tipps zum kommunalen Klimaschutz

Welche Möglichkeiten Kommunen auf dem Weg zum Klimaschutz haben und wie sie am besten vorgehen:

Informationen und Beratung zu Förderprogrammen:

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Über die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW)

Die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH ist die Energieagentur des Landes. Aufgabe der KEA-BW ist die aktive Mitwirkung an der Klimaschutzpolitik in Baden-Württemberg: Sie berät Ministerien, Kommunen, Landeseinrichtungen sowie kirchliche und soziale Einrichtungen bei der Energieeinsparung, der rationellen Energieverwendung sowie der Nutzung erneuerbarer Energien. Der Sitz der KEA-BW ist in Karlsruhe.

Über die Themenfelder der KEA-BW

Die fünf Kompetenzzentren „Kommunaler Klimaschutz“, „Energiemanagement“, „Contracting“, „Wärmewende“ und „Zukunft Altbau“ der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH erstellen Informationsmaterialien und verbreiten sie, bieten kostenfreie Impulsberatungen an, organisieren Veranstaltungen, entwickeln und pflegen einschlägige Netzwerke und beobachten den Markt. Zusammen mit dem im Verbund mit regionalen Einrichtungen wirkenden „Photovoltaik-Netzwerk“ und dem Bereich „Nachhaltige Mobilität“ sollen sie den Klimaschutz in der öffentlichen Verwaltung, insbesondere bei Kommunen, bei Unternehmen, sonstigen Einrichtungen und Privatleuten in Baden-Württemberg weiter voranbringen. Die Kompetenzzentren und das Photovoltaik-Netzwerk werden vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes finanziert, der Bereich Nachhaltige Mobilität vom Ministerium für Verkehr BW. www.kea-bw.de

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