Zahl der Woche: 14.589
Landesenergieagentur KEA-BW analysiert Wärmeverbrauch von 14.589 kommunalen Gebäuden im Südwesten • KEA-BW-Energiespiegel 2022 wertet unter anderem den Wärmeverbrauch von knapp 15.000 öffentlichen Gebäuden in Baden-Württemberg aus • Rund 18 Prozent verbrauchen unter 51 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr, 46 Prozent über 100 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr • Die Daten sind eine wertvolle Grundlage für die Planung von Sanierungsmaßnahmen
Die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) hat in einer Untersuchung den Wärmeverbrauch von 14.589 kommunalen Gebäuden analysiert. Das Ergebnis: Rund 18 Prozent der kommunalen Liegenschaften im Südwesten haben einen Wärmeverbrauch von unter 51 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Ein Drittel der Gebäude verbraucht zwischen 51 und 102 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Bei knapp der Hälfte der Gebäude ist der Wärmeverbrauch hoch, er liegt bei über 103 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Nur 538 Kommunen von insgesamt 1.136 in Baden-Württemberg konnten korrekte und auswertbare Energieverbrauchsangaben ihrer eigenen Liegenschaften vorweisen. Die Zahl zeigt, dass sich bereits viele Kommunen engagieren, jedoch auch eine Vielzahl der Kommunen ihren eigenen Energieverbrauch nicht ausreichend kennt. Die gebäudescharfe Erfassung der Energiedaten dient als Basis für eine Effizienzberatung oder Sanierungsvorhaben. Nur wenn Kommunen sich mit ihren Energiedaten befassen, können sie ihren Verbrauch dauerhaft senken.
Der Wärmeverbrauch macht den Großteil des Gesamtenergieverbrauchs eines Gebäudes aus, in diesem Bereich liegt ein großes Einsparpotenzial. Das Erfassen der Energieverbräuche der eigenen Liegenschaften ist in Baden-Württemberg seit 2020 für Kommunen Pflicht. Zusammengetragen und analysiert werden die Daten von der KEA-BW. Die eigenen Verbrauchswerte zu kennen, gilt als erster Schritt zum Einsparen von Energie. Denn nur wer weiß, welche Gebäude hohe Verbräuche haben, kann durch Energiemanagement den Betrieb optimieren und hohen Werten durch Modernisierungsmaßnahmen entgegenwirken.
Gut die Hälfte der Gebäude verbraucht wenig Wärme oder kann relativ einfach saniert werden
Von den 14.589 analysierten Liegenschaften, darunter Verwaltungsgebäude, Schulen, Kitas, Sporthallen, Veranstaltungsgebäude, Feuerwehrgerätehäuser, Hallenbäder und weitere Gebäudetypen, erreichten rund 18 Prozent einen guten Verbrauchswert – knapp 2.600 kommunale Gebäude. Weitere 36 Prozent der Liegenschaften, rund 5.200 Gebäude, haben einen Wärmeverbrauch von 51 bis 102 Kilowattstunden und können so mit überschaubaren energetischen Sanierungen leicht auf den geforderten Wert kommen. 46 Prozent der kommunalen Gebäude, rund 6.700 Gebäude, benötigen über 103 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr, dort sind umfangreichere Arbeiten erforderlich.
Orientierung: Unter 50 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr ist gut
Welche Wärmeverbräuche bei kommunalen Gebäuden sind als günstig zu bewerten und welche zu hoch? Einen Zielwert festzulegen, ist nicht ganz einfach, da in der Literatur teilweise unterschiedliche Angaben zu finden sind. Die KEA-BW hat sich auf einen Wärmeverbrauchszielwert von 50 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr festgelegt, wobei dieser Wert eher als Orientierung denn als fester Wert anzusehen ist.
Die aktuellen Daten zum Wärmeverbrauch stammen aus dem Energiespiegel 2022 der Landesenergieagentur KEA-BW. Der Bericht legt auf 428 Seiten die Energieverbräuche und die Verbrauchskennwerte von 67 Bauwerkstypen mittels beschreibender Statistik dar: www.kea-bw.de/energiespiegel. |