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Sanieren und kaum investieren: Contracting-Kongress am 26. Juni / Beispiel Klinik Weitenau

Mann und Frau unterhalten sich bei einer Veranstaltung

Auch der fachliche Austausch ist ein Schwerpunkt des Contracting-Kongresses am 26. Juni in Stuttgart. Die Anbemedung ist jetzt schon möglich. Foto: KEA-BW

Sanieren und kaum investieren: Wie eine Klinik ihre Gebäude energetisch verbessert hat

18. Contracting-Kongress am 26. Juni in Stuttgart zeigt die Vorteile des Sanierungsmodells und gelungene Praxisbeispiele

  • Im südbadischen Steinen hat die Fachklinik Weitenau mit Contracting ihre Gebäude energetisch saniert
  • Der Contracting-Kongress zeigt, wie sich die Energiewende in Gesundheits- und Sozialeinrichtungen und Kommunen trotz schmalem Geldbeutel umsetzen lässt
  • 18. Contracting-Kongress, 26. Juni 2024, Stuttgart, GENO-Haus
  • Die Themen: Wie Contracting funktioniert, Workshops und Praxisbeispiele

Die Fachklinik Weitenau im Südschwarzwald hat in ihren Gebäuden die Energieversorgung erneuert – und musste dafür kaum selbst Geld in die Hand nehmen. Ein Holzpelletkessel, hocheffiziente Heizungspumpen und eine Photovoltaikanlage senken den jährlichen CO2-Ausstoß der Klinik um 75 Prozent. Möglich macht das die Energiedienstleistung Contracting. Wie Gesundheits-, Pflege- und Sozialeinrichtungen sowie Kommunen die Dienstleistung künftig erfolgreich nutzen können, zeigt am 26. Juni 2024 der 18. Contracting-Kongress. Die Veranstaltung des Kompetenzzentrums Contracting der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) findet in Stuttgart statt. Sie wendet sich an Projektentwicklerinnen, Energiedienstleister, kommunale Entscheiderinnen und Interessierte.

Zur Anmeldung: https://contracting-kongress.kea-bw.de/#

Wie Kommunen ihre Schulen, Rathäuser und Turnhallen künftig umfassend energetisch sanieren können, zeigt ein Beispiel im Gesundheitswesen aus dem Steinener Ortsteil Weitenau. Die angesehene Fachklinik für Suchtkranke mit einem historischen Kloster und Mühlengebäude griff auf die Dienstleistung Contracting zurück. Durch das Konzept muss die Klinik kaum selbst investieren und nur wenig eigenes Personal einbinden.

Bei Contracting-Modellen übernimmt ein Energiedienstleister sowohl Planung, Bau und Betrieb als auch die Finanzierung der energetischen Sanierung. Seine Ausgaben refinanziert er während der Vertragslaufzeit über die gesparten Energiekosten, das sogenannte Energieeinspar-Contracting, oder über die Energielieferung (Energieliefer-Contracting). Das bedeutet: Er erhält pro Monat vom Auftraggeber die Höhe der gesunkenen Energiekosten erstattet oder stellt eine Heizkostenrechnung. Im Fall der Fachklinik Weitenau kam ein Mischmodell zum Einsatz.

Von Öl zu Pellets und Photovoltaik

Vor der Sanierung heizte die Klinik in verschiedenen Häusern mit Öl. Die Anlagen waren technisch veraltet. Um sie auszutauschen, beauftragte der gemeinnützige Klinikträger nach der Projektentwicklung den Energieversorger und -dienstleister Engie mit der Umsetzung. Die Fachleute strukturierten die Wärmeversorgung und -verteilung auf dem Klinikgelände neu. Ein Wärmenetz versorgt nun die insgesamt fünf Gebäude mit Heizwärme. Die Grundlast deckt ein Holzpelletkessel ab, ein Gasbrennwertkessel ist für die Spitzenlastversorgung da. Hinzu kamen hocheffiziente Heizungspumpen. Auf einem Dach wurde zudem eine Photovoltaikanlage installiert. Auf dem gesamten Gelände wurde darüber hinaus die Innenbeleuchtung auf LED umgestellt.

Das Ergebnis: Der jährliche CO2-Ausstoß sank um 75 Prozent. Das sind 185 Tonnen weniger als im Vorjahr. Der Strombedarf verringerte sich um 57 Prozent, der Wärmeverbrauch um zehn Prozent. Zudem sank der Wasserverbrauch um 100 Kubikmeter pro Jahr. Die Investitionskosten lagen bei 1,3 Millionen Euro. Das Energieeinspar-Contracting hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Hinzu kommt ein Energieliefer-Contracting über 15 Jahre.

Auch für kommunale Liegenschaften interessant

Die Dienstleistung lohnt sich nicht nur für Kliniken sowie Pflege- und Sozialeinrichtungen. Sie ist auch gut auf kommunale Liegenschaften übertragbar und wird bereits von Städten und Gemeinden genutzt. Beide Seiten profitieren von diesem Modell. Die Kommune oder die Einrichtung muss nicht oder nur sehr wenig selbst investieren. Insbesondere für finanzschwache Kommunen und Einrichtungen ist das interessant. Der Contractor verdient Geld mit seiner Dienstleistung. Die Kommune erhält aufgrund des Know-hows des Dienstleisters zudem eine hochwertige energetischen Sanierung und muss dafür kein eigenes Personal abstellen.

Alles Wissenswerte zu dieser Dienstleistung präsentiert das Team des Kompetenzzentrums Contracting der Landesenergieagentur KEA-BW auf dem Contracting-Kongress. Er findet im GENO-Haus in Stuttgart von 10 bis 16:30 Uhr statt. Programmpunkte des ersten Blocks sind ein Vortrag von Prof. Dr. Brettschneider, Lehrstuhlinhaber für Kommunikationswissenschaft der Universität Hohenheim, über erfolgreiche Klimakommunikation bei Sanierungsprojekten sowie ein Erfahrungsbericht von Dr. Klaus Keßler, Geschäftsführer der Klimaschutz- und Energie- Beratungsagentur Heidelberg – Rhein-Neckar-Kreis. Sein Beitrag thematisiert gute Klimakommunikation zur Verbreitung von resilienterer Energieversorgung durch Contracting-Projekte. Block zwei ist in drei Foren unterteilt: Forum A vermittelt Wissen zu Contracting für Einsteiger, Forum B thematisiert die Umrüstung der Wärmeversorgung im Bestand, Forum C dreht sich um die Steigerung der Energieeffizienz in Sozialeinrichtungen. Angesprochen sind Vertreterinnen und Vertreter von Kommunen, der Wohnungswirtschaft, der Sozialwirtschaft oder aus Projektentwicklungsbüros sowie Contractoren und Interessierte.

Weitere Informationen

 

Über die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW)

Die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH ist die Energieagentur des Landes. Aufgabe der KEA-BW ist die aktive Mitwirkung an der Klimaschutzpolitik in Baden-Württemberg: Sie berät Ministerien, Kommunen, kleine und mittelständische Unternehmen sowie kirchliche Einrichtungen bei der Energieeinsparung, der rationellen Energieverwendung sowie der Nutzung erneuerbarer Energien. Auch die nachhaltige Mobilität sowie der Bereich der Klimaanpassung sind Schwerpunkte der KEA-BW. Zudem ist sie die zentrale Anlaufstelle für alle Beteiligten beim Ausbau der erneuerbaren Energien in Baden-Württemberg. Der Sitz der KEA-BW ist in Karlsruhe, eine Außenstelle befindet sich in Stuttgart.

Über die Themenfelder der KEA-BW

Die fünf Kompetenzzentren „Kommunaler Klimaschutz“, „Energiemanagement“, „Contracting“, „Wärmewende“ und „Zukunft Altbau“ der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) erstellen Informationsmaterialien, verbreiten sie, bieten kostenfreie Impulsberatungen an, organisieren Veranstaltungen, entwickeln und pflegen einschlägige Netzwerke und beobachten den Markt. Zusammen mit dem Bereich „Nachhaltige Mobilität“ sollen sie den Klimaschutz in Kommunen, bei Unternehmen, sonstigen Einrichtungen und Privatleuten in Baden-Württemberg weiter voranbringen. Ergänzt werden die Aktivitäten der KEA-BW durch den Bereich „Erneuerbare BW“. Er ist Ansprechpartner für Kommunen und Projektierer mit dem Ziel, die erneuerbaren Energien im Land schneller auszubauen. Angesiedelt bei „Erneuerbare BW“ ist auch das im Verbund mit regionalen Einrichtungen wirkende „Photovoltaik-Netzwerk Baden-Württemberg“. Die Kompetenzzentren und der Bereich Erneuerbare BW werden vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes finanziert, der Bereich Nachhaltige Mobilität vom Ministerium für Verkehr BW.
www.kea-bw.de

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