Mit einem E-Carsharing-Angebot zeigt die Gemeinde Neulingen, wie geteilte Mobilität auch im ländlichen Raum funktioniert. Sie hat das Angebot bedarfsgerecht entwickelt, nutzerfreundlich umgesetzt und von Beginn an transparent kommuniziert.
Warum ist E-Carsharing vor allem auf dem Land eine gute Lösung?
In ländlichen Regionen ist das Auto oft nicht wegzudenken. Öffentliche Verkehrsmittel fahren selten, Wege sind weit, der Alltag schwer ohne eigenes Fahrzeug zu organisieren. Gleichzeitig stehen viele Autos die meiste Zeit ungenutzt. Ein Carsharing-Fahrzeug kann bis zu 16 private Pkw ersetzen.
Die Gemeinde Neulingen hat fünf E-Carsharing-Stationen eingerichtet. Damit hat sie für rund 6.600 Einwohner und Einwohnerinnen sowie für die kommunale Verwaltung eine neue Option für alltägliche Mobilität geschaffen, ganz ohne eigenes Auto oder einen Fuhrpark. Die gemeinsam genutzten Fahrzeuge sparen Platz und senken Kosten, während ihr Elektroantrieb Emissionen und den Verkehrslärm im Ort reduziert.
Wie hat Neulingen das Carsharing-Angebot umgesetzt?
Carsharing im ländlichen Raum braucht mehr als ein E-Auto mit App. Neulingen zeigt, worauf es bei der Umsetzung wirklich ankommt:
1. Die Standorte sind gut gewählt
Die Gemeinde hat die Stationen direkt an Orten platziert, die viele Menschen im Alltag aufsuchen. Dazu gehören ein Neubaugebiet, Supermarkt und Einzelhandel, das Rathaus, eine seniorengerechte Wohnanlage und Haltestellen mit Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr.
2. Das Angebot ist einfach nutzbar
Die Buchung läuft über die App des Anbieters deer. Die Rückgabe ist auch an anderen Orten möglich. Eine Hotline steht rund um die Uhr zur Verfügung. Das Laden der E-Autos ist kostenfrei. Wer eine geplante Fahrt storniert, zahlt ebenfalls nichts. Das Angebot orientiert sich am Bedarf der Menschen vor Ort, nicht umgekehrt.
3. Die Menschen kennen das Angebot
Die Gemeinde hat früh und offen über das Projekt gesprochen. Sie nutzte dafür Veranstaltungen, das Amtsblatt, die eigene Website, Social-Media-Kanäle und den Kontakt zu Lokalmedien. Auch direkte Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern waren hilfreich. Carsharing braucht stetige Werbung!
Den vollständigen Artikel zu E-Carsharing in Neulingen finden Interessierte in der Mai-Ausgabe von die:gemeinde.
Welche Handlungsmöglichkeiten Kommunen bei Carsharing haben und wie sie vorgehen, um das Mobilitätsangebot zu schaffen, zeigt das Wissensportal:
https://www.kea-bw.de/nachhaltige-mobilitaet/wissensportal/uebersicht-carsharing
Den Faktencheck E‑Mobilität finden Interessierte hier:
https://www.kea-bw.de/faktencheck-emobilitaet
Zum Praxisleitfaden Mobilstationen der KEA-BW:
https://www.mobilstationen-bw.de
Bei Fragen oder Hinweisen freuen wir uns über einen Kontakt per E-Mail unter mobilitaet@. kea-bw.de