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Serie, Teil 2: Spezialistin und Wegbereiterin für Mobilitätsstationen und Carsharing

Portraitbild Natalia Mill, bei der KEA-BW im Bereich Nachhaltige Mobilität Fachreferentin für Mobilitätsstationen und Carsharing

Natalia Mill ist bei der KEA-BW im Bereich Nachhaltige Mobilität Fachreferentin für Mobilitätsstationen und Carsharing (Foto: KEA-BW).

Seit April 2021 bereichert Natalia Mill mit ihrer Persönlichkeit und ihren Erfahrungen aus Stadtplanung und Verwaltung den Bereich Nachhaltige Mobilität der KEA-BW.  Was sie in dem knappen Jahr im Auftrag des Ministeriums für Verkehr bewegt hat und welche Schwerpunkte sie 2022 setzen wird, verrät Natalia Mill im Interview.  

Hallo Natalia, du sprichst heute im Webinar darüber, wie Kommunen Carsharing fördern können. Lt. Bundesverband Carsharing sind wir in Baden-Württemberg bereits ganz gut aufgestellt. Wie passt das zusammen?

Dass wir insgesamt gut aufgestellt sind, wird am eindrucksvollsten am Städteranking des Bundesverbands Carsharing deutlich: Im jüngsten Ranking aus dem Jahr 2019 befanden sich fünf baden-württembergische Städte unter den TOP 10. Karlsruhe war zum vierten Mal bundesweiter Spitzenreiter und ist nicht ohne Grund als Carsharing-Hauptstadt bekannt. Doch außerhalb der Ballungsräume gibt es noch viele „Carsharing-Lücken“ – also viele Kommunen, in denen kein einziges Carsharing-Angebot vorzufinden ist. Hier muss sich in den nächsten Jahren einiges tun!

Umso mehr freuen wir uns darüber, dass so viele kommunale Vertreterinnen und Vertreter an unserem Webinar teilnehmen werden, um mitzunehmen, wie Kommunen in Baden-Württemberg Carsharing attraktiv gestalten. Die Veranstaltung wird aufgezeichnet und auch die Vortragsfolien werden online auf unserer Webseite zur Verfügung gestellt. Außerdem wird bald der Carsharing-Leitfaden verfügbar sein, den wir gemeinsam mit dem Verkehrsministerium Baden-Württemberg erarbeitet haben. Er wird Kommunen dabei unterstützen, ein attraktives Carsharing-Angebot aufzubauen.

Inwiefern hat Carsharing etwas mit Mobilitätsstationen zu tun?

Carsharing ist oft Teil von Mobilitätsstationen! An Mobilitätsstationen kommen unterschiedliche Verkehrsarten zusammen und werden miteinander vernetzt. Das vereinfacht den Ein- und Umstieg, spart wertvolle Zeit und macht den Umweltverbund deutlich attraktiver. Das bekannteste Beispiel für Mobilitätsstationen ist das Offenburger Modell. Aber auch viele andere baden-württembergische Kommunen sind in diesem Bereich aktiv, zum Beispiel Leinfelden-Echterdingen und Ulm.

Mancherorts existieren bereits Mobilitätsstationen, sind allerdings nicht als solche erkennbar. Um dem entgegenzuwirken, hat das Verkehrsministerium Baden-Württemberg gemeinsam mit der KEA-BW die Mobilitätssäulen für Baden-Württemberg ins Leben gerufen. Sie erhöhen die Sichtbarkeit der vorhandenen Angebote und rufen die klimafreundlichen Optionen ins Bewusstsein der Bürgerschaft.

Es tut sich insgesamt sehr viel im Land – sowohl im Carsharing als auch bei Mobilitätsstationen. Um die professionelle Kommunikation zu unterstützen, teilen wir auf unserer Homepage das „Pressekit Carsharing und Mobilitätsstationen“. Es liefert neben wichtigen Daten und Fakten nützliche Links, Kontakte und Beispieltexte für den Einsatz in sozialen Medien. Außerdem können die darin enthaltenen Zitate und Grafiken unter Angabe der Quelle frei verwendet werden!

Du betreust ebenso wie deine zwei Kollegen Fachkräfte in ganz Baden-Württemberg, die das Land im Bereich Nachhaltige Mobilität fördert. Welche Erfahrungen machst du und wie haben sich die Projekte in den Kommunen entwickelt?

Wir haben alle drei das Glück mit sehr engagierten und motivierten Menschen zusammenzuarbeiten, denen das Thema Nachhaltige Mobilität am Herzen liegt. Durch den regelmäßigen Austausch bekommen wir hautnah mit, welche Hürden und Stolpersteine es bei der Arbeit vor Ort gibt. Bei dem Themenkomplex Mobilitätsstationen und Carsharing ist es zu Beginn häufig vorgekommen, dass es innerhalb einer Verwaltung unterschiedliche Auffassungen von Mobilitätsstationen gab. Oft war nicht klar, wie Carsharing-Angebote im öffentlichen Raum geschaffen werden können. Egal, welche Fragen auftauchen, ich stehe den Kolleginnen und Kollegen immer zur Seite.

In den letzten Monaten hat sich in den Stadt- und Landkreisen einiges getan und es konnten einige vielversprechende Projekte angestoßen werden: Ein Förderantrag für einen Teil der Kommunen des Landkreises Waldshut für den Ausbau von Haltepunkten des ÖPNV zu Mobilitätsstationen wurde eingereicht. Im Ostalbkreis wurde PENDLA eingeführt, eine Mitfahrzentrale für Pendler. Ein Rundbrief der für die Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen zuständigen Kollegen informiert über aktuelle Themen nachhaltiger Mobilität. In Reutlingen und Friedrichshafen werden bald Mobilitätssäulen errichtet. Darüber hinaus gibt es schon einige erfolgsversprechende Ideen und Ansätze für alternative Carsharing-Modelle und die Aufwertung von Bahnhöfen.

Welche weiteren Meilensteine wirst du im Auftrag des Ministeriums für Verkehr 2022 setzen?

Im Laufe des Jahres werden zu den Themen Mobilitätsstationen und Carsharing zehn weitere geförderte Personen dazu kommen, die ich aktiv unterstütze und begleite. Das gilt selbstverständlich weiterhin für die Kolleginnen und Kollegen, die bereits ihre Arbeit aufgenommen haben. Es wird auch zukünftig die Möglichkeit geben, sich regelmäßig untereinander auszutauschen. Dazu haben wir unter anderem das „digitale Kaffeetrinken“ ins Leben gerufen. Hier besteht die Möglichkeit, aktuelle Themen und Fragestellungen zu diskutieren und von den Erfahrungen der Anderen zu lernen.

Wir werden in Laufe des Jahres noch einige Veranstaltungen organisieren, beispielsweise um Carsharing-Anbieter und kommunale Vertreterinnen und Vertreter zu vernetzen. Außerdem ist ein Leitfaden zum Thema Mobilitätsstationen geplant – hierzu möchte ich aber noch nicht mehr verraten …

Eine gut gefüllte Agenda! Wie schaffst du es deine Ziele zu verfolgen, und was liegt dir besonders am Herzen?

Meine Aufgaben sind sehr vielfältig und machen mir Spaß. Das liegt nicht unwesentlich an unserem jungen dynamischen Team sowie der guten und engen Zusammenarbeit mit dem Verkehrsministerium. Ich schätze die Möglichkeit, an wichtigen Themen aktiv mitzuwirken und eigene Ideen und Vorschläge einzubringen. Das ist nicht selbstverständlich! Da ich privat hauptsächlich den Umweltverbund nutze, kann ich mich mit meinen Aufgaben sehr gut identifizieren. Es liegt mir am Herzen etwas in diesem Bereich zu bewegen. Wieso sollten Menschen in ländlichen Gegenden nicht auch den Luxus genießen, bei ihren täglichen Wegen auf ein eigenes Auto verzichten zu können?

 

Links und Kontakt

Mehr erfahren über Mobilitätsstationen: https://www.kea-bw.de/nachhaltige-mobilitaet/wissensportal/mobilitaetsstationen

Mehr erfahren über Carsharing:  https://www.kea-bw.de/nachhaltige-mobilitaet/wissensportal/uebersicht-carsharing

Informationen zum Pressekit Carsharing und Mobilitätsstationen: https://www.kea-bw.de/news/teil-3-carsharing-und-mobilitaetsstationen-mit-oeffentlichkeitsarbeit-foerdern

Mobilitätssäulen für Baden-Württemberg: www.mobilitaetssaeulen-bw.de

Webinar Carsharing aus der Reihe „klimaschutz_konkret online“: https://www.kea-bw.de/veranstaltung/klimaschutz-konkret-online-wie-kommunen-in-baden-wuerttemberg-carsharing-attraktiv-gestalten

Kampagne „Neue Mobilität“ für Baden-Württemberg: https://vm.baden-wuerttemberg.de/de/politik-zukunft/nachhaltige-mobilitaet/definition-strategie-projekte/neue-mobilitaet

 

  • Natalia Mill, Fachreferentin für Mobilitätsstationen und Carsharing

Tags: Besser KENNEN