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Mobilitätsstationen

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Mobilitätsformen bündeln und vernetzen

Mobilität zählt zu einem der wichtigsten Grundbedürfnisse des Menschen. Sie ist unerlässlich, ermöglicht Selbstständigkeit und die Teilhabe am öffentlichen Leben und spielt für Menschen jeden Alters und in jeder Lebenslage eine wichtige Rolle.

Viele sind multimodal unterwegs, einige intermodal. Multimodales Verkehrsverhalten meint die Nutzung unterschiedlicher Verkehrsmittel im Alltag, während unter Intermodalität die Nutzung von mehr als einem Verkehrsmittel für eine Strecke zu verstehen ist.

Vor dem Hintergrund des Klimawandels und der Nachhaltigkeit rücken die vielfältigen Alternativen zum privaten Auto weiter in den Mittelpunkt. Mobilität sollte jedoch nicht nur umweltfreundlich sein, sondern auch stressfreies und sicheres Reisen garantieren. Mobilitätsstationen erleichtern die Fortbewegung im Alltag und auf Reisen, indem sie unterschiedliche Verkehrsmittel bündeln und ihre Nutzung attraktiver machen.

Informationsstelen wie die Mobilitätssäulen des Landes Baden-Württemberg informieren über die vorhandenen Mobilitätsangebote und machen Mobilitätsstationen als Orte zukunftsträchtiger, klimafreundlicher Mobilität sichtbar.

  • Was sind Mobilitätsstationen?

    Mobilitätsstationen bündeln und vernetzen verschiedene nachhaltige Mobilitätsformen an einem Standort und erleichtern den Umstieg zwischen den verschiedenen Verkehrsmitteln. Gemäß Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG) umfasst eine Mobilitätsstation, die auch als multimodaler Knoten bezeichnet wird, mindestens drei Mobilitätsformen neben dem Fußverkehr. 

    Eine Mobilitätsstation kann sich zusammensetzen aus:

    • Haltepunkten des ÖPNV
    • Carsharing-Angeboten
    • Bike-Sharing-Angeboten
    • E-Scootern
    • E-Rollern
    • B+R-Anlagen oder Fahrradparkhäusern
    • P+R-Anlagen
    • Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge
    • Taxistellplätzen.
       

    Sinnvolle Ergänzungen sind wettergeschützte Wartemöglichkeiten, Aufbewahrungsmöglichkeiten wie Schließfächer, Umkleiden für Radfahrerinnen und -fahrer, öffentliche Toilettenanlagen und Mobilitätszentralen.

    Zu finden sind Mobilitätsstationen nicht nur an großen ÖPNV-Knotenpunkten, sondern auch in Wohnquartieren. Sie können als Start- oder Endpunkt sowie als Verknüpfungspunkt auf intermodalen Wegeketten dienen.

  • Wofür werden Mobilitätsstationen gebraucht?

    Mit dem Aus-, Um- und Neubau von Mobilitätsstationen werden umweltfreundliche Verkehrsmittel gestärkt und eine echte Alternative zum privaten Fahrzeug aufgezeigt. Durch die Bündelung verschiedener Mobilitätsangebote an einem Standort wird es leichter, zwischen Verkehrsmitteln umzusteigen. Außerdem verkürzen sich Umstiegs- und Wartezeiten. 

    Die Bevölkerung wird dazu inspiriert, ihr Mobilitätsverhalten zu ändern und umweltfreundliche Mobilitätsangebote zu nutzen. Auch Menschen, die sich kein privates Auto leisten können oder wollen, erhalten die Möglichkeit, ohne Einschränkungen mobil zu sein. Vor allem im ländlichen Raum ist das noch nicht selbstverständlich.

    Wird das private Fahrzeug abgeschafft, kommt es zu Entlastungswirkungen im öffentlichen Raum. Weniger private Fahrzeuge bedeuten weniger Verkehr und Lärm, bessere Luft, mehr Raum für Fuß- und Radwegen sowie Grün- und Freiflächen.

    Mobilitätsstationen sorgen für Begegnungen zwischen den Bürgerinnen und Bürgern und stärken das Miteinander. Sie können zudem die Aufenthaltsqualität der angrenzenden Umgebung erhöhen und sich positiv auf das Umfeld auswirken.

  • Welche guten Beispiele gibt es?

    Eines der bekanntesten Beispiele stammt aus der Hansestadt Bremen: Im Jahr 2003 wurden hier die ersten mobil.punkte eröffnet, mittlerweile sind es mehr als 40 Mobilitätsstationen unterschiedlicher Größen. Seitdem haben viele Städte Mobilitätsstationen als einen der wichtigsten Bausteine nachhaltiger Mobilität erkannt und entsprechende Angebote vor Ort geschaffen.

    Nicht nur in Großstädten wie Hamburg, Dresden und München gibt es Mobilitätsstationen. In Offenburg und im Landkreis Ortenau entsteht derzeit ein ganzes Netz an Mobilitätstationen unter der Dachmarke „EinfachMobil“.