Wegmarke für nachhaltige Mobilität in Baden-Württemberg
Die Mobilitätssäule ist die Wegmarke für nachhaltige Mobilität in Baden-Württemberg. Sie markiert Orte mit vielfältigen geteilten und öffentlichen Mobilitätsoptionen, hilft bei der Orientierung vor Ort, erleichtert den Zugang zu Buchungsinformationen und ergänzt - je nach Ausstattung - den Standort um praktische Funktionen wie ein Radreparaturset oder eine Sitzbank.
2021 wurden die ersten 15 Mobilitätssäulen Baden-Württembergs errichtet. Im Herbst 2024 fand die Pilotphase 2, in der eine kleinere Version erprobt wurde, ihren Abschluss. Mit den Erfahrungen aus den Pilotphasen wurde ein attraktiver Rahmen für die landesweite Aufstellung geschaffen.
Die große Mobilitätssäule kann mit oder ohne integrierte Fahrradzählanlage umgesetzt werden, die kleine Mobilitätssäule enthält optional ein Fahrradreparaturset. Zudem wurde eine Sitzbank und eine Fahrradabstellanlage im abgestimmten Design entwickelt. Alle genannten Optionen gelten als Module, deren technische Details Sie auf Anfrage von uns erhalten.
Von der Planung zur Einweihung:
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Förderung auf Bundes- und Länderebene
Das Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG) stellt im Bereich der Verkehrsinfrastruktur das wichtigste Fördergesetz des Landes Baden-Württemberg dar. Neben Mobilstationen („multimodale Knoten“) werden Beschaffungs- und Baukosten von Mobilitätssäulen anteilig bezuschusst (s. VwV-LGVFG, Teil B, II. ÖPNV, Nr. 1.4 und 1.5 sowie Anlage 7a, Nr. 2.5).
Mehr über das Förderverfahren LGVFG für den Bereich ÖPNV inkl. Antragsformularen finden Sie hier.
Weitere Fördertöpfe stehen zur Verfügung, um Mobilstationen und die Umsetzung von Mobilitätssäulen finanziell zu unterstützen.
Im nationalen Klimaschutzprogramm für den Verkehrssektor vorgesehen sind diverse Investitionen, um die Verkehrswende voranzutreiben. Mobilstationen werden bspw. durch die Nationale Kommunalrichtlinie gefördert. Die Planung von Mobilstationen kann zusätzlich auf Landesebene durch die Förderung qualifizierter Fachkonzepte für nachhaltige Mobilität sowie die Förderung Fachkräfte für Mobilität und Klimaschutz bezuschusst werden.
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Umsetzungsschritte
Den ersten Schritt zur Umsetzung tun Sie bereits, indem Sie sich auf dieser Seite informieren. Auf Anfrage stellen wir Ihnen auch gerne eine umfassende Übersicht aller notwendigen Schritte, von der Klärung der Voraussetzungen bis hin zur Einweihungsfeier und Wartung, zur Verfügung.
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Ideale Standorte
Es ist sinnvoll, möglichst viele Standorte mit einer Mobilitätssäule auszustatten, da das Zeichen vor allem über die landesweite Wiederholung an Wirkkraft gewinnt. Auf Anfrage können wir Ihnen einen Kriterienkatalog zur Verfügung stellen, der Ihnen hilft geeignete Standorte zu identifizieren.
Verkehrstechnische Kriterien
Für die Standorte der Mobilitätssäulen in Baden-Württemberg wurde ein Mindestangebot von drei der unten genannten Verkehrsmittel in räumlicher Nähe zueinander festgelegt.
ÖPNV-Anbindung
- Bushaltestelle
- Bahnhaltepunkt (S/U/Tram/Regionalverkehr)
- Schiffsanleger
- Taxistand
Fernbushaltestelle
Elektromobilität
- E-Ladesäule (Fahrrad)
- E-Ladesäule (PKW)
E-Mobil-Stellplatz
Sharing-Angebote
- (E-)Car-Sharing-Station
- (E-)Bike-Sharing-Station
- (E-)Lastenfahrräder
E-Roller
Angebote für zum Umstieg vom motorisierten Individualverkehr
- Kurzeitparkplatz für Mitfahrgelegenheiten
Park & Ride-Stellplatz
Angebote für Nahmobilität
- Fahrradstellplätze
- Fahrradluftpumpe
Anbindung an Fußwegenetze
Bauliche Kriterien
Neben den verkehrstechnischen Voraussetzungen müssen bei der Festlegung auch bauliche und denkmalpflegerische Fragen berücksichtigt werden. Wichtige Faktoren sind:
Sichtbarkeit: Da an allen drei Seiten der Säule Informationen zu finden sind, und das zentrale Wegeleitsystem über eine Bodenmarkierung funktioniert, die in einem Radius von einem Meter um die Säule herum verläuft, ist es wichtig, dass die Säule freisteht und von allen Seiten barrierefrei zugänglich ist.
Mobilitätsförderung: Mobilitätsangebote, Fuß- oder Radwege dürfen nicht durch die Säule eingeschränkt werden.
Untergrund: Die Mobilitätssäule wird mit einem Standardfundament geliefert. Dafür ist eine Prüfung des Untergrunds auf Strom-, Wasser- und Gasleitungen nötig, um Kabel- und Leitungskollisionen auszuschließen.
Stadtplanung: Die Säule sollte nur dort aufgestellt werden, wo keine konkurrierenden Bauprojekte oder stadtplanerischen Veränderungen vorgesehen sind, die eine baldige Versetzung erfordern würden.
Tourismus: Mobilitätssäulen sind sinnvoll an Orten, an denen sich auch Gäste gerne aufhalten. Zugleich dürfen touristische Highlights nicht von der Mobilitätssäule beeinträchtigt werden.
- Denkmalschutz: Das Design der Säule ist bewusst auffällig. Potentielle Standorte müssen auf mögliche Konflikte mit Anliegen des Denkmalschutzes geprüft werden.
Ziel ist es, einen Aufstellungsort zu finden, den die Mobilitätssäule bereichert und der zugleich der Mobilitätssäule eine gute Bühne bietet. Der zeitliche Vorlauf für Leitungsabfragen sowie anderen Absprachen ist einzuplanen.
Rechtliche Kriterien
Das Gelände, auf dem die Mobilitätssäulen aufgestellt werden, muss sich im rechtlichen und wirtschaftlichen Eigentum der Kommune befinden. Trifft dies nicht zu, muss die Kommune über die vorgesehenen Flächen verfügen können (zum Beispiel in Form eines Gestattungsvertrags).
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Kosten
Die Dienstleistung (Produktion, Lieferung und Aufstellung) muss individuell ausgeschrieben werden.
Auf Anfrage erhalten Sie von uns Muster LV, Muster-Ausschreibungstext, alle zur Ausschreibung gehörenden Pläne sowie grobe Richtwerte für die anfallenden Kosten für die einzelnen Module der Mobilitätssäule (netto, inkl. Aufbau). Diese beruhen auf den Erfahrungen aus zwei Pilotphasen, können aber je nach Ausschreibung und Marktlage variieren.
Die angegeben Preise bilden reine Material- und Produktionskosten ab. Nicht berücksichtigt sind dabei positive Skalierungseffekte durch eine größere Produktionsmenge.
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Material
Um Ihnen alle notwendigen Informationen zur Verfügung zu stellen und den Prozess bis hin zur Aufstellung der Mobilitätssäulen zu erleichtern, haben wir eine Reihe von kompakten Informations- und Arbeitsmitteln entwickelt, die Sie gerne unter mobilitaet@ abrufen können: kea-bw.de
Technische Daten und Handbücher:
- Kurzinformationen und Designvorgaben
- Handbuch große Mobilitätssäule
- Handbuch kleine Mobilitätssäule
- Datenblatt Fahrradzählanlage
- Technische Zeichnung Sitzbank
- Technische Zeichnung Radabstellanlage
Kosten:
- Richtwerte anfallender Kosten für die Mobilitätssäule und einzelne Module (netto, inkl. Aufbau)
Umsetzung:
- Umsetzungsschritte
- Mustertext Ausschreibung
- Muster LV für die Ausschreibung
- Umsetzungsplan
- Checkliste Standortkriterien
- Informationen zur individuellen Anpassung
- Template zur Übermittlung der Mobilitätsdaten
- Template zur Übermittlung der Daten für Umgebungskarte und Bodenplatte (große Säule)
- Template zur Übermittlung der Daten für Umgebungskarte und Bodenplatte (kleine Säule)
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Erfolgsgeschichten
Sammeln Sie hier die ersten Eindrücke der Umsetzungen in den Pilotstädten:
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KONTAKT
Wolf Wagner
Telefon: 0711 48982-541 -
Pilotstadt Schwäbisch Gmünd
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Pilotstadt Heidelberg
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Pilotstadt Reutlingen
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Pilotstadt Friedrichshafen
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Förderverfahren LGVFG für den Bereich ÖPNV inkl. Antragsformulare
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Förderung durch die Kommunalrichtlinie
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Förderung qualifizierter Fachkonzepte
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Förderung von Fachkräften für Mobilität und Klimaschutz
