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Statusbericht
Nachhaltige Mobilität

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Statusbericht Nachhaltige Mobilität

Mobilität ist wichtig für Menschen, um ihre Grundbedürfnisse erfüllen zu können und außerdem ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Die Mobilität in ihrer heutigen Form bringt aber auch eine Reihe an Belastungen mit sich. Der Verkehrssektor ist in Baden-Württemberg für etwa ein Drittel aller CO2-Emissionen verantwortlich und damit einer der Haupttreiber des Klimawandels mit all seinen negativen Folgen. Zugleich verursacht der aktuell großteils auf Pkw und Lkw basierende Verkehr für Menschen und Umwelt weitere Probleme wie Lärm, Unfälle mit Verletzten und Getöteten, Luftverschmutzung und einen hohen Flächenverbrauch.

Unsere Mobilität muss also nachhaltiger werden. Wie weit wir in den Kreisen, Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg auf diesem Weg bereits sind, zeigt der vorliegende Statusbericht Nachhaltige Mobilität anhand ausgewählter Indikatoren für verschiedene Teilbereiche des Verkehrs und Aspekte von Nachhaltigkeit. Neben dem aktuellen Stand ist auch die Entwicklung der vergangenen Jahre dargestellt. Außerdem werden Handlungsmöglichkeiten für Kommunen und Maßnahmen auf Landesebene präsentiert.

 


  • Einordnung der verwendeten Datenquellen

    Für den Statusbericht Nachhaltige Mobilität wurden überwiegend vorhandene Daten aus öffentlich zugänglichen Quellen zusammengestellt und aufbereitet. Dabei wurde kein einheitlicher Stichtag für alle Indikatoren gewählt, sondern jeweils der aktuellste verfügbare Datenstand verwendet. Im Folgenden werden die genutzten Datenquellen kurz genannt und eingeordnet:

    • Modal Split: Die Daten zum Wegeanteil des Umweltverbundes stammen aus der Erhebung Mobilität in Städten – SrV der Technischen Universität Dresden, die zuletzt 2023 durchgeführt wurde und an der 16 Städte und ein Landkreis aus Baden-Württemberg teilgenommen haben. Sobald die Ergebnisse der (vom Bundesverkehrsministerium beauftragten) flächendeckenden Erhebung Mobilität in Deutschland (ebenfalls von 2023) auch auf Kreisebene vorliegen, werden sie an dieser Stelle dargestellt.
    • CO2-Emissionen Pkw: Die Daten zu Emissionen und Fahrleistungen des Straßenverkehrs stammen vom Statistischen Landesamt Baden-Württemberg und basieren auf Modellrechnungen auf Grundlage von Verkehrszählungen. Während die Zahlen auf Landesebene frei zugänglich sind, wurden die hier dargestellten Zahlen auf Kreis- und Gemeindeebene auf Anfrage bereitgestellt. Gezeigt wird jeweils das aktuellste Jahr, für das Daten auf Kreis- und Gemeindeebene vorliegen, in diesem Fall 2022 bei den Emissionen und 2023 bei den Fahrleistungen. Für den Bezug auf die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner wird bei diesen und allen anderen Indikatoren der Bevölkerungsstand zum jeweiligen Zeitpunkt (oder zum nächsten verfügbaren Stichtag) verwendet.
    • Personal: Die Zahl der vom Land geförderten „Fachkräfte für Mobilität und Klimaschutz“ ist der KEA-BW durch die Abwicklung des Förderprogramms und die Betreuung der Stellennetzwerke bekannt. Dargestellt sind alle im Rahmen des Förderprogramms geschaffenen Stellen seit Beginn der Förderung im Herbst 2020 (auch bereits ausgelaufene und aktuell vakante). Der Besetzungsstand der Stellen der Koordinator:innen für Mobilität und Klimaschutz in den Landkreisen wurde beim Kompetenznetz Klima Mobil abgefragt. Weiteres Personal mit Bezug zu nachhaltiger Mobilität wurde aufgrund der schwierigen Abgrenzung und folglich begrenzten Vergleichbarkeit zwischen den Kommunen sowie des erforderlichen Erhebungsaufwands nicht berücksichtigt.
    • Verkehrsplanung: Die kommunalen Aktivitäten bezüglich Klimamobilitätsplänen bzw. Aktionsplänen für Mobilität, Klima- und Lärmschutz sowie die Zahl der vom Land geförderten qualifizierten Fachkonzepte wurden beim Kompetenznetz Klima Mobil bzw. beim Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg abgefragt.
    • Verkehrssicherheit: Die Verunglücktenzahlen auf Kreis- und Gemeindeebene stammen aus der polizeilichen Unfallstatistik und wurden auf Anfrage vom Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg bereitgestellt. Daten auf Landesebene sind aber auch beim Statistischen Landesamt hier frei verfügbar.
    • Lärmbelastung: Die Lärmbetroffenenzahlen aus der Lärmkartierung 2022 stammen von der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (für Städte/Gemeinden unter 100.000 EW), dem Eisenbahn-Bundesamt (für bundeseigene Haupteisenbahnstrecken) und der Europäische Umweltagentur (für Ballungsräume ab 100.000 EW). Beim Vergleich verschiedener Kreise oder Städte miteinander muss beachtet werden, dass in Ballungsräumen neben den Hauptverkehrsstraßen und Haupteisenbahnstrecken auch sonstige Straßen und Eisenbahn-/Stadtbahn-/Straßenbahnstrecken berücksichtigt werden, weshalb die Zahlen dort generell höher ausfallen als in den übrigen Städten und Gemeinden.
    • Fußverkehr: Die Informationen zu kommunalen Bewerbungen für und Teilnahmen an Fußverkehrs-Checks wurden beim Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg bzw. aktivmobil BW abgefragt. Die Daten zu den zu Fuß zurückgelegten Distanzen in den Kreisen und Städten stammen aus dem Google Environmental Insights Explorer (EIE). Für diese nutzt Google nach eigenen Angaben aggregierte Standortverläufe von Smartphone-Nutzer:innen, die der Erfassung ihres Standortes im Hintergrund zugestimmt haben und/oder Google Maps zur Navigation verwenden, und rechnet diese auf die Gesamtbevölkerung des Gebiets hoch. Diese Methodik weicht erheblich ab von derjenigen anderer Mobilitätserhebungen wie z.B. Mobilität in Deutschland (MiD) oder SrV, die repräsentativ für die Einwohner:innen des jeweiligen Gebiets sind, oder der Fahr-/Beförderungsleistungsberechnung des Statistischen Landesamts. Aufgrund der relativ breiten Datenbasis des Google-Produkts und des Mangels an (flächendeckend, jährlich und auf Kreis-/Gemeindeebene verfügbaren) alternativen Datenquellen insbesondere für den Fuß- und Radverkehr werden die Daten aus dem Google EIE hier dennoch verwendet. Dabei werden allerdings bewusst nur relative Werte (im Vergleich zum Landesdurchschnitt und/oder zu Google EIE Zahlen früherer Jahre) und keine absoluten Werte in km/EW dargestellt.
    • Radverkehr: Die Zahlen zu den Kosten der Radverkehrsinfrastrukturprojekte im LGVFG-RuF-Förderprogramm wurden beim Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg abgefragt. Die Daten zu den mit dem Rad zurückgelegten Distanzen in den Kreisen und Städten stammen aus dem Google Environmental Insights Explorer (siehe Anmerkungen beim Fußverkehr).
    • ÖPNV-Angebot: Die verwendeten Daten stammen aus dem ÖPNV-Report Baden-Württemberg 2024. Da in diesem nur Ergebnisse auf Kreisebene veröffentlicht wurden, entfällt in diesem Fall die Darstellung auf Gemeindeebene.
    • Pkw-Elektrifizierung: Der dargestellte Anteil von E-Pkw am Bestand basiert auf den vierteljährlich erscheinenden Kfz-Bestandsdaten des Kraftfahrt-Bundesamts.
    • Ladeinfrastruktur: Um die Zahlen auf Gemeindeebene darstellen zu können, wird hier das (ungefähr im Monatsrhythmus veröffentlichte)  Ladesäulenregister der Bundesnetzagentur verwendet, das adressscharfe Informationen zu den einzelnen Ladepunkten enthält, auch wenn in der Liste diejenigen fehlen, deren Anzeigeverfahren noch nicht vollständig abgeschlossen ist oder deren Betreiber der Veröffentlichung nicht zugestimmt haben. Manche offensichtlichen Fehler im Register (falsche Postleitzahlen, Ortsnamen oder Zuordnung zu Bundesländern) wurden manuell korrigiert, dennoch können einzelne Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der prognostizierte Bedarf an Ladeinfrastruktur im Jahr 2030 stammt aus dem AusbauMONITORING der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur. Für diesen werden nur Ladestationen berücksichtigt, die aufgrund ihrer Lage und Ausstattung dem Nahverkehr zuzuordnen sind (also solche im Straßenraum, auf Kundenparkplätzen, an Schnellladehubs innerorts und zu einem kleinen Teil auch solche an Fernverkehrsachsen). Für den Bezug auf die Zahl der (E-)Pkw werden außerdem die Kfz-Bestandsdaten des Kraftfahrt-Bundesamts genutzt.
    • Pkw-Bestand: Auch hierfür werden die Kfz-Bestandsdaten des Kraftfahrt-Bundesamts verwendet und zusätzlich für den Bezug auf die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner der Bevölkerungsstand des Statistischen Landesamts.
    • Carsharing: Die Zahl der Carsharing-Fahrzeuge in Städten ab 50.000 EW stammt aus dem (alle zwei Jahre und zuletzt im Herbst 2024 veröffentlichten) Städteranking des Bundesverband Carsharing (bcs). Für Orte unterhalb dieser Schwelle wurden der Carsharing-Datensatz von MobiData BW für einen Stichtag im Herbst 2024 sowie die Übersicht der Carsharing-Orte des bcs zum 1.1.2024 ausgewertet, wobei die Zahl der Fahrzeuge teilweise nur abgeschätzt werden konnte. Da der Datensatz von MobiData BW noch nicht alle Anbieter im Land erfasst, kann es sein, dass hier das Carsharing-Angebot in manchen Orten unterschätzt wird.
    • Bewohnerparken: Die Zahl der aktuell gültigen Bewohnerparkausweise je Kommune stammt aus einer Abfrage des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg bei den Straßenverkehrsbehörden. Die Höhe der Bewohnerparkgebühren wurde den Rechercheergebnissen u.a. des Kompetenznetz Klima Mobil im Auftrag des Ministeriums entnommen. In beiden Fällen konnten die Daten nicht flächendeckend für alle Kommunen im Land erhoben werden, sodass es über die dargestellten Städte/Gemeinden hinaus noch weitere mit Bewohnerparken geben kann.
    • Güterverkehr: Die Datenquelle für die CO2-Emissionen des Straßengüterverkehrs ist dieselbe wie für die Pkw-Emissionen (Statistisches Landesamt, siehe Anmerkungen oben).
  • Kontakt

    Dr. Christoph Kleinschmitt
    Telefon: 0711 489825-40

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  • Veranstaltung am 23.09.2025

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