Sie haben Fragen? Wir haben Antworten.
Es ist uns ein besonderes Anliegen, unsere Themen auch interessierten Bürgerinnen und Bürgern und Hauseigentümern näher zu bringen, um damit mögliche Bedenken und Hemmnisse abzubauen. Gerne kommen wir auch hierfür zu Ihnen und stellen die Thematik in einer Bürgerversammlung oder anderen öffentlichen Veranstaltungen vor.
Grundsätzlich erfolgen unsere Beratungsaktivitäten immer in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit der regionalen Energieagentur des Landkreises oder mit den vom Land geförderten regionalen Initiativen, die jeweils für eine Region zuständig sind.
Kommunale Wärmeplanung
Die Kommunale Wärmeplanung ist eine Aufgabe, die alle Kommunen langfristig betrifft. Mit einem einheitlichen und standardisierten Planungsverfahren verschafft sich eine Kommune deswegen einen großen Vorteil.
Für die Energiewende ist die Wärmeversorgung von zentraler Bedeutung. Vor allem der Auf- und Umbau von Wärmenetzen und die Umstellung auf erneuerbare Energie und Abwärmenutzung treibt die Transformation der Wärmeversorgungssysteme in Richtung Klimaneutralität voran. So wird die Wärmewende auch zu einer planerischen Aufgabe. Nach dänischem Vorbild hat das Land Baden-Württemberg die kommunale Wärmeplanung für Große Kreisstädte und Stadtkreise verpflichtend eingeführt.
Die kommunale Wärmeplanung hat zum Ziel, Strategien für eine klimafreundliche und volkswirtschaftlich kostengünstige Wärmeversorgung zu entwickeln und umzusetzen. Damit kommunale Wärmeplanung funktioniert, ist die sorgfältige Betrachtung der Schnittstellen kommunaler und regionaler Planungsinstrumente notwendig. Neben der Kommune selbst (Energieabteilung, Stadtplanung, Umweltamt, Tiefbauamt etc.) sind auch die Stadtwerke wichtige Akteure.
Ansprechpartner für die Initialberatung zur kommunalen Wärmeplanung ist Markus Toepfer.
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Ansprechpartner Wärmeplanung
Fragen zur Wärmeplanung beantwortet Ihnen Markus Toepfer.
Projektentwicklung Wärmenetze
Als Ergebnis der Kommunalen Wärmeplanung oder aus anderen Gründen, z.B. einer Entscheidung des Gemeinderats oder zahlreicher Anfragen aus der Bürgerschaft, entsteht die Absicht, für ein oder mehrere Gebiete der Kommune eine zentrale Wärmeversorgung über ein Wärmenetz zu realisieren. Doch welche Schritte muss eine Kommune dafür gehen, wenn kein eigenes Gemeinde- oder Stadtwerk existiert oder dieses keine Erfahrung mit Wärmenetzen hat?
Die Projektentwicklung Wärmenetze schließt die Lücke zwischen der Wärmeplanung und der Wärmenetzplanung.
Darin werden Fragen geklärt wie
- Welche Rolle übernimmt die Kommune im Projekt?
- Welche Akteure gibt es in der Kommune und welche Rolle könnten / wollen sie übernehmen?
- Für welche Gebäude besteht Anschlussinteresse und wieviel Wärme wird jährlich benötigt?
- Wie soll die Wärme für das Wärmenetz erzeugt werden?
- Wer plant, baut und/oder betreibt das Wärmenetz?
- Wie teuer wird die Wärme im Wärmenetz?
- Wer berät die Wärmekundinnen und -kunden (Privatpersonen und Unternehmen)?
- Wie lange dauert es, bis die Wärme geliefert werden kann?
- Wer kümmert sich um Förderungen für das Wärmenetz?
- Welche rechtlichen Fragen sind zu beachten, für die Kommune und ggf. für Planer/Investor/Betreiber?
Wir beraten Sie gerne, damit die besten Antworten auf Ihre Fragen gefunden werden.
Ansprechpartner für die Initialberatung zur Projektentwicklung Wärmenetze ist Christian Kaiser.
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Ansprechpartner Projektentwicklung
Fragen zur Projektentwicklung Wärmenetze beantwortet Ihnen Christian Kaiser.
Wärmenetze
Wärmenetze können ein wesentliches Element der Energiewende werden. Sie eigenen sich als Bindeglied zwischen Strom- und Wärmemarkt, und sie schaffen die Bedingungen, um Erneuerbare Energien bestmöglich zu nutzen.
Trotz vielfach interessanter Rahmenbedingungen werden Wärmenetze bei weitem nicht so häufig errichtet wie dies ökonomisch und ökologisch sinnvoll wäre. Dabei ist der Wärmesektor ein wichtiger Faktor bei der Erreichung der Klimaschutzziele: In Baden-Württemberg werden rund 33% der CO₂-Emissionen durch die Erzeugung von Raumwärme verursacht. Zudem wird der Wärmesektor durch den Ausbau von Kraft-Wärme-Kopplung und den Einsatz von elektrischen Wärmepumpen immer stärker mit dem Stromsektor vernetzt, wodurch die Energiewende auch im Stromsektor unterstützt werden kann. Perspektivisch ist daher ein kombiniertes Strom-Wärme-System zu betrachten, das die Zielsetzungen der Energiewende und des Klimaschutzes erfüllt.
Ansprechpartner für die Initialberatung zu Wärmenetzen allgemein ist Holger Hebisch.
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Ansprechpartner Wärmenetze
Fragen zu Wärmenetzen beantwortet Ihnen Holger Hebisch.
Abwärme für Wärmenetze
Die Bereitstellung von Wärme aus Abwärme bildet – in Kombination mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien und Energieeffizienzmaßnahmen – einen wesentlichen Baustein der Energiewende.
In einer Studie zur Abwärmenutzung in Unternehmen wurde für Industriebetriebe in Baden-Württemberg ein theoretisches Abwärmepotenzial von etwa 5,4 bis 9,3 TWh/a ermittelt. Der gesamte Wohngebäudebestand benötigt 70 Terawattstunden. Rund zehn Prozent der 5,3 Millionen Haushalte in Baden-Württemberg könnten also theoretisch klimaschonend mit Raumwärme und Warmwasser aus industrieller Abwärme versorgt werden. Darüber hinaus spielen weitere Abwärmequellen, wie die Wärme aus Rechenzentren und die Nutzung von Abwasserwärme (aus Kläranlagen und Abwasserkanälen) eine wichtige Rolle.
Um bislang ungenutzte Abwärmequellen systematisch zu erfassen und deren perspektivische Rolle in der kommunalen Wärmewendestrategie zu planen, berücksichtigt die kommunale Wärmeplanung insbesondere das Thema Abwärme auf unterschiedlichen Temperaturniveaus. Im Zuge der kommunalen Wärmeplanung werden systematisch alle relevanten Abwärmequellen räumlich und ihrem Potenzial nach erfasst.
Ansprechpartner für die Initialberatung zur Abwärme ist Boris Bartenstein.
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Ansprechpartner Abwärme
Fragen zur Abwärme beantwortet Ihnen Boris Bartenstein.
Kraft-Wärme-Kopplung
Besonders in gasversorgten Gebieten bietet die dezentrale Kraft-Wärme-Kopplung in Kombination mit einem Wärmenetz eine Alternative zur Gas-Einzelheizung.
Blockheizkraftwerke erzeugen gleichzeitig Strom und Wärme. Unter diese Definition fällt auch die Wärmeauskopplung in Großkraftwerken mit Leistungen einiger hundert MW. In unserem Fokus steht jedoch die „kleine“ KWK mit Leistungen bis ca. 5 MW. Technisch gesehen ist das entweder ein Verbrennungsmotor, der einen Generator antreibt, oder eine Brennstoffzelle, die Wasserstoff mit Sauerstoff zu Wasser umsetzt.
Die Vorteile der Kraft-Wärme-Kopplung liegen
- in der (im Vergleich zur klassischen Stromerzeugung in Großkraftwerken) viel besseren Energieausnutzung, wenn auch die Wärme genutzt und nicht einfach in die Umwelt abgegeben wird.
- in der Steuerbarkeit der Anlagen im Gegensatz zu wetterabhängigen Wind- und PV-Kraftwerken
Der erzeugte Strom wird entweder direkt im Objekt verbraucht (als so genannte Eigenstromnutzung) oder in das allgemeine Versorgungsnetz eingespeist. Die erzeugte Wärme wird häufig zwischengespeichert und dann ebenfalls im Objekt verbraucht. Sie kann aber auch in ein Wärmenetz eingespeist werden, um so zur Versorgung eines Quartiers, eines Stadt- bzw. Ortsteils oder einer ganzen Gemeinde beizutragen.
In erdgasversorgten Einzelobjekten, z.B. in öffentlichen Gebäuden oder in Mehrfamilienhäusern bzw. -siedlungen, können grundsätzlich anstelle der üblichen Heizkessel auch kleine Blockheizkraftwerke installiert werden. Wirtschaftlich attraktiv ist in diesen Fällen die möglichst weitgehende Eigennutzung des BHKW-Stroms, sofern die teilweise sehr komplexen rechtlichen und organisatorischen Fragen der Eigenstromnutzung, vor allem in Häusern mit mehreren Wohnungen oder Gewerbeeinheiten, gelöst werden können.
Vorteile großer Blockheizkraftwerke
Die Objektversorgung mit Strom und Wärme aus Erdgas-Blockheizkraftwerken ist ein sinnvoller Weg, die Effizienzvorteile der dezentralen Kraft-Wärme-Kopplung zu nutzen. Allerdings bieten größere Lösungen mit Wärmenetzen eine ganze Reihe von Vorteilen gegenüber den Einzelobjekten. Große BHKW-Module mit elektrischen Leistungen > 1 MW haben deutlich höhere Stromwirkungsgrade und erheblich niedrigere spezifische Investitionskosten als Module mit kleiner Leistung.
Auch wird im Stromnetz der Zukunft der wärmegeführte Betrieb von BHKW und die damit verbundene bedarfsunabhängige Stromerzeugung immer seltener benötigt. BHKW müssen zukünftig dann Strom produzieren, wenn Solar- und Windkraftwerke den Verbrauch nicht decken können (der so genannte „stromgeführte Betrieb“). Wenn die dann gleichzeitig entstehende Wärme nicht auch gleichzeitig gebraucht wird, muss sie zwischengespeichert werden. Größere BHKW in Verbindung mit Wärmenetzen bieten dafür mehr Möglichkeiten, vor allem, weil das Wärmenetz als großer Wärmespeicher dient und damit die flexible Stromerzeugung leichter möglich wird.
Erd- oder Biogas-Blockheizkraftwerke können somit ein Ansatz sein, in gasversorgten Quartieren und Stadtteilen den Übergang von den Gasnetzen zu den Wärmenetzen einzuleiten.
Die Zukunft der Kraft-Wärme-Kopplung
Im Licht der Perspektive, dass das Land Baden-Württemberg im Jahr 2040 klimaneutral sein wird und spätestens dann keine fossilen Brennstoffe mehr verbrannt werden, stehen Erdgasnetzbetreiber und die KWK-Branche vor einer großen Transformation. Diese besteht darin,
- die Erdgasnetze (immerhin bundesweit 500.000 km lang) und alle Speicher technisch so umzurüsten, dass erneuerbare Gase dauerhaft transportiert und gespeichert werden können, und
- die Erzeugungsanlagen der Kraft-Wärme-Kopplung zur Verwendung erneuerbarer Gase umzurüsten.
Die Notwendigkeit, die Umrüstung aller Netzsegmente und der darüber versorgten Erzeugungsanlagen zeitlich zu koordinieren, macht das Unterfangen komplex. Gleichzeitig ist noch nicht absehbar, ob, und wenn ja, bis wann, erneuerbare Gase in ausreichender Menge und zu wettbewerbsfähigen Preisen zur Verfügung stehen werden, und welche Bedarfe der verschiedenen Verbrauchergruppen (Industrie, Verkehr, GHD, öffentliche Verwaltungen, Privathaushalte) zuerst gedeckt werden.
Ansprechpartner für die Initialberatung zur Kraft-Wärme-Kopplung ist Florian Anders.
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Ansprechpartner Kraft-Wärme-Kopplung
Fragen zur Kraft-Wärme-Kopplung beantwortet Ihnen Florian Anders.