Wie Sie die Maßnahmen organisieren, priorisieren und kommunizieren

Als kommunale Verantwortliche sind Sie gefragt, die vielfältigen Energiesparmaßnahmen sinnvoll zu organisieren. Welche Prioritäten passen zu Ihrer Ausgangslage? Und wie kommunizieren Sie die Entscheidungen nach innen und außen? Der Maßnahmenkatalog der KEA-BW soll Ihnen helfen, Antworten auf diese Fragen zu finden. Unsere Anregungen und Hinweise können Sie ganz individuell an die Situation Ihrer Kommune anpassen. Außerdem erhalten Sie hier einen einfachen Überblick über die gesetzlichen Anforderungen und Empfehlungen für Energiesparmaßnahmen. So stellen Sie sicher, dass Sie in Sachen Energiemanagement bestens organisiert sind. Beachten Sie zudem die weiteren Tipps und Checklisten im Downloadbereich.

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Überblick verschaffen und Maßnahmen priorisieren

Durch die nachfolgenden Maßnahmen analysieren Sie Ihre Ist-Verbrauchssituation und setzen Prioritäten für das nachfolgende Handeln.

  • Energieverbrauchsdaten auswerten

    Die wesentlichen Energieverbrauchsdaten Ihrer Gebäude haben Sie wahrscheinlich bereits erfasst und in ein Erfassungstool eingetragen. Die gemäß Paragraf 7b des Klimaschutzgesetzes sowieso erfassten Daten geben Ihnen einen Überblick über Ihre großen Energieverbraucher und die Energieträger (z.B. Gas oder Fernwärme), mit denen diese Gebäude versorgt werden. Daraus berechnete Energieverbrauchskennwerte liefern einen Hinweis auf mögliche Einsparpotenziale. So können Sie für Ihre weiteren Maßnahmen Prioritäten setzen.

  • Maßnahmenvorschläge analysieren und eigenen Aktionsplan erstellen

    Analysieren Sie alle Maßnahmenvorschläge in einem Dokument und legen Sie fest, was Sie in Ihrer Kommune in den drei Aktionsstufen umsetzen wollen. Legen Sie fest, welches Ihre Kriterien für das Erreichen der nächsthöheren Stufe sind.

  • Abstimmung unter den Kreiskommunen

    Stimmen Sie energiesparende Maßnahmen innerhalb des Landkreises ab, um die Gemeinsamkeit mit anderen Kommunen zu betonen.

  • Brennstofflager auffüllen

    Überprüfen Sie die Füllstände der Heizöl-, Pellets- und Flüssiggastanks und veranlassen Sie möglichst umgehend eine vollständige Füllung aller Lager. Das gilt vor allem dort, wenn sie neben Erdgas noch weitere Energieträger nutzen können.

  • Wartungsarbeiten an den technischen Anlagen vorziehen

    Ziehen Sie für den Herbst/Winter anstehende Wartungsarbeiten an den Heizungs- und Lüftungsanlagen vor, um einen energieeffizienten Betrieb zu Beginn der Heizperiode sicherzustellen. Hierzu gehört z.B. die Reinigung der Heizflächen eines Kessels oder die Erneuerung verschmutzter Filter bei Lüftungsanlagen. Prüfen Sie, ob alle Regelgeräte und Mischer funktionsfähig sind. Fragen Sie den Heizungsbauer nach einem hydraulischen Abgleich nach Verfahren B. So stellen sie eine gleichmäßige Beheizung und niedrige Rücklauftemperaturen sicher.

  • Investive Maßnahmen vorziehen

    Haben Sie Heizungs- oder Gebäudesanierungen für 2023 geplant? Prüfen Sie gemeinsam mit den beauftragten Unternehmen, ob sie die Umsetzung vorziehen können.

Organisation in der Verwaltung

Durch folgende Maßnahmen stellen Sie sicher, dass Ihre Kommune bestens organisiert ist, um sicher durch die Energiekrise zu kommen.

  • Krisenstab einrichten

    Richten Sie einen Krisenstab ein bestehend aus Verwaltungsspitze, Energiebeauftragten oder Gebäudemanagern, Klimaschutzmanagement, Kämmerei, einem Vertreter oder einer Vertreterin der Hausmeister und des örtlichen Energieversorgers.

  • Verantwortlichkeiten festlegen

    Legen Sie fest, wer für die Umsetzung welcher Maßnahmen Ihres Aktionsplans verantwortlich ist.

  • Organisation und Regeln schriftlich fixieren

    Fixieren Sie die Verantwortlichkeiten, Befugnisse und die Regeln wie z.B. die einzuhaltenden Raumtemperaturen in einem Dokument, das für alle Mitarbeitenden der Verwaltung, aber auch für alle anderen Nutzer der kommunalen Liegenschaften verbindlich ist. Dazu können Sie auch eine Energieleitlinie einführen.

  • Energiekompetenz im Gebäude sicherstellen

    Stellen Sie sicher, dass jedes größere Gebäude von einem Hausmeister betreut wird, der die Anlagentechnik bedienen kann. Sollte hier Schulungsbedarf bestehen, kann dies z.B. bei den oben genannten Wartungsarbeiten geschehen. Auch die regionalen Energieagenturen bieten Schulungen an.

  • Arbeitskapazität für die Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen bereitstellen

    Die Hausmeister vor Ort sind wichtige Akteure bei der Bewältigung der Krise. Der Anteil ihrer Arbeitszeit für die Erschließung der Einsparpotenziale sollte ausreichend hoch bemessen sein. Grob gilt: Je zwei Millionen Euro Energiekosten pro Jahr ist eine Vollzeitstelle wirtschaftlich. Die Kapazität kann auf mehrere Personen verteilt werden. Beispielsweise ist ein täglicher Rundgang durch die Technikräume und das Gebäude erforderlich.

  • Wärmestuben

    Prüfen Sie, ob die Kommune Wärmeräume anbieten kann und muss. Dies sollten keine gasbeheizten Liegenschaften sein. Diese Prüfung sollte nicht öffentlich kommuniziert werden.

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Kommunikation nach innen und außen

Die Krisenbewältigung muss durch eine gute Kommunikation begleitet werden. Vorbild sein, sensibilisieren und von einem Großteil der Bevölkerung mitgetragene Maßnahmen sind das Ziel der nachfolgenden Vorschläge.

  • Die Verwaltungsspitze geht mit gutem Beispiel voran

    Gehen Sie als Verwaltungsspitze mit gutem Beispiel voran. Überlegen Sie sich, wo Sie in Ihrem Arbeitsumfeld und Ihrem direkten Einflussbereich Energie einsparen könnten. Verzichten Sie beispielsweise auf die Klimatisierung Ihrer Büros und beheizen das Büro auf maximal 20 Grad.

  • Information aller Mitarbeitenden in der Verwaltung

    Motivieren Sie mit einfachen Mailings an die Mitarbeitenden dazu, Energie einzusparen. Geben Sie dabei auch „einfache‘‘ Energieeinspartipps (etwa beim Verlassen von Büros Heizkörperventil runterdrehen, Licht ausschalten, PC runterfahren statt Stand-by, Rollladen runter lassen außerhalb der Betriebszeiten usw.). Stellen Sie die Vorbildfunktion der Kommune heraus.

  • Externe Nutzerinnen und Nutzer kommunaler Liegenschaften informieren

    Informieren Sie andere Nutzerinnen und Nutzer der kommunalen Liegenschaften wie Vereine oder die VHS über zu erwartende Komforteinschränkungen.

  • Informationen für Bürgerinnen und Bürger

    Klären Sie Ihre Bürgerschaft darüber auf, dass Sie einen Krisenstab eingerichtet haben, bereits handeln, einen Stufenplan ausarbeiten und die Bevölkerung regelmäßig informieren werden.

  • Bürgersensibilisierung

    Sensibilisieren Sie die Bürgerschaft mit Hilfe von regelmäßigen Energiespartipps. Diese können zum Beispiel in den regionalen Nachrichten und Social Media platziert werden.

  • Energiesparcheck

    Bieten Sie gemeinsam mit Ihrer regionalen Energieagentur eine für die Bürgerschaft kostenfreie Energiesparberatung an.

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Gesetzliche Anforderungen und Empfehlungen

In der rechten Spalte finden Sie übersichtlich zusammengefasst die gesetzlichen Anforderungen, die ans Energie sparen gestellt sind. Zudem sind hier auch Empfehlungen und Richtlinien abgelegt, die Sie als Grundlagen für Ihre Kommune heranziehen können.

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Organisieren, priorisieren, kommunizieren

Hilfreiche Tipps und Handlungsempfehlungen für die kurzfristige und langfristige Anwendung.

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