Ludwigsburg ist ein gutes Beispiel für:
- den Ausbau der Ladeinfrastruktur und Elektro(E)mobilität – mit zahlreichen Ladepunkten, eigenem E-Fuhrpark in der Stadt und im Landkreis sowie einem E-Scooter-Modellprojekt;
- eine Kampagne für nachhaltige Mobilität sowie breit angelegte Beratungsangebote zur Elektromobilität und
- eine RadKULTUR-Stadt mit zahlreichen, auch interkommunalen Angeboten für Radfahrende.
Vorreiter im eigenen Landkreis
Die Stadtverwaltung ging mit gutem Beispiel voran und elektrisierte ihren Fuhrpark. Im Dezember 2020 umfasste er bereits 40 Elektrofahrzeuge. Auch das Landratsamt erneuerte seinen Fuhrpark.
„Die Umstellung des Fuhrparks ist ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaneutralität“,
betont Landrat Dietmar Allgaier. (Quelle)
Die Kreisverwaltung will dieses Ziel bis zum Jahr 2035 erreichen.
Mehr als 100 öffentlich zugängliche Ladepunkte sind nur der Anfang
Das Jahr 2022 startete festlich in Ludwigsburg: der 100. öffentlich zugängliche Ladepunkt für E-Fahrzeuge wurde eröffnet. Die gestiegene Nutzung der Elektromobile erfordert eine entsprechende Ladestruktur. Dabei ist der Kommune besonders wichtig, dass nicht nur die Innenstadt, sondern auch sämtliche Stadtteile gut mit Ladeinfrastruktur ausgestattet sind. Gefördert wird ihr Vorhaben mit insgesamt 695.000 Euro durch Charge@BW und das Projekt LINOx BW. Die Stadt nimmt dafür an dem Projekt teil, welches den Aufbau von Ladeinfrastruktur in baden-württembergischen Kommunen fördert, die im Jahr 2016 und danach die Stickoxid-Grenzwerte im Jahresmittel überschritten.
Eine Karte bietet einen Überblick über alle öffentlich zugänglichen Ladepunkte in Ludwigsburg. Die Ladeinfrastruktur soll bald nicht nur in Parkgaragen und auf Parkplätzen zu finden sein, auch der Ausbau der Ladepunkte in Unternehmen ist geplant. Die nächsten Etappen sind der bedarfsorientierte Ausbau auf mindestens 175 Ladepunkte im Sommer 2022, 250 bis 2025 und 400 bis 2030. Dabei soll auch Schnellladeinfrastruktur errichtet werden.
„Elektrofahrzeuge sind der größte Baustein für die nachhaltige Mobilität der kommenden Jahre. Sie spielen nicht zuletzt auch für die Luftreinhaltung in der Stadt eine große Rolle. Wir unterstützen den wachsenden Markt für E-Mobile sehr gerne – durch einen vorausschauenden Ausbau der Infrastruktur vor Ort.“, erklärt Bürgermeister Sebastian Mannl.
Mit 300 schnellen Flitzern bequem durch die Stadt
Fast alle kennen sie: die E-Scooter in auffälligen Farben, die seit einiger Zeit in den Städten zur Ausleihe bereitstehen. Seit April 2021 läuft das Modellprojekt „E-Scooter in Ludwigsburg“, im Rahmen dessen zwei verschiedene Anbieter insgesamt 300 E-Scooter zum Leihen anbieten. Um eine gleichmäßige Verteilung in der ganzen Stadt zu gewährleisten, folgen die Anbieter Regelungen zur Platzierung der Fahrzeuge an festen Abstellflächen, den sogenannten „E-Scooter-Hubs“. Über eine App können die Roller mit wenigen Klicks ausgeliehen werden.
Begeisternde und motivierende Mobilitätskampagnen
Die Kampagne „LB kommt gut an“ soll Bürgerinnen und Bürger für nachhaltige Mobilitätsformen begeistern und dazu bewegen, nachhaltige Verkehrsmittel regelmäßig in ihrem Alltag zu nutzen. Die Motive der Kampagne präsentieren Vorbilder, die nachhaltig unterwegs sind und zeigen, wieviel Spaß sie dabei haben. Mit dem gemeinsamen Ziel vor Augen: Ludwigsburg so lebenswert zu halten wie es ist beziehungsweise die Stadt noch lebenswerter zu machen.
Das breite Beratungsangebot der Kommune für die Mobilitätswende unterstützt Interessierte bei der Wahl des richtigen E-Fahrzeugs, das individuell auf das Mobilitätsverhalten abgestimmt wird. Sie erhalten außerdem Auskünfte zur öffentlichen und privaten Ladeinfrastruktur, Beratung zu passenden Fördermöglichkeiten oder ganz allgemeine Informationen zur Elektromobilität in Ludwigsburg.
Neugestaltung des bedeutenden Verkehrsknotens in der Stadt und Region
2019 wurde die Entwurfsplanung für die Erneuerung des Ludwigsburgers ZOBs abgeschlossen. Er gilt als bedeutender Verkehrsknoten für den öffentlichen Personennahverkehr in der Stadt selbst sowie in der Region. Zentral war eine übersichtliche und schnelle Verknüpfung von Fuß-, Rad- und öffentlichen Personennahverkehr. Unterschiedlichste Mobilitätsangebote sollen das Kfz-Verkehrsaufkommen in der Stadt reduzieren und verträglicher gestalten. Das Angebot an Radabstellanlagen wird verbessert und die Warte- und Aufenthaltsbereiche werden aufgewertet.
Auch der Radverkehr kommt nicht zu kurz
Ludwigsburg ist seit 2014 RadKULTUR-Stadt und seit 2018 Teil von RegioRad Stuttgart, das erste interkommunale Fahrrad- und Pedelecverleihsystem Deutschlands. Es gibt noch zahlreiche weitere Angebote für Radfahrende in der Stadt, wie beipielsweise eine Radstation, Rad Service Punkte oder Fahrradzählstationen.
Die Robert-Franck-Allee und Aldinger Straße sind Bestandteil der „Hauptradroute 8“ im Radroutenkonzept 2025 der Stadt Ludwigsburg. Die im Mai 2022 abgeschlossen Baumaßnahme verbessert die Verbindung nach Grünbühl, in die Oststadt und nach Pattonville. Zudem soll die Strecke zukünftig als Zubringer für die geplante Radschnellverbindung von Bietigheim-Bissingen nach Stuttgart dienen.
Auf der Nordseite der Robert-Franck-Allee wurde der vorher bestehende Zweirichtungsradweg aufgelöst und stadteinwärts zu einem Einrichtungsradweg umgebaut. Für den stadtauswärtsfahrenden Radverkehr wurde der südliche Fahrstreifen in einen Radfahrstreifen umgewandelt. Dadurch schließt sich eine Lücke, da in den angrenzenden Straßen bereits richtungsgetrennte Radwege existierten. In der Aldinger Straße wurde der bereits bestehende Radweg verbreitert, so dass er nun den Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA) entspricht.
Im Zuge der jetzt abgeschlossenen Bauarbeiten hat die Stadt auch fünf Bushaltestellen barrierefrei umgebaut. Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) haben umfangreiche Leitungsarbeiten vorgenommen. Die Gesamtkosten der Baumaßnahmen (ohne die Leitungsarbeiten der SWLB) liegen im höheren sechsstelligen Bereich und wurden zum Großteil vom Bund und Land durch das Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (LGVFG) gefördert. Die Mittel zur Realisierung stammen aus dem baden-württembergischen Staatshaushalt.
Weitere Maßnahmen zur Sanierung und Verbreiterung des Radweges gab es bei einem Teil der Hauptradroute 3A, die ein weiteres Element des Radroutenkonzeptes 2025 ist, sowie bei dem durch Ludwigsburg führenden Teilabschnitts des Landesradfernwegs Neckartalradweg. Dieser Abschnitt hat nicht nur einen touristischen Wert, sondern ist vielmehr eine Alltagsroute für viele Radpendler z.B. in Richtung Marbach, Stuttgart oder ins Stadtzentrum von Ludwigsburg. Aus diesem Grund soll gegen Ende 2022/Anfang 2023 die Straßendecke saniert und der Radweg unter der Neckartalbrücke verbreitert werden.
(Stand: Juni 2022)
-
Ansprechperson für Elektromobilität in Ludwigsburg
Julian Pfersich
Tel.: 07141 910-3637 -
Nachhaltige Mobilität in Ludwigsburg
-
Projekt LINOx BW
-
Gute Beispiele: Vorbilder für nachhaltige Mobilität in Kommunen