Offenburg

Landkreisweit gut vernetzt und fahrradfreundlich

Die Stadt Offenburg ist mit ihren rund 60.000 Einwohnerinnen und Einwohnern die größte Kommune des Ortenaukreises im Westen Baden-Württembergs. Im gesamten Stadtgebiet ist die Farbe „Klimaschutzgrün“ der Wegweiser für nachhaltige Mobilität: Sie kennzeichnet Haltestellen, Radwege sowie das gesamte Nahverkehrsangebot. Die Liste der kommunalen Klimamaßnahmen ist lang und das Angebot vielseitig. So möchte die Kommune Bedürfnisse und Ansprüche unterschiedlicher Nutzergruppen verkehrsplanerisch und klimafreundlich in Einklang bringen. Schon heute legen die Offenburger:innen über die Hälfte ihrer Wege zu Fuß, per Fahrrad oder mit dem ÖPNV zurück.

Offenburg ist ein gutes Beispiel für:

  • einen Klimamobilitätsplan „Masterplan Verkehr OG 2035“;
  • die Verknüpfung umweltfreundlicher Verkehrsmittel durch Mobilitätsstationen;
  • ein funktionierendes, landkreisweites Mobilitätsnetzwerk
  • sowie eine erfolgreiche langfristige Förderung des Radverkehrs.

 

Mit der Bevölkerung gemeinsam zum Masterplan Verkehr OG 2035

Um die Qualität der Mobilität in der Region zu erhöhen, erarbeitet die Stadt ein strategisch ausgerichtetes Gesamtkonzept für die Entwicklung und Steuerung des Offenburger Verkehrs- und Mobilitätsverhaltens der nächsten 15 Jahre: Der „Masterplan Verkehr OG 2035“ soll die Anforderungen eines Klimamobilitätsplans erfüllen. Damit sind Klimaschutz und die CO2-Minderung besonders wichtige Ziele. Nachdem das Projekt mit einem politischen Beschluss in der fünften Phase abgeschlossen wird, will die Stadt noch 2023 mit der Umsetzung starten. Das Konzept behandelt verschiedene Handlungsfelder: Fuß-, Rad-, Kfz-, Wirtschafts- sowie Öffentlicher und Ruhender Verkehr; neue Mobilitätsformen und Antriebsarten; Verkehrs- und Mobilitätsmanagement sowie Verkehrssicherheit.

Die mit der Bevölkerung ausgearbeiteten Maßnahmen werden in zwei Stufen unterteilt: Zum einen die Basis-Maßnahmen, um das Zielkonzept des Masterplans Verkehr zu erreichen. Dabei handelt es sich um Maßnahmen, die zum Teil bereits durch entsprechende Planungen auf den Weg gebracht und in naher Zukunft angegangen werden, wie zum Beispiel das Fahrradförderprogramm VI zur Weiterentwicklung des Radverkehrsnetzes.

Darüber hinaus enthält jedes Szenario ein anderes Maßnahmenpaket aus sogenannten Gamechanger-Maßnahmen. Die insgesamt 28 Gamechanger-Maßnahmen sind weitreichender als die Basismaßnahmen, versprechen ein hohes CO2-Einsparpotenzial und leisten somit einen besonders großen Beitrag. Sie können gut im Verkehrsmodell dargestellt werden oder und wirken gleichzeitig auf mehrere Zielbereiche – zum Beispiel die Entwicklung einer Gehkultur, die Umsetzung von autoarmen Quartieren oder die deutliche Steigerung des Car-Sharing-Angebots. Mehr Informationen dazu gibt es hier.

Schild "Pop Up Tempo 30"
Pop Up Tempo 30 - Fair im Verkehr. Quelle: Andreas Wenck Fotografie
Schild "Pop Up Radweg"
Pop Up Radweg - Mehr Platz fürs Rad. Quelle: Andreas Wenck Fotografie
Pop Up Bahnhofsvorplatz
Pop Up Bahnhofsvorplatz. Quelle: Stadt Offenburg
Beteiligungsformat - Lokales Forum.
Beteiligungsformat - Lokales Forum. Quelle: Stadt Offenburg
Schaubild der Ziele, die Offenburg bis 2035 erreichen will
Ziele für Offenburg 2035. Quelle: Stadt Offenburg


Verkehrsmittel vernetzen und kombinieren

Nachhaltige Mobilität folgt dem Prinzip „Nutzen statt Besitzen“. Um die zahlreichen Angebote in Offenburg sichtbarer zu machen und damit mehr Menschen zum Umstieg zu ermutigen, errichtet die Stadt seit 2015 Mobilitätsstationen. An diesen wird beispielsweise das umfassende Car- und Bike-Sharing-Angebot mit dem öffentlichen Nahverkehr zusammengeführt. So unterstützt sie die Bevölkerung darin verschiedene Verkehrsmittel für einen Weg zu nutzen und dabei zwischen den einzelnen Verkehrsmitteln einfach umzusteigen. Anfang 2023 lag die Anzahl der Stationen bei 22. Bis 2030 sollen laut Klimaschutzkonzept weitere Mobilitätsstationen in Offenburg und in den Umlandgemeinden folgen. Um die Verknüpfung der umweltfreundlichen Verkehrsmittel zu verdeutlichen, hat die Stadt die Mobilitätsmarke „Einfach Mobil“ eingeführt.

 

Von Offenburg in die Ortenau – gemeinsam stark

Da Mobilität nicht an Gemarkungsgrenzen endet und die sinnvolle sowie wirtschaftliche Umsetzung und Planung vieler Maßnahmen erst durch Kooperation gelingt, hat sich rund um Offenburg das Mobilitätsnetzwerk Ortenau formiert. In diesem arbeiten inzwischen 14 Kommunen an gemeinsamen Lösungen, um die Fortbewegung in und zwischen den Kommunen einfach und klimafreundlich zu gestalten. Der Zusammenschluss wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert und ist bundesweit der erste seiner Art.

Der regelmäßige Austausch, das Einbeziehen von Fachexpertise und die entstehenden Synergieeffekte sollen helfen, den Gesamtaufwand für kommunale Mobilitätsprojekte zu reduzieren. Themenschwerpunkte sind die Errichtung von Mobilitätsstationen nach dem Offenburger Vorbild, ein gemeindeübergreifender Radverkehr und die verstärkte Nutzung von Pedelecs und E-Bikes sowie die Vernetzung der Nahmobilitätsangebote in einer App.

 


2022 schlossen sich den zehn Anfangskommunen nicht nur vier neue an, sondern sie gründeten eine gemeinsame selbstständige Kommunalanstalt. Die feste rechtliche Struktur hilft bei der Umsetzung von Maßnahmen, erlaubt die gewünschte Flexibilität und ermöglicht eine gemeinsam finanzierte und geförderte Geschäftsstelle.

Im Gebiet der Netzwerkkommunen sollen bis 2025 zusätzlich zu den bestehenden  22 Stationen in Offenburg weitere 40 Mobilitätsstationen errichtet werden. 2030 sollen 150 Mobilitätsstationen nach Offenburger Vorbild in ihrem Wirkungskreis errichtet sein. Für den Bau hat das Netzwerk 2023 rund 1,6 Millionen Euro Fördermittel beim Land beantragt, durch die knapp 40 Stationen ab Mitte des Jahres entstehen werden. Die neuen Mobilitätsangebote sollen echte Alternativen zum motorisierten Individualverkehr sein.

Bike-Sharing am Freizeitbad
Bike-Sharing am Freizeitbad. Quelle: Mathias Kassel, Stadt Offenburg
Abbildung aller Facetten der Marke der Nahmobilität in Offenburg
Einfach Mobil - Die Marke der Nahmobilität in allen Facetten! Quelle: Mathias Kassel, Stadt Offenburg
CarSharing-Station.
CarSharing-Station. Quelle: Mathias Kassel, Stadt Offenburg

Vorreiterin im Radverkehr

Die konsequente Fahrradförderung der vergangenen 30 Jahre trägt Früchte: Mithilfe der systematischen Umsetzung verschiedener Radförderprogramme erstreckt sich das Wegenetz in Offenburg bis heute auf etwa 100 km Radwege, 70 km integrierte Wirtschaftswege sowie etwa 50 km fahrradfreundliche Straßen. Radfahrende bilden daher 27 Prozent des Modal-Splits in Offenburg. Modal-Split bezeichnet die Verteilung der Verkehrsmittelwahl, die das Mobilitätsverhalten beschreibt. Auch für sichere Abstellanlagen sorgt die Stadt.  Neben den rund 3.000 Fahrradabstellplätzen, davon 1.200 überdacht, bietet beispielsweise der vollautomatisch betriebene Turm „Radhaus“ am Bahnhof 120 diebstahl- und wettergeschützte Fahrradabstellplätze.

Damit alle vom Radstreckenangebot profitieren können, verleiht die Kommune die Räder kostenlos. Gegen Gebühr können Bürgerinnen und Bürger auch Tandems, Pedelecs und eine Elektro-Rikschas ausleihen. Offenburg wurde daher bereits 2011, und 2017 und 2022 als „Fahrradfreundliche Kommune“ vom Land ausgezeichnet.

„Der Radverkehr hat für uns eine besondere Bedeutung. Radfahren ist gut für Umwelt und Klima, die Gesundheit und macht nicht zuletzt Spaß – deshalb fördern wir den Radverkehr ganz gezielt und wollen noch mehr Menschen aufs Rad bringen. Radfahren ist einfach Lebensqualität!“ Offenburgs Bürgermeister Oliver Martini


Um die zahlreichen Angebote und Serviceleistungen nachhaltiger Mobilität in Offenburg zu präsentieren, veranstaltet die Kommune einmal im Jahr einen Mobilitätstag in der Innenstadt. Zudem bietet sie Menschen, die nach Offenburg umziehen, das Neubürgerpaket „Mobil in Offenburg“ an. Das Paket enthält auch zahlreiche Informationen und Flyer rund um das Radfahren in Stadt und Umgebung.


(Stand: Mai 2023)

  • Ansprechpartner für nachhaltige Mobilität in Offenburg

    Mathias Kassel
    Stabsstellenleiter Mobilität der Zukunft
    Telefon: +49 781 82-2413

    E-Mail senden
  • Ansprechpartner für den Masterplan Verkehr OG 2035

    Mareike Sigloch
    Strategische Verkehrsplanung
    Telefon: +49 781 82-2582

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