Hintergrund zur Kooperation
Insbesondere die Dekarbonisierung des Wärmemarktes und die Flexibilisierung des Strommarktes sind von hoher politischer Bedeutung. Wärmenetze und Wärmespeicher ermöglichen eine effizientere Nutzung unterschiedlichster Energieträger wie erneuerbare Energien und industrielle Abwärme und begünstigen gleichzeitig eine großflächige Implementierung der Wärmewende. Zudem ergeben sich aus der Möglichkeit zur Sektorenkopplung Schnittflächen zur Stromversorgung und damit zur gleichzeitigen Optimierung der Strom- und Wärmeversorgung.
Beide Partner, Baden-Württemberg und Dänemark, möchten eine beidseitig vorteilhafte Kooperation fördern. Ziel ist es, Herausforderungen und mögliche Ansätze zur Förderung von Wärmenetzen zu identifizieren. Entscheidende Faktoren sind hier mögliche Ansätze für Wärmeplanung mit einer stärkeren Berücksichtigung der Vorteile von Wärmenetzen für das Energiesystem sowie der Austausch von konkreten Erfahrungen bei der Umsetzung von Wärmenetzen.
Kooperationspartner in Baden-Württemberg sind die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH, die regionalen Beratungsinitiativen Wärmenetze sowie das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg.
Kooperationspartner von dänischer Seite sind die dänische Energieagentur und die Dänische Botschaft Berlin. Die Agentur ist Teil des dänischen Ministeriums für Energie, Versorgung und Klima und in die nationale Regulierung des dänischen Energiesektors eingebunden. Die Dänische Botschaft ist dem dänischen Außenministerium unterstellt. Unterstützt werden die Partner vom Branchenverband DBDH, welcher Unternehmen im Bereich der Fernwärme vertritt.
Besichtigungstouren in Dänemark
Dänemark hat sich bereits nach der ersten Ölkrise 1973 im Rahmen der damals neu ausgearbeiteten Energiestrategie entschieden, Wärmenetze stark auszubauen. So wurde schrittweise eine Infrastruktur geschaffen, die heute für die Wärmewende von entscheidender Bedeutung ist. Seit Anfang der 80er-Jahre sind die dänischen Kommunen dazu verpflichtet, kommunale Wärmepläne auszuarbeiten, wobei sie von staatlicher Seite unterstützt werden. Diese Vorgehensweise bildet bis heute eine wichtige Grundlage für den klimagerechten Umbau der Wärmeversorgung.
Bei den Besichtigungstouren im Rahmen des Deutsch-Dänischen Dialogs Wärmenetze lernten die Teilnehmenden den Stand der Entwicklung und die Planung für die nächsten Jahre vor Ort kennen.
Obwohl sich die gesellschaftlichen, politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen in Dänemark von denen in Deutschland unterscheiden, gibt es doch eine grundlegende Gemeinsamkeit: Aus denselben energiewirtschaftlichen Gründen wie in Dänemark werden Wärmenetze in Zukunft auch hierzulande eine wichtige Rolle spielen. Der Ersatz fossiler Brennstoffe durch erneuerbare Energien sowie die Stabilisierung des Energiesystems mit Hilfe der Sektorenkopplung und dem Bau thermischer Speicher erfordern einen dynamischen Ausbau neuer sowie die Umrüstung bestehender Netze.
Die Begegnungen und Gespräche sowie die Eindrücke und Erfahrungen während dieser Reisen bilden deshalb den Ausgangspunkt für die Diskussion, unter welchen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen der notwendige Strukturwandel in der Wärmeversorgung auch in Baden-Württemberg möglich wird.
Die Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg, die regionalen Beratungsinitiativen Wärmenetze sowie ein Mentor auf dänischer Seite sind gerne bereit, diese Diskussion in Kommunen und Stadtwerken zu unterstützen.
Impressionen Dänemark
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Dänemark macht es vor: Chance der umsetzungsorientierten Wärmeplanung
Das Ziel im zukünftigen Energiesystem ist es, Wärmenetze und dezentrale Erzeugungsanlagen in Einklang zu bringen. Zur Planung des erforderlichen Strukturwandels wird die kommunale Wärmeplanung eine zentrale Rolle spielen. In Dänemark wurde das schon früh erkannt – bereits vor 100 Jahren entstanden dort die ersten „district heating“ Systeme und seit den 70er Jahren ist Wärmeplanung fester Bestandteil der kommunalen Daseinsvorsorge.
Im Rahmen des „Deutsch-Dänischen Dialog Wärmewende Baden-Württemberg“ tauschen sich die KEA-BW und ihre dänischen Kooperationspartner regelmäßig zu verschiedenen Themen rund um die Wärmewende aus. Gerade bei der Einführung eines Systems zur Erstellung von Wärmeplänen in baden-württembergischen Kommunen waren die Erfahrungen aus Dänemark sehr wertvoll.
Der folgende Text ist eine Zusammenstellung zweier Artikel, die in der Winterausgabe des Fachmagazins „Hot Cool“ erschienen sind. In den Video-Interviews teilen Expert*innen ihre Erfahrungen mit dem Mehrwert einer umsetzungsorientierten Wärmeplanung und Erkenntnisse aus der Arbeit mit Wärmenetzen in Dänemark.
Auf unserem Youtube-Kanal finden Sie ein ausführliches Webinar zum Thema (hier).
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