Heizenergie sparen

Hilfreiche Tipps und Handlungsempfehlungen für die kurzfristige und langfristige Anwendung.

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Wie Sie jetzt Heizenergie sparen können

Die Heizungsanlage ist angesichts der Energiepreiskrise eine der wichtigsten Stellschrauben, um dem kommunalen Haushalt Energie und Kosten zu sparen. Denn der Verbrauch von Heizenergie lässt sich kurzfristig reduzieren. Mit welchen Maßnahmen das gelingt, erfahren Sie hier. Sie werden strukturiert und fachkundig darüber aufgeklärt, welche Schritte Sie zur Optimierung Ihres Heizenergieverbrauches ergreifen können. Dabei sind die Handlungsempfehlungen in verschiedene Kategorien unterteilt. Sie reichen von der Einstellung der optimalen Raumtemperatur bis hin zu den möglichen Regelungseinstellungen der Heizungsanlagen. Suchen Sie ganz einfach genau die Maßnahmen heraus, die für Ihre Kommune sinnvoll sind. Beachten Sie zudem die weiteren Tipps und Checklisten im Downloadbereich.

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Kontrolle der Heizenergie

Einsparpotentiale lassen sich mit einer regelmäßigen und umfassenden Kontrolle der Heizungsanlagen ermitteln und optimieren. Welche konkreten Schritte dafür sinnvoll sind, erfahren Sie im Folgenden.

  • Nicht mit Strom heizen

    Heizlüfter (oder auch Ölradiatoren) sind keine sinnvolle Lösung für die Energiekrise. Um energetisch nicht sanierte Gebäude elektrisch zu beheizen, sind hohe Leistungen erforderlich, die die Stabilität des Stromnetzes gefährden. Gerade an kalten, dunklen Tagen vergrößern Elektroheizungen das Risiko eines Blackouts.

  • Tägliche Kontrollgänge im Gebäude durch den Hausmeister

    Auch kleine Maßnahmen, wie Kontrollgänge zum Nutzungsende (Fenster zu, Licht aus etc.)  leisten einen Beitrag zum Energiesparen. Eine tägliche Überwachung der Anlagentechnik hinsichtlich Funktionsfähigkeit und Einhaltung der Soll-Einstellungen kann ebenfalls einen wichtigen Beitrag leisten.

  • Kontrollmessungen durchführen

    Die Durchführung von Kontrollmessungen - zum Beispiel der Raumlufttemperatur oder der Vorlauftemperatur - helfen dabei, etwaige Abweichungen oder Fehler im Betrieb zu erkennen. Diese lassen sich im Anschluss beheben.

  • Überprüfen, ob die Raumtemperatur nachts bzw. am Wochenende deutlich zurück geht

    Prüfen Sie ob eine nächtliche Temperaturabsenkung oder Abschaltung der Heizung möglich ist. Bei Außentemperaturen um null Grad Celsius, kann eine Absenkung der Raumtemperatur um mindestens zehn Grad am Wochenende verlanlasst werden. Mit einem Min-Max-Thermometer oder einer Temperaturverlaufsmessung kann dies überprüft werden. Ist dies nicht der Fall, muss die Vorlauftemperatur in diesen Zeiten weiter reduziert werden. 30 bis 40 Kelvin gegenüber der Vorlauftemperatur im Normalbetrieb sind sinnvoll, sowie eine Nachtabschaltung sofern keine Frostgefahr besteht. Alternativ kann die Temperatur noch stärker abgesenkt werden.

Betrieb der Heizungsanlagen

Bei Heizungsanlagen sollte in erster Linie überprüft werden, wann und in welchem Umfang sie in Betrieb sein müssen. Welche konkreten Maßnahmen zum Einsparen von Energie während des Betriebs sinnvoll sind, erklären wir im Folgenden.

  • Nur die zur Beheizung notwendigen Wärmeerzeugungsanlagen betreiben

    Kontrollieren Sie, ob jetzt im Sommer alle Heizungspumpen und nicht benötigte Wärmeerzeuger abgeschaltet sind. 

    Bei Mehrkesselanlagen reicht im Winterbetrieb in der Regel eine Einheit aus, da viele Anlagen überdimensioniert sind. Ein zweiter Kessel muss hydraulisch getrennt und kalt sein, um eine optimale Energieeinsparung zu erzielen.

  • Bei Kombination verschiedener Wärmeerzeugungsanlagen Auswahl treffen

    Bei Kombikesseln, die sowohl mit Öl als auch Gas befeuert werden können, überprüfen Sie, welcher Energieträger der momentan günstigere ist. Achten Sie zudem darauf, dass die entsprechenden Rohstofffe vorzeitig aufgefüllt werden.

  • Überprüfen, ob Heizbetrieb erforderlich ist und Heizgrenztemperatur anpassen

    Ein Heizbetrieb ist gemäß den Empfehlungen des Deutschen Städtetages nur erforderlich, wenn  die Tagesmitteltemperaturen der letzten fünf Tage unter 15 Grad Celsius liegen oder die vorgegebene Raumtemperatur bei Nutzungsbeginn in mehreren Räumen um mehr als zwei Grad unterschritten wird. 

  • Eine verkürzte Heizperiode festlegen

    Das Festlegen einer geringeren Heizgrenztemperatur zur Verkürzung der Heizperiode kann eine signifikante Energieersparnis bedeuten. Diese Einstellung lässt sich auch gebäudespezifisch einstellen. Dies bedeutet, dass wenig genutzte Gebäude gezielt weniger geheizt werden können.

  • In der Übergangszeit (Frühjahr und Herbst) reicht ein eingeschränkter Heizbetrieb

    In der Übergangszeit, was in der Regel Frühjahr oder Herbst entspricht, reicht oftmals ein eingeschränkter Heizbetrieb aus. Dies lässt sich beispielsweise durch einen sogennanten Abschaltbetrieb erreichten. Die Räumlichkeiten werden damit etwa nur am Vormittag beheizt. Sinnvoll kann eine Abschaltung auch bei Außentemperaturen von über fünf Grad Celsius (Frostgefahr) sein. Bei diesen Bedingungen kann außerhalb der Nutzungszeit der Heizbetrieb unterbrochen werden. Eine Beheizung mit abgesenkten Temperaturen ist dann nicht erforderlich.

  • Nutzung der Gebäude während der Schulferien überprüfen

    Während der Schulferien können folgende Maßnahmen dazu beitragen, den Heizenergieverbrauch zu senken:

    • Zunächst die Notwendigkeit und die Möglichkeit des Zusammenlegens von Sportvereinen und anderen Nutzerinnen und Nutzern des Schulgebäudes überprüfen. 

    • Zeitprogramme der Heizungsanlagen an die geänderte Nutzung anpassen, da in den Ferien kein Schulbetrieb stattfindet.

    • Die Heizungsanlage kann in nicht genutzten Gebäudebereichen abgesenkt oder abgeschaltet werden.

    • Ein möglicher Kompromiss für Lehrende, die Stundenvorbereitungen machen müssen, ist die Beheizung des Gebäudes an den ersten und letzten beiden Ferientagen. 

    • Findet keine Nutzung statt, sind bei Außentemperaturen von über fünf Grad Celsius (gemessen um 10 Uhr) die Wärmeerzeuger abzuschalten, da eine zu starke Auskühlung des Gebäudes nicht zu erwarten ist.

  • Kein Heizbetrieb während der Zeit der Gebäudereinigung

    Während der Reinigungszeiten sollte die Heizungsanlage in die abgesenkte Betriebsart geschaltet sein. Die Lüftung der Räume erfolgt dabei über Stoßlüftung anstatt gekippter Fenster. In den Räumen sollte zudem nur während der Reinigung Licht eingeschaltet sein.

Raumtemperaturen

Bei der Beheizung von Gebäuden ist die Raumtemperatur entscheidend für den Energieverbrauch. Eine Absenkung der Temperatur um etwa ein Grad kann eine mittlere Energieersparnis von sechs Prozent bewirken.

  • Vorgeschriebene Raumtemperaturen einhalten

    Es sollten keine höheren Raumlufttemperaturen als die in den Arbeitsstättenrichtlinien vorgeschriebenen Werte zur Verfügung gestellt werden. Die Werte betragen für Aufenthaltsräume 20 Grad Celsius, für Flure und Durchgangsbereiche zwischen zwölf und 15 Grad Celsius und für Sporthallen 16 Grad Celsius.

  • Beheizung von Nebenflächen einstellen

    Reduzieren Sie die Temperaturen in Fluren, Treppenhäusern, Lagern, Nebenräumen, Windfang etc. auf frostfrei. 

  • Nutzung einzelner Räume in sonst ungenutzten Gebäudetrakten unterbinden

    Achten Sie darauf, die Nutzung von Räumen in sonst ungeheizten Gebäuden zu vermeiden. Denken Sie stattdessen über eine Raumverlegung beziehungsweise Terminänderung nach. Zum Beispiel sollten möglichst alle Elternabende am selben Tag und Volkshochschul-Kurse im selben Gebäudeteil stattfinden. Gegebenfalls lassen sich so nicht mehr benötigte Heizstränge herunterfahren.

  • Vorgeschriebene Raumtemperaturen unterschreiten

    Bei entsprechender gesetzlicher Grundlage durch das Bundesarbeitsministerium können die nach Arbeitsstättenrichtlinien vorgeschriebenen Raumtemperaturen unterschritten werden. Beispielsweise könnte die Temperatur in Büroräumen auf 18 Grad Celsius abgesenkt werden.

Regelungseinstellung

Wie die Heizungsanlagen geregelt und eingestellt sind, ist entscheidend für eine energieeffiziente Nutzung. Dabei gilt es, verschiedene Maßnahmen zu beachten und damit das Einsparpotential zu maximieren.

  • Kesseltemperaturregelung überprüfen

    Bei nicht witterungsgeführter Vorlauftemperaturregelung muss die Kesselwassertemperatur regelmäßig mittels einer Einstellung am Kesselthermostat der Außentemperatur angepasst werden.

    Bei Niedertemperatur (NT)- und Brennwert (BW)-Kesseln ist zu prüfen, ob sich die gleitende Kesseltemperatur entsprechend der Bedienungsanleitung einstellt.

    Bei Einstellarbeiten ist zu beachten, dass die Kesseltemperatur im gesamten Temperaturbereich um ca. drei bis fünf Grad über der erforderlichen Vorlauftemperatur liegt. Bei konstanter Kesseltemperatur (Konstant-Regelung) erfolgt die Anpassung an die Witterung stufenweise von Hand. Für die Einstellung bei gleitender Kesselregelung sind Lage und Steilheit der Heizkurve des ungünstigsten Heizkreises maßgebend. 

  • Anzahl der in Betrieb befindlichen Wärmeerzeugungsanlagen

    Bei Mehrkesselanlagen ist nur die für die jeweilige Last erforderliche Anzahl der Kessel in Betrieb zu halten. Kessel mit besonders günstigem Wirkungsgrad sollten als Grundlastkessel eingesetzt werden. Bei gleichartigen Kesseln ist anzustreben, dass die Kessel gleiche Betriebsstunden aufweisen. 

  • Vorlauftemperaturen der Heizgruppen überprüfen und gegebenenfalls reduzieren

    Versuchsweise sollte eine geringere Vorlauftemperatur beziehungsweise eine flachere Neigung der Heizkurve eingestellt werden, um zu überprüfen, ob die Einstellungen für eine Benutzung ausreichend sind.

  • Differenz zwischen Vorlauf- und Rücklauftemperatur einzelner Heizgruppen überprüfen

    Im Normalfall beträgt bei tiefen Außentemperaturen die Temperaturdifferenz zwischen Vorlauf und Rücklauf ca. 15 bis 20 Kelvin. Geringere Temperaturdifferenzen können ein Zeichen für mangelhaft einregulierte Anlagen sein. Der Grund kann aber auch in einer zu groß dimensionierten Pumpe liegen. Handelt es sich um eine mehrstufige Pumpe, stellen Sie die Pumpe um eine Stufe zurück. 

  • Normalbetriebszeiten der Heizung überprüfen

    Entsprechen die an den Regelungen eingestellten Zeiten für den Normalbetrieb der tatsächlichen Nutzung? Gegenbenenfalls sollte die Einstellung entsprechend angepasst und die aktuelle Uhrzeit richtig eingestellt werden (Sommer/Winterzeit beachten). 

  • Zeitpunkt des Absenk-/Abschaltbetriebs möglichst früh setzen

    Ein abgesenkter Heizbetrieb sollte sinnvollerweise bis zu zwei Stunden vor Nutzungsende beginnen. Das Gebäude kühlt im Regelfall erst langsam aus, sodass eine Benutzung über den eigentlichen Heizbetrieb hinaus ohne Probleme möglich ist.

  • Einzelraumregelung

    Der Unterschied zwischen Standby und Nutztemperatur sollte mindestens zwei Kelvin und die Nutzzeitverlängerung 45 Minuten betragen. Überprüfen Sie, wie schnell die Solltemperatur bei einer Anforderung erreicht wird. Ist das System schnell (zehn bis 15 Minuten), sollte im Zeitbereich einer möglichen Nutzung Standby-Temperatur eingestellt werden. Die Funktion der Stellglieder sollte regelmäßig, mindestens jährlich, überprüft werden. Ebenso ist die Abweichung zwischen Raum-Soll-Temperatur und Raum-Ist-Temperatur mittels Messgeräts festzustellen. 

Wärmeverteilung und -abgabe

Wie Wärme verteilt wird und in welchen Räumen sie tatsächlich ankommt, spielt eine entscheidende Rolle, um den Energieverbrauch zu optimieren. Dabei gilt es einige Schritte zu beachten, die eine optimale Wärmeverteilung gewährleisten. Diese sind im Folgenden aufgeschlüsselt.

  • Heizkörper in direkter Nähe zu Außentüren möglichst ausschalten

    Wenn Heizkörper nahe von Außentüren nicht zwingend erforderlich sind, sollten Sie diese nach Möglichkeit abbauen. Ist dies nicht machbar, sollte er auf Frostschutz eingestellt werden und das Ventil, wenn möglich, arretiert werden.

  • Heizkörper nicht durch Mobiliar oder Verkleidung verdecken

    Achten Sie stets darauf, dass Vorhänge oder Mobiliar nicht die Wärmeabgabe der Heizkörper behindern. Sorgen Sie dafür, dass die Wärme optimal zirkulieren kann.

  • Heizkörper und Anlage entlüften

    Nach der Inbetriebnahme der Wärmeerzeugungsanlage zu Beginn der Heizperiode sollten Sie die Heizkörper entlüften beziehungsweie automatische Entlüfter auf Funktionsfähigkeit überprüfen. 

  • Hydraulischen Abgleich durchführen

    Sie sollten einen hydraulischen Abgleich des Heizsystems ohne „Berechnungen“ durchführen. Dies hilft dabei eine gleichmäßige Wärmeverteilung über mehrere Heizkörper zu gewährleisten und kann so dazu beitragen, Energie zu sparen.

  • Stationäre Heizung durch eine Lüftungsanlage unterstützen

    Wenn eine Lüftungsanlage vorhanden ist, sollten Sie darauf achten, diese optimal einzustellen Das entlastet die Heizungsanlage. Dabei sollten Sie die Lufteinblastemperatur auf Soll-Raumtemperatur senken. Im Normallfall liegt der Temperaturwert aufgrund von Behaglichkeit in der Regel zwei Kelvin über der Raumtemperatur.

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Nicht- und geringinvestive Maßnahmen in Eigenregie umsetzen

Im Folgenden werden insbesondere nicht- und geringinvestive Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz in den Fokus gerückt.

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KWK-Anlagen

Als Betreiber von KWK-Anlagen steht man vor der Entscheidung, wie diese Anlagen in Zeiten von stark steigenden und nur schwer vorhersehbaren/schwankenden Energieträgerpreisen betrieben werden können. Die folgenden Informationen sollen Ihnen eine Hilfestellung für den Betrieb von KWK-Anlagen unterschiedlicher Leistungsklassen sein.

  • KWK-Anlagen sinnvoll einsetzen

    KWK-Anlagen werden in vielen Einzelobjekten oder in Heizzentralen für Wärmenetze eingesetzt, um wirtschaftlich Wärme zu erzeugen und gleichzeitig Strom kostengünstig entweder für den Eigenverbrauch bereit zu stellen oder den produzierten KWK-Strom zu vermarkten.

    Die Wärmeversorgung muss dabei aber stets gewährleistet sein, somit ist eine Abschaltung der KWK-Anlagen und/oder von Gaskesseln zum Einsparen von Gas keine Option. Grundlage dazu ist der zwischen Wärmeproduzent und Wärmeabnehmer geschlossene Wärmeliefervertrag, der klare Kriterien an die Beendigung des Vertragsverhältnisses beinhaltet. In dezentralen Anwendungen, in denen KWK-Anlagen als einziger Wärmeerzeuger installiert sind, würde das Abschalten der Anlage einer Unterbrechung der Wärmeversorgung gleichkommen, auch wenn Pufferspeicher wenige Stunden Stillstandzeit überbrücken können. Damit stellen sich für Betreiber von KWK-Anlagen die Frage nach einer nachhaltigen Betriebsweise der Anlagen in den kommenden Heizperioden.

    Der Ansatz ist bei kleinen Anlagen für Einzelgebäude und bei großen Anlagen für Wärmenetze identisch. Zu beachten ist, wie sich die Energieträgerpreise (Strom und Gas) entwickeln und die Anlage betrieben wird.

  • Anlageneinsatz optimieren

    Die aktuelle Entwicklung der Energiewirtschaft zeigt, dass es bis zu einem bestimmten Zeitpunkt wirtschaftlicher war, Erdgas nur für die Wärmeproduktion zu verwenden (Gaskessel) und den Strom aus dem Netz zu beziehen. Durch die Entwicklung der Strompreise wiederum ist dies aber nicht mehr prinzipiell gegeben. So ist der Strompreis in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und läuft dem Gaspreis hinterher. Momentan kann es somit wirtschaftlicher sein, Strom selbst zu erzeugen und zu verwenden als ihn aus dem Netz zu beziehen. Eine pauschale Aussage ist aber nicht möglich, die Wirtschaftlichkeit der Anlagen muss jeweils einzeln betrachtet werden.

    Eine weitere Möglichkeit neben der Selbstnutzung des Stroms ist es, den Strom komplett einzuspeisen. Der Preis für den eingespeisten Strom kann sowohl individuell mit dem Netzbetreiber verhandelt werden oder erfolgt mittels eines „üblichen Preises“. Dieser KWK-Index orientiert sich an dem jeweils durchschnittlichen Quartalspreis für die Strompreisvergütung des jeweils vorangegangenen Quartals an der Strombörse EEX. Hier zeigt sich ein sehr starker Anstieg an Einspeisevergütung innerhalb der letzten 18 Monate. Die komplette Einspeisung von Strom kann also auch zu einem wirtschaftlichen Betrieb führen. Ob sich eine KWK-Anlage auch für Ihre Kommune lohnt, können Sie ganz leicht mit unserem Online-Tool überprüfen. Den Link dazu finden Sie im Downloadbereich.

  • Anlagen effizient betreiben

    Anlagen sollten prinzipiell in einem dem Verbrauch angepassten effizienten Betrieb laufen. Das bedeutet, dass die Flexibilität von KWK-Anlagen ausgenutzt wird, um möglichst dem wirtschaftlichsten Betrieb zu entsprechen. Das kann ein Teillastbetrieb bei wenig Eigenbedarf oder der Volllastbetrieb bei Volleinspeisung sein. Dies gilt es regelmäßig zu überprüfen und die Anlage anzupassen. Des Weiteren bieten Hersteller regelmäßig Komponentenupdates an, die nicht zum Wegfall des KWK-Zuschusses nach dem KWKG führen und die Anlage effizienter machen. Regelmäßige Wartungsintervalle erweitern zudem die Effizienz.

  • Übergreifend beachten

    Die Gaspreise werden voraussichtlich oben bleiben, die Entwicklung des Strompreises ist schwer voraussehbar, es ist aber zu erwarten, dass diese Preise auch nicht stark sinken werden. Zu empfehlen ist, dass jede Anlage einzeln betrachtet wird und regelmäßig den Betrieb der Anlage den aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Suchen Sie hierfür Kontakt zum Hersteller der Anlage oder dem Fachbetrieb, der die Anlage ausgelegt und geplant hat. So kommen Sie gemeinsam zu einer für Sie passenden Lösung.

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  • Lohnt sich eine KWK-Anlage auch für Ihre Kommune?

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Wärmenetze effizienter und grüner machen

Potenziale zur Effizienzsteigerung und klimaneutralen Versorgung in Wärmenetzen im Bestand erkennen und umsetzen.

  • Kurzfristige Maßnahmen zur Effizienzsteigerung ergreifen

    Wärmenetze bieten an vielen Orten Vorteile gegenüber der individuellen Versorgung einzelner Gebäude. Dieses gilt sowohl für Kommunen mit ihren eigenen Liegenschaften als auch für Bürgerinnen und Bürger oder Unternehmen. Über 350 Wärmenetze versorgen heute mehrere zehntausend Gebäude im Land effizient und vielerorts klimafreundlich mit Wärme.

    Ein Wärmenetzbetreiber ist im laufenden Betrieb an verbesserter Effizienz seines Wärmenetzes aus unterschiedlichen Gründen interessiert: Aktuell vor allem, um den Einsatz fossiler Energieträger zu reduzieren, und um (vermeidbare) Netzverluste möglichst gering zu halten. Zudem besteht nach KSG BW die Anforderung der Transformation der gesamten Wärmeversorgung hin zur Klimaneutralität bis zum Jahr 2040, was Anforderungen an die Dekarbonisierung von Wärmenetzen im Bestand bedeutet.

    Beispiele für möglichst rasch zu realisierende Ansätze sind:

    • Vorlauftemperaturen des Wärmenetzes schrittweise reduzieren, gleichzeitig den engen Austausch mit den Wärmekundinnen und -kunden unbedingt suchen und auf Rahmenbedingungen im Wärmeliefervertrag achten,
    • Spreizung der Netztemperatur (Vor- vs. Rücklauf) durch Einhalten und gegebenenfalls Absenken auch der Rücklauftemperatur optimieren,
    • Anlageneffizienz von KWK-Anlagen steigern, z.B. durch Nutzung von Wärmespeichern,
    • Einsatz erneuerbarer Energien und Nutzung von Abwärmepotenzialen jetzt prüfen (lassen) und Realisierung vorbereiten.
  • Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Dekarbonisierung

    Die Erstellung so genannter Wärmenetz-Transformationspläne und Machbarkeitsstudien für Wärmemnetze wird ab sofort durch die Bundesförderung effiziente Wärmenetze (BEW), Modul 1, ermöglicht. Darüber hinaus wird weiterhin der Umbau ganzer Wärmenetze (Transformation nach Modul 2) oder auch die Umsetzung hochwirksamer Einzelmaßnahmen (Modul 3) im BEW gefördert. Details finden Sie in unserer Förderübersicht. Mit folgenden Maßnahmen, im Wärmenetz-Transformationsplan erarbeitet, lässt sich der Anteil erneuerbarer Energien in Bestands-Wärmenetzen steigern:

    1. Integration EE-Anlagen und Abwärme:

    • Geothermie
    • Biomasse-KWK / - Spitzenlast
    • Biogas- und Biomethan-KWK
    • Biomasse-Mitverbrennung
    • Solarthermie
    • Wärmepumpen (Niedertemperatur-Wärme)
    • Einbindung Abwärme (z.B. Kläranlage, Abwasserkanal, GHD und Industrie)
       

    2. Netzoptimierung

    • Absenkung Temperaturniveau
    • Aufbau von Sekundärnetzen
    • Integration von Wärmespeichern
    • Rücklauf-Versorgung
       

    3. Verbrauchsentwicklung

    • Höhere EE-Anteile durch geringere Absatzmenge und Heiztemperatur
    • Vergleichmäßigung der Jahresdauerlinie
    • Bessere Auslastung für EE-Anlagen in der Grundlast
       

    4. Beitrag zur Systemintegration

    • Kopplung E-Kessel an EE-Überschussstrom
    • Wärmespeicher zur Steigerung der zeitlichen Volatilität von KWK-Anlagen
       

    Ein Leitfaden u.a. des AGFW erlaubt detailliertere Einblicke und Praxisbeispiele für das Thema „Transformationsplanung“. Dieser kann hier heruntergeladen werden.

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