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KOMMUNEN MIT VORBILDCHARAKTER

Freiburg - Gutes Beispiel für Nachhaltige Mobilität

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Freiburg

Schnell, schneller, Schnellladepark

Einen Großteil aller Wege legen die rund 230.000 Einwohnerinnen und Einwohner in Freiburg bereits mit Fahrrad, Bus und Bahn sowie zu Fuß zurück. Damit hat die kreisfreie Großstadt in Baden-Württemberg Vorreiterstatus und Vorbildcharakter. Bereits Ende der 1970er-Jahre rückte die südbadische Stadt von der auto-orientierten Verkehrspolitik ab. Seitdem engagiert sich Freiburg aktiv für eine klima- und menschenfreundliche Mobilität. 

Eine zukunftsorientierte Lebensweise mit konkreten Zielen ist mit dem Freiburger Nachhaltigkeitsportal vom Gemeinderat fest beschlossen. Das Portal weist den Weg für ein nachhaltiges Freiburg im Jahr 2030. Im Rahmen des Klimamobilitätsplans Freiburg 2030 möchte die Stadt die CO2-Emissionen im Verkehrssektor um mindestens 40 Prozent gegenüber dem Vergleichsjahr 2010 reduzieren. Daher sind die Förderung des Umweltverbundes und alternativer Mobilitätsformen sowie ein integriertes Mobilitätsmanagement wichtige Teile der Freiburger Verkehrspolitik. Auch im Themenfeld Elektromobilität geht Freiburg voran.


Freiburg ist ein gutes Beispiel für:

  • den Ausbau eines Schnellladeparks sowie die Ausstattung von Parkhäusern mit Ladesäulen,
  • Klimamobilitätspläne,
  • ambitionierte Nachhaltigkeits- und Klimaziele im Handlungsfeld Mobilität
  • und kostenlose Mobilitätsberatung für Unternehmen.


Schnellladepark in zentraler Lage

Nicht alle können ihre Alltagswege komplett mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder selbstaktiv bewältigen. Da elektrisch angetriebene Fahrzeuge weniger Lärm- und keine Luftschadstoffemissionen verursachen, leisten sie – bei gezieltem Einsatz – einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz. Freiburg hat bereits vor einigen Jahren große Teile des eigenen Fuhrparks auf E-Fahrzeuge umgestellt. Auch für Privatpersonen wird die Alternative E-Auto immer attraktiver. Wo Verbrenner durch E-Autos ersetzt werden sollen, muss es auch ausreichend Lademöglichkeiten geben. Hierfür haben die Stadt und der regionale Energieversorger badenova bereits 16 Ladestationen mit insgesamt 32 Ladepunkten im öffentlichen Straßenraum und in Parkhäusern aufgestellt. Durch den engen Austausch verlief der Ausbau der einzelnen Standorte reibungsfrei und es war eine bürokratiearme Installation möglich.

"Gerade die aktuelle Energiepreisdiskussion und die furchtbaren Entwicklungen in der Welt treiben viele Menschen in die E-Mobilität. Darum brauchen wir deutlich mehr Ladepunkte."
Martin Horn, OB Freiburg (Quelle)

 

Da für viele Nutzerinnen und Nutzer schnelle Ladeoptionen ein wichtiges Argument für den Umstieg auf Elektromobilität ist, hat Freiburg auch hier die Weichen gestellt. Der als Gemeinschaftsprojekt mit der badenova geplante Schnellladepark eröffnete am 29. März 2022.

Freiburgs erster Schnellladepark bietet sechs Ladepunkte mit bis zu 400 kW Ultraschnellladeleistung für Autos, Lanstwagen und Busse sowie neun Ladepunkte mit bis zu 22 kW Normalladeleistung für Autos. Auch für E-Bikes und E-Roller gibt es Ladeoptionen. Für E-Bikes ist das Laden sogar kostenfrei. Tanken kann man hier ausschließlich Ökostrom. Der rund 400 m2 umfassende Schnelladepark befindet sich an der B31/Schreiberstraße. Die zentrale Lage ist nicht nur für die in der Innenstadt wohnenden Menschen günstig, sondern auch für den überregionalen Transitverkehr und den Tourismus. Dank der guten Zusammenarbeit und gemeinsamen Lösungsfindung von Stadt und regionalem Netzbetreiber wurde das Projekt, trotz hohem Verwaltungsaufwand sowie Abstimmungsbedarf zwischen den diversen Ämtern, erfolgreich umgesetzt.

„Zentrumsnahe Ladeparks wie dieser sind eine wichtige Säule, um Elektromobilität zu fördern und möglich zu machen. Denn jedes dritte neuzugelassene Fahrzeug ist heute schon ein Elektrofahrzeug."
Hans-Martin Hellebrand, Vorstand Badenova (Quelle)

 


Des Weiteren unterstützt die Kommune die badenova bei der Schaffung spezieller Beratungsangebote im Bereich der E-Mobilität. Seit 2020 gibt es für Unternehmen die Möglichkeit, kostenfreie Beratung zum Aufbau von Ladeinfrastruktur durch die badenova in Anspruch zu nehmen. Das Projekt wird über den Klimaschutzfonds der Stadt Freiburg gefördert. Auch nimmt die Stadt gemeinsam mit badevona an verschiedenen Pilotprojekten zur Unterstützung bei der Umstellung auf elektrisch angetriebene Fahrzeuge teil (z.B. LamA oder LINOx BW). Mehr zu den Maßnahmen zur Förderung der Elektromobilität in Freiburg finden Sie im Elektromobilitätskonzept aus dem Jahr 2018.
 

Ladelösung für Fuhrpark sowie Kundinnen und Kunden

Da die Anzahl der elektrisch betriebenen Fahrzeuge stetig steigt, suchen insbesondere große Fuhrparkbetriebe, Unternehmen mit eigenen Flotten, aber auch Firmen und Dienstleister mit großem Kunden- und Publikumsverkehr zunehmend nach leistungsfähigen Ladelösungen.

Daher plante die badenova für die Volksbank Freiburg sowie für die Abfallwirtschaft und Stadtreinigung (ASF) Ladelösungen: 46 Ladepunkte mit 23 Wallboxen und bis zu 22 kW pro Ladepunkt werden nun vom Fuhrpark der ASF, beispielsweise für elektrisch angetriebene Kehrmaschinen, genutzt. Hierfür wird ein sogenanntes Stromschienensystem verwendet, bei dem eine Stromschiene alle vorhandenen Wallboxen versorgt. So werden weniger Einzelkabel benötigt, was den Wartungs- und Instandhaltungsaufwand reduziert.

Auch in der Tiefgarage der Volksbank Freiburg hat die badenova ein Angebot umgesetzt: Auf zwei Ebenen befinden sich öffentlich zugänglich 22 Ladepunkte mit elf Wallboxen (jeweils bis zu 22 kW). Zudem betreibt der regionale Netzanbieter mit den Freiburger Kommunalbauten circa 20 Ladepunkte in öffentlichen Garagen, die sehr gut angenommen werden. Aktuell ist in Planung, bestehende Standorte zu erweitern und drei weitere Garagen zu elektrifizieren.

 „Nur mit einem guten Versorgungsnetz an Lademöglichkeiten wird der Boom weitergehen.“
Hans-Martin Hellebrand, Vorstand badenova (Quelle)

 

E-Lade-Parkplätze mit Badenova-Fahne gekennzeichnet
Ladestationen des Energieversorgers Badenova in Freiburg. Quelle: Stadt Freiburg / Patrick Seeger
Ladestation E-Bikes
Auch E-Bikes können an den Stationen geladen werden. Quelle: Stadt Freiburg / Patrick Seeger
Parkplatzschild E-Ladestation
Kostenfreies Parken mit Parkuhr an E-Ladestationen. Quelle: Stadt Freiburg / Patrick Seeger
Badenova-Ladestation und Fahrräder an der Ladestation im Hintergrund
Benutzerfreundliche Bedienung und Möglichkeit der Kartenzahlung an E-Ladesäulen. Quelle: Stadt Freiburg / Patrick Seeger
Auto wird an E-Ladestation geladen
Mit Ökostrom aufladen. Quelle: Stadt Freiburg / Patrick Seeger


Pilotkommune für Klimamobilitätsplan

Freiburg ist eine von fünf Pilotkommunen in Baden-Württemberg, in denen bis zum Frühjahr 2023 ein Klimamobilitätsplan erarbeitet wurde. Klimamobilitätspläne (KMP) sind seit 2021 im Klimaschutzgesetz des Landes verankert. Ihr Ziel ist es, geeignete Maßnahmen zu identifizieren, um die CO2-Emissionen im Verkehrssektor bis zum Jahr 2030 um 40 Prozent gegenüber 2010 zu reduzieren. In Freiburg konnten die Bürgerinnen und Bürgern mittels einer Online-Beteiligung die von der Stadt vorgeschlagenen Maßnahmen bewerten sowie eigene Erwartungen und Meinungen einbringen. Rund 800 Personen haben diese Möglichkeit genutzt. Aus den verschiedenen Beteiligungsangeboten ist ein Entwurf entstanden, der im Sommer 2023 vom Gemeinderat beschlossen werden soll. Indem Freiburg dieses Instrument frühzeitig zum Einsatz brachte, zeigte die Kommune ihr besonderes Engagement im Bereich Klimaschutz im Verkehr.

 „Der Klimamobilitätsplan ist ein wichtiges Instrument, das uns hilft, klimaneutral zu werden.“
Martin Horn, Oberbürgermeister (Quelle)



Grün unterwegs in Freiburgs Bussen und Bahnen

Das Motto der Freiburger Verkehrs AG (VAG) ist grüne Mobilität. Hierbei orientiert sich das Unternehmen an den Nachhaltigkeitszielen der Stadt sowie an den Zielen der Vereinten Nationen. Neben den Stadtbahnen, die die Fahrgäste mit 100 Prozent Ökostrom befördern, soll die gesamte Busflotte bis 2030 komplett elektrisch fahren. Seit September 2022 sind 17 E-Busse im Einsatz, bereits im Jahr 2023 kommen weitere hinzu. Das Ziel der VAG ist es, bis zum Jahr 2035 vollständig klimaneutral zu sein. Um andere Unternehmen in Freiburg bei einer klimafreundlicheren und effiziente(re)n Gestaltung ihrer Mobilität zu unterstützen, bietet die VAG die MobilBeratung sowie das MobilSiegel an. Diese fördern die nachhaltige Mobilität in der Region und machen es möglich, von Erfahrungen Anderer zu profitieren.

„Betriebe haben die Möglichkeit, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, indem sie ihre Mitarbeitenden für nachhaltige Mobilität sensibilisieren.“
Dorothea Störr-Ritter, Landrätin des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald (Quelle)

 

Hinweis: Der Text zeigt nur einen Ausschnitt der vielen Aktivitäten der Stadt im Bereich nachhaltiger Mobilität und hat nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. (Stand: April 2023)