Best Practice: Kommunen mit Vorbildcharakter

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Offenburg

Klimaschutz einfach machen

Die Stadt Offenburg ist mit ihren 60.000 Einwohnern eine Vorzeigekommune für kommunalen Klimaschutz. Den Weg dahin ebneten engagierte Mitarbeitende der Verwaltung gemeinsam. Zusammen zeigten zahlreiche Projekte und spannende Kooperationen bereits Erfolg: Ein breiteres Angebot für die Mobilität in der Stadt und dem nahen Umland, die Ansprache der Bürgerinnen und Bürger durch Kampagnen und der Ausbau der Fernwärme.

 

Mobilität endet nicht an den Gemarkungsgrenzen

Gleich zwei neue Mobilitätsstationen baut Offenburg in diesem Jahr und bietet dann insgesamt sechs dieser Knotenpunkte an. Sie sollen den reibungslosen Wechsel zwischen Bus, Bahn, Carsharing und Fahrrad ermöglichen. Damit verbessern sie die Verzahnung der verschiedenen Nahverkehrsangebote – und das zukünftig auch mit den Nachbarn. Zusammen mit neun anderen Kommunen in der Ortenau will Offenburg CO2-Emissionen aus dem Pendlerverkehr reduzieren und die Elektromobilität voranbringen. Das Bundeswirtschaftsministerium fördert die Erarbeitung der im Mobilitätsnetzwerk entstehenden Konzepte über den Zeitraum von drei Jahren mit 60 Prozent.

Foto zeigt eine junge Frau, die ein Leihfahrrad mit der Aufschrift "Einfach mobil" schiebt.
Einfach Mobil Pressebilder Quelle: Mobil in Offenburg
zwei Frauen auf einem "einfach mobil" Fahrrad stehen neben einem Mann in einem "einfach Mobil" Carsharing Wagen.
Einfach Mobil Pressebilder Quelle: Mobil in Offenburg
Foto zeigt eine Einfach Mobil Mibilitätsstation mit E-Bikes und einem Carsharing Auto.
Mobilitätsstation Quelle: Mathias Kassel
Foto zeigt die Bauarbeiten zur Verlegung der Fernwärmeleitung. Man sieht eine offene Straße und Bauarbeiter.
Fernwärmeleitungen Quelle: Richard Kranz
Panoramabild von Offenburg.
Panoramabild Offenburg Quelle: Ulrich Marx

Bürgerinnen und Bürger klimafit machen

Die Bevölkerung zu informieren und zu sensibilisieren ist ein weiterer Schwerpunkt des Klimaschutzengagements in Offenburg. Über das Offenburger Netzwerk für Nachhaltigkeit bringt die Klimaschutzmanagerin die Themen Klimawandel und Klimaschutz in die Erwachsenenbildung ein. In Zusammenarbeit mit den regionalen Energieversorgern, der Ortenauer Energieagentur und der Landesinitiative Zukunft Altbau organisiert sie jährlich Energietage. Zudem veranstaltet die Stadt seit 2016 Stadt jährlich einen Mobilitätstag, an dem sie gemeinsam mit ihren Partnern zu den Angeboten nachhaltiger Mobilität informiert. Kampagnen unter dem Slogan „Klimaschutz einfach machen“ machen die Bevölkerung auf Möglichkeiten, Klimaschutz im Alltag umzusetzen, aufmerksam. Dies sind nur einige der zahlreichen innovativen Aktionen der großen Kreisstadt.

„Für den Klimaschutz brauchen wir alle. Kommunen, Unternehmen, Verbände und jeden einzelnen Bürger“,

betont die Klimaschutzmanagerin Bernadette Kurte.


Fernwärme – nachhaltig und dezentral

Energiewende bedeutet in Offenburg auch Wärmewende. Im Jahr 2015 hat die Stadt ihren Wärmeatlas veröffentlicht, auf dessen Grundlage inzwischen eine Strategie zum Ausbau der Fernwärme im Bestand bis 2035 erarbeitet wurde. Geplant sind mehrere „Wärmeinseln“, die aus unterschiedlichen Heizzentralen gespeist werden. Dafür gibt es sogar Fördermittel vom Bund. Derzeit spielen noch Blockheizkraftwerke und industrielle Abwärme eine wichtige Rolle. Langfristig sollen zunehmend erneuerbare Energieträger zum Einsatz kommen und die Wärmeinseln zu einem großen Netz zusammenwachsen.

 

Persönliche Überzeugung + Engagement = Erfolg

Warum das Konzept der Stadt Offenburg so erfolgreich ist, erklärt Klimaschutzmanagerin Bernadette Kurte: „Das Wichtigste ist, dass Politik und Verwaltungsspitze hinter dem Klimaschutzkonzept stehen und die Umsetzung gemeinsam tragen“, sagt Kurte.

"Darüber hinaus hat sich die Kooperation mit Unternehmen und Verbänden oder auch mit anderen Kommunen bewährt – zusammen lässt sich mehr auf die Beine stellen und eine größere Reichweite erzielen. Und zuletzt spielt persönliches Engagement eine entscheidende Rolle für das Gelingen von kommunalen Klimaschutzmaßnahmen. Vorteilhaft ist sicher, dass die Förderung für einen Klimaschutzmanager/eine Klimaschutzmanagerin jetzt bereits bei der Erstellung eines Klimaschutzkonzepts beantragt werden kann.“

Bernadette Kurte, Klimaschutzmanagerin in Offenburg