Klimagerechte Stadtentwicklung
Die Stadtentwicklung ist ein zentrales Handlungsfeld im kommunalen Klimaschutz. Einerseits gehören die Kommunen zu den Verursachern des Klimawandels, andererseits sind sie durch seine Auswirkungen wie Hitzewellen, Überschwemmungen oder Stürmen besonders betroffen. Eine klimagerechte Stadtentwicklung strebt daher an, die Städte so zu gestalten, dass sie sowohl ihre Treibhausgasemissionen reduzieren als auch ihre Anpassungsfähigkeit an die Folgen des Klimawandels erhöhen. Dies umfasst eine ganzheitliche Planung, die den Einsatz nachhaltiger Bauweisen, die Förderung grüner Infrastrukturen, den Ausbau öffentlicher Verkehrssysteme und eine resiliente Nutzung von Ressourcen miteinander vereint. Die klimagerechte Stadtentwicklung stellt somit eine fundamentale Voraussetzung für eine lebenswerte und zukunftsfähige Kommune dar, die den Bedürfnissen der Gegenwart gerecht wird, ohne die Chance künftiger Generationen zu gefährden.
Wir beraten Sie gern bei der strategischen Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele.
Wichtige übergeordnete Ziele einer klimagerechten Stadtentwicklung sind:
- Reduzierung von Treibhausgasen
- Die Schaffung von gesunden Lebensräumen mit sauberer Luft, ausreichend Wohnraum und lebenswerten Umgebungen.
Dazu gehören Aktivitäten, wie zum Beispiel:
- Der Ausbau erneuerbarer Energien im Strom- und Wärmebereich,
- Die Förderung von Energieeffizienz in Gebäuden und Infrastruktur
- Die Schaffung von grünen und blauen Infrastrukturen durch den Ausbau von Grünflächen, Parks und Wasserflächen (Renaturierung) und der daraus folgenden Verbesserung des Mikroklimas und der Regenwasserrückhaltung.
- Die Anpassung an den Klimawandel durch Maßnahmen, die helfen, auf die extremen Wetterereignisse und hohen Temperaturen zu reagieren, wie der Umsetzung einer kommunalen Klimaanpassungsstrategie.
- Die Förderung nachhaltiger Mobilität durch den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs oder Radwegenetzen sowie Carsharing.
- Die Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung durch die Verbesserung des Recyclings von Materialien und Vermeidung von Abfällen.
- Die Soziale Gerechtigkeit und Teilhabe durch das Einbinden der Bürgerschaft und lokalen Akteure in Entscheidungsprozesse und positive Auswirkungen der Klimaschutzmaßnahmen für sozial benachteiligte.
- Umsetzung und Förderung von Maßnahmen zur Förderung der Suffizienz.
Im Folgenden haben wir hilfreiche Materialien und Quellen zu dem Thema zusammengestellt.
- Das Klimaschutzgesetz stellt die Grundlage der Mindestanforderungen an den Klimaschutz und die Klimaanpassung dar. Eine übersichtliche Darstellung finden Sie unter https://www.kea-bw.de/klimaschutzgesetz.
- Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu)( www.difu.de) ist das größte Stadtforschungsinstitut im deutschsprachigen Raum und bietet ein umfassendes Informations- und Beratungsangebot für Kommunen zu allen kommunalen Themen.
- Das Buch "Klimagerechte und nachhaltige Stadtentwicklung" stellt eine wertvolle Ressource für alle dar, die sich mit der urbanen Transformation und der Entwicklung klimafreundlicher Städte beschäftigen. Ilka Walljes bietet hierin einen praxisorientierten Leitfaden hin zu klimafreundlichen und nachhaltigen Lebensräumen. Im Buch finden sich kreative Kooperationsmethoden und Schritt-für-Schritt-Anleitungen für die Entwicklung von nachhaltigen Strategien in der Stadtentwicklung. Link zum Buch: https://www.oekom.de/buch/klimagerechte-und-nachhaltige-stadtentwicklung-9783987260926
- Das Umweltbundesamt hat das Potenzial zur Reduktion von Treibhausgasemissionen in zentralen Handlungsfeldern der Stadtentwicklung untersucht. Vor allem in den Bereichen Nachverdichtung, nachhaltiges Bauen und der Entwicklung urbaner Infrastrukturen wurde untersucht, wie Emissionen gemindert und an welchen Stellen Synergien zur Klimaanpassung gehoben werden können. Die Ergebnisse der Untersuchung sind hier: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/11850/publikationen/20_2024_cc_klimaorientierte_stadtentwicklung.pdf in einer Publikation zusammengefasst und durch Handlungsempfehlungen ergänzt.
- Im Fokuspapier „Klimaschutz in der Bauleitplanung“ bietet die Agentur für kommunalen Klimaschutz unter anderem anhand von Praxistipps und Checklisten eine praxisorientierte Einführung ins Thema und zeigt, dass Bauleitplanung auf lokaler Ebene einen Beitrag zum globalen Klimaschutz leisten kann: https://www.klimaschutz.de/sites/default/files/mediathek/dokumente/Agentur_Fokuspapier_Bauleitplanung_241119%20CLEAN_NM_17%20DNK.pdf
- Auch wenn die KfW Programme „Energetische Stadtsanierung – Klimaschutz und Klimaanpassung im Quartier“ (KfW 432, 102 und 103) inzwischen eingestellt wurden, liefert die dazugehörige Homepage viele informativen Inhalte , insbesondere eine große Sammlung an Praxisbeispielen: https://energetische-stadtsanierung.info/
- Die Energieagentur Rheinland-Pfalz hält zahlreiche Beratungs- und Informationsangebote zum Thema klimagerechte Stadtentwicklung und Klimaschutz in der Bauleitplanung bereit. Viele Punkte sind länderübergreifend übertragbar: https://www.energieagentur.rlp.de/angebote/kommune/bauleitplanung/
- Auch vom Deutschen Städte- und Gemeindebund wird das Thema „Klimaschutz und Klimaanpassung in der kommunalen Planung“ in einem Leitfaden behandelt und hierdurch ein Rahmen zur klimagerechten Stadtentwicklung gesteckt. Neben der Vorstellung der verschiedenen Handlungsfelder der kommunalen Planung wird auch ein Einblick in die Gestaltungsmöglichkeiten durch die Baurechtschaffung gegeben: https://www.dstgb.de/publikationen/dokumentationen/nr-169-klimaschutz-klimaanpassung/
- Auf der Homepage des Verbands der regionalen Energie- und Klimaschutzagenturen Baden-Württemberg finden sich Dokumentationen zum Projekt „Klimaverträgliche Entwicklung mit dem Schwerpunkt Mobilität in Städten und Gemeinden“: https://reabw.de/projekte/klimavertraegliche-entwicklung-in-der-kommune/ Im Rahmen dessen wird auch auf den von den Energieagenturen aus der Region Mittlerer Oberrhein erstellten Leitfaden zur Klimagerechten Bauleitplanung verwiesen: https://reabw.de/wp-content/uploads/2020/10/200924-Leitfaden-klimagerechte-Bauleitplanung.pdf
- Auch die Landesenergieagentur Hessen hat einen sehr informativen und inhaltlich wertvollen rechtlichen Leitfaden zu Klimaschutz und Klimaanpassung in der Bauleitplanung (vor allem mit Blick auf Bebauungspläne) erstellt und viele Vorschläge zu Festsetzungen für Bebauungspläne gegeben. Zudem werden die Anknüpfungspunkte der Klimakompetenzen einer Kommune im Planungsprozess dargestellt. https://www.lea-hessen.de/mediathek/publikationen/4423
- Steuerungsinstrumente für mehr Klimaschutz: Städtebauliche Verträge: Städtebauliche Verträge können helfen, Klimaschutz strategisch in der Stadtplanung zu verankern. Eine Ausarbeitung der Agentur für kommunalen Klimaschutz und des Instituts für Energie- und Umweltforschung (ifeu) liefert Musterformulierungen für Umwelt-Paragraphen und Beschlussvorlagen sowie Praxisbeispiele für die Umsetzung vor Ort: https://www.klimaschutz.de/de/service/meldungen/steuerungsinstrument-fuer-den-klimaschutz-verbindliche-bauleitplanung
- Das KLiVO-Portal (Deutsches Klimavorsorge-Portal) bietet ein breites Informationsspektrum zur Klimaanpassung und Klimavorsorge. Es werden gebündelt verschiedene Informationen zum Klimawandel und der Klimaanpassung verlinkt und vorgestellt. Neben Infomaterial gibt es auch Kartenmaterial und Grafiken, die der Veranschaulichung von Maßnahmen zur Klimavorsorge dienen. Das Portal beinhaltet eine Vielzahl an Publikationen und Karten, die entsprechend der Anwendung oder Region gesucht werden können. https://www.klivoportal.de/DE/Home/home_node.html
- Eine weitere Empfehlung ist die Infothek für Realutopien: „Das Ziel der „Infothek für Realutopien” ist es, Menschen in ein utopisches Mindset einzuladen, Lust auf eine regenerative Zukunft zu wecken und sie zu befähigen, positive Visionen zu entwerfen und umzusetzen. Die Wirklichkeit entsteht zuerst im Kopf und jeder kann lernen, kraftvolle Visionen zu entwickeln.“ Durch die vorgestellten Realutopien auf der Homepage und im Buch, werden Inspirationen für den Städtebau in der Zukunft gegeben. Ansätze aus den Realutopien können in die Stadtentwicklung übertragen werden und somit die Zukunftsbilder zu Städtebau von heute werden. Mehr Informationen unter https://realutopien.info/zukunftsbilder-2045/
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ANSPRECHPERSON
Ann-Kathrin Minden
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MEHR INFOS IM WEB
Alles auf einen Blick durch unser Infoplakat.
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Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
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Übersicht Förderangebote (Stichwort „Stadtentwicklung“ angeben):
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Deutsches Institut für Urbanistik (difu)
